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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht gelungen, etwas zu sagen, und das empfand ich als so fatal. Sir James hatte den Anruf entgegengenommen. Ihn mußte ich informieren.
    Mein Bentley stand schräg. Ich öffnete die Tür, ließ mich auf den Sitz fallen und griff zum Autotelefon. Mit flinken Fingern tippte ich die Nummer ein und hatte bald den Chef an der Strippe. In knappen Sätzen berichtete ich ihm von dem Vorgang.
    »Peter Roling ist also tot«, sagte mein Chef. »Verflixt, das hätte man verhindern müssen.«
    »Wie denn, Sir? Ich war einfach nicht in der Lage dazu. Leider bin ich zu spät gekommen.«
    »Und Sie wollen noch am Haus bleiben?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Dann warten Sie, bis Bill Conolly zu Ihnen kommt.«
    »Wie das?«
    »Er rief mich an, weil er angeblich eine brandheiße Sache hat.«
    »Hat er Andeutungen gemacht?« Ich nahm eine andere Sitzposition ein und streckte die Beine aus dem Wagen. Es war wieder viel zu warm für Oktober geworden. Die Sonne schickte ihre heißen Strahlen auf meine Hosenbeine und wärmte die Haut gleich mit.
    »Ja«, erwiderte Sir James, »und ich habe das Gefühl, daß sich beide Fälle irgendwie kreuzen, denn Bill Conolly sprach von einer geheimnisvollen Figur, die gestohlen worden sein soll. Von einer Medusa.«
    »Die wurde gestohlen?«
    »Bill nimmt es an. Deshalb will er ja zu Ihnen kommen, um den Fall mit Ihnen durchzusprechen.«
    »Gut, Sir, ich warte.«
    »Haben Sie denn keinen Anhaltspunkt? Ich brauche einen, denn ich stecke in der Klemme. Peter Roling war nicht irgendwer. Für ihn und seine Arbeit interessierten sich die Medien.«
    Ich konnte mir gut Vorstellen, wie Sir James in seinem Büro hockte und ins Schwitzen geriet. Peter Roling ermordet, dazu auf diese schreckliche Art und Weise. Da würden ihm einige hohe Tiere mächtig Dampf machen, das stand fest.
    »Nein, Sir, ich habe keine Spuren. Es wird auch schwer sein, welche zu finden. Das Haus ist verdammt groß. Zwölf Stockwerke, da kann hinter jedem Fenster etwas lauern.«
    Der Superintendent brummte etwas, das ich nicht verstand. Danach wurden seine Worte deutlicher. »Versuchen Sie trotz allem, etwas herauszufinden. Es wäre besser für uns.«
    Ich stöhnte auf. »Okay, Sir, mal sehen, was sich alles machen läßt. Ich lasse wieder von mir hören.« Nach diesen Worten hängte ich den Hörer ein und stieg aus dem Bentley.
    Die Helfer waren dabei, den Toten wegzuräumen. Und sie hatten, so makaber es sich anhörte, verflixt schwer zu tragen. Ich zerbrach mir den Kopf über diesen Fall. Was kam da auf uns zu? Wurde Medusa wieder aktiv?
    Ich hoffte es nicht, denn ich hatte einmal mit ihr zu tun gehabt.
    Vielmehr mit ihrem Erbe, denn die echte Medusa war tot. Perseus hatte ihr den Schlangenschädel vom Kopf geschlagen. So stand es in der Legende. Aber sie hatte noch zwei Mitstreiterinnen, denn die Gorgonen, zu denen sich Medusa zählte, waren zu dritt.
    Die anderen beiden hießen Stheno und Euryale. Auch sie waren weibliche Ungeheuer mit Schlangenköpfen. Wer von ihnen in diesem Fall seine Klauen im Spiel hatte, wenn überhaupt, das stand für mich bis jetzt noch in den Sternen.
    Ich sah einen roten Porsche. Bill hatte den noch neuen Wagen wieder reparieren lassen. In Schottland wäre er uns fast unter den Füßen zusammengebrochen, als wir mit ihm eine Strecke gefahren waren, die für einen Geländewagen geeignet war, aber nicht für einen so teuren Flitzer.
    Sie wollten ihn nicht durchlassen. Zwei Polizisten wehrten ihn ab und versuchten, Bill wieder in den Wagen zu drücken.
    Ich lief schnell hin.
    Bill schaute über die Schultern der Beamten hinweg. »He, John, sag diesen komischen Ignoranten mal, daß sie mich durchlassen sollen. Ich habe schließlich einen wichtigen Besuch zu machen.«
    »Geben Sie den Weg frei!« bat ich die Beamten. »Der Mann wollte zu mir und ist okay.«
    »Wie Sie meinen, Sir.«
    Bill ließ den Wagen einfach stehen. Als er vor mir stand, grinste er breit und schlug mir auf beide Schultern. »Daß man dich auch noch mal sieht, freut mich direkt. Warst ja ziemlich lange verschollen. Ich hörte etwas von Rumänien, dann von einer Blutübertragung…«
    »Alles schon vergessen.«
    »Und ohne den guten Bill.«
    »Du hast doch in Schottland genug abgekriegt.«
    Der Reporter winkte ab. »Auch das ist vergessen.«
    Während des Gesprächs hatten wir uns dem Silbergrauen genähert. Bill schaute sich dabei neugierig um und stellte die entscheidende Frage. »Sag mal, was ist eigentlich hier los?«
    »Ein Mann fiel vom

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