0347 - Attacke der Spinnen-Monster
überhaupt, wieso hier Leben ist, warum die Wände leuchten… dabei sind diese Städte doch alle vor kleinen Ewigkeiten von ihren Bewohnern verlassen worden, und die Staubschichten in den Häusern besagen, daß sich seitdem kein Leben mehr darin gerührt hat. Bloß wenn wir irgendwo aufkreuzen, geht es sofort rund.«
»Vielleicht löst ihr mit euren Bewußtseinsschwingungen das Erwachen irgendwelcher Kreaturen aus«, vermutete Tendyke. Er sah wieder nach oben. »Wir müßten eigentlich versuchen, hinterdrein zu kommen. Was immer auch da oben ist - hier sitzen wir fest. Ohne Zamorras Amulett schaffen wir es nicht einmal mehr, von einem Raum in den anderen zu kommen.«
»Wir warten noch ein paar Minuten«, schlug Teri vor, die sich neben Gryf kauerte und ihn untersuchte. »Vielleicht kommt Zamorra ja zurück… wenn nicht, heben wir zunächst Gryf hinauf. Zu zweit können wir das besser. Und - wenn da oben eine Falle lauert, bekommt er in seinem seelenlosen Zustand ohnehin nichts davon mit.«
»Dein Freund und Partner als Werkzeug? Du opferst ihn?«
»Das ist keine Opferung!« fauchte Teri ihn erbost an. »Im Gegenteil! Es ist reine Logik! Gryf würde an meiner Stelle nicht anders denken. Wenn wir Gryfs Seele nicht zurückerlangen können, wäre es besser, wenn er tot wäre. Es ist ein Vabanque-Spiel, sicherlich, aber ich gehe dieses Risiko ein.«
Als sie dann Gryf hochwuchteten, Teri auf Tendykes Schultern kletterte und Gryf, von dem Abenteurer unterstützt, hochzuzerren begann, kam ihr noch ein anderer Gedanke. »Wir halten uns aneinander fest, sobald Gryf nach oben verschwindet«, schlug sie keuchend vor. »Dadurch lassen wir uns wie die Glieder einer Kette mit hinaufziehen. Das löst auch das Problem, wie der letzte von uns hinauf gelangt…«
»Verstanden«, sagte Tendyke knapp.
Den letzten Teil der Aktion mußte Teri allein schaffen. Sie stemmte Gryf hoch. Dann faßte das eigenartige Kraftfeld und zerrte ihn hoch. Teri hielt fest und spürte unten, wie Tendykes Hände wie Schraubstöcke ihre Beine umklammerten.
Sekundenlang fürchtete sie, daß es eine Kontrolle geben mochte, die immer nur eine Person durchließ. Dann aber fühlte sie selbst den Sog. Vor ihr verschwand Gryf in der Decke. Im nächstenn Moment stieß Teris Kopf hindurch. Sie spürte Tendykes Gewicht an ihren Beinen.
Es ging alles unheimlich schnell.
Der Sog hörte auf. Dann schob eine unsichtbare Kraft Tendyke neben Teri aus dem Boden. Sie rollte sich seitwärts, sah Gryf am Boden liegen und Zamorra grinsend neben ihm kauern. »Hat ja lange gedauert, bis ihr euch entschlossen habt zu kommen«, sagte der Parapsychologe.
Im gleichen Moment griffen die Riesenspinnen an.
***
Die Zeitlose bewegte sich durch das Gebäude wie Nicole Duval vor ihr. Sie stieg die Treppen nach unten, welche sie aufwärts führten, begriff aber schnell die Magie, die sich dahinter verbarg.
Paradox-Magie…
Doch der Dunkle Lord, konnte seine Finger hier nicht im Spiel haben. Die Domäne lag in einem anderen Bereich der Dimensionen. Diese Paradox-Magie war von anderen entwickelt und geformt worden.
Die Zeitlose spürte das Erbe der Vergangenheit in sich pulsieren. Es waren unangenehme Erinnerungen, die sie rasch wieder verdrängte. Erinnerungen an eine eigenartige Herkunft, verschüttet in den Tiefen des Unterbewußtseins… ungeliebte Erinnerungen…
Die Zeitlose ging weiter. Schließlich führte die Treppe sie dorthin, von wo das Echo jetzt immer stärker kam, das sie verfolgte. Sie fühlte auch, daß Zamorra in der Nähe sein mußte, aber sie fand den Weg zu ihm nicht. Die Paradox-Magie, die dieses Gebäude durchströmte, verhinderte es.
Vorläufig noch. Aber sie wußte, daß sie diese Magie würde steuern können. Vorläufig jedoch brauchte sie es noch nicht zu tun.
Sie betrat die große Maschinenhalle. Sie war verblüfft. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Und diese Maschinen waren für sie undurchschaubar. Was produzierten sie? Wer hatte sie hier installiert?
Die Zeitlose trat an einen der Maschinenblöcke, berührte ihn. Sie versuchte, ihre Magie forschend eindringen zu lassen.
Sie zuckte sofort wieder zurück. Abermals versuchten Erinnerungen emporzubrechen, die sie blockieren wollte. Sie wollte diese Erinnerungen nicht mehr haben, drängte sie wieder zurück. Fürchtete sie sich vor ihrer eigenen Vergangenheit? Welchen Grund hatte sie dafür?
»Ich will es wissen«, flüsterte sie.
Sie kannte diese Art von Technik, die eigentlich
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