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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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Grundlage entbehren«, frotzelte Phil. »Du hast bis jetzt fast alle klassischen Mordmotive aufgezählt, wie Hass und Eifersucht. Wie wäre es mit Habgier? Schließlich bekommt der Kerl, der sie einmal heiratet, einen Haufen harter Dollars!«
    »Stopp!«, biremste ich. »Bleiben wir bei dem Motiv Habgier. Jetzt wird es nämlich kompliziert. Kate ist nicht die reiche Erbin aus den Romanen. Zwischen ihr und dem Geld stehen noch ihr Bruder mit seiner Frau. Ob die beiden Kinder haben, weiß ich nicht. Vielleicht hat sie sogar noch mehr Geschwister, von denen ich nichts weiß. Wahrscheinlich gibt es noch ein paar andere Verwandte väterlicher- oder mütterlicherseits. So einfach ist es also nicht. Und der Täter müsste ein Mitglied der Familie sein!«
    »Vielleicht achten wir auch ein wenig auf die Nebenbuhler des berühmten Herzensbrecher Jerry Cotton!«
    »Du spinnst!«, knurrte ich erbost. »Du bist boshaft wie ein Maultier, nur weil ich einmal mit einem hübschen Girl einen Nachmittag lang zusammen war.«
    Mein Freund lachte. »Aber jetzt im Ernst: Da wir uns über das Motiv nicht einigen können, wäre es gut, mehr Tatsachen zu sammeln. Wie wäre es, wenn wir uns über den Verbleib des Hubschraubers Gedanken machten? So ein Ding kann man doch nicht in die Tasche stecken!«
    Ich gab keine Antwort und zog mir das Telefon heran. Bei der City Police wusste man im Augenblick nicht, wer für verschwundene Hubschrauber zuständig war. Der Mann in der Zentrale verband mich sinnigerweise mit der Abteilung für Taschendiebe. Captain Dennison meldete sich. Er hörte sich meine Bitte ruhig an, dann polterte er los.
    »Bedaure, Cotton! Heute Morgen wurden ein Schlachtkreuzer, drei Giraffen und zwei Planeten aus dem All abgegeben, aber ein Hubschrauber war nicht dabei!«
    »Verzeihung«, gab ich zurück, »ich wollte nicht das Nervensanatorium, sondern die Stadtpolizei.«
    Wütend warf ich den Hörer auf die Gabel. Ich wusste nicht, was daran so komisch sein sollte. Abgesehen von den Planeten war alles schon einmal gestohlen worden. Wahrscheinlich hatte der Captain seinen schlechten Tag.
    Ich wollte meinen Ärger an Phil weitergeben, doch er hatte sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht. Ich holte aus dem Schrank eine Flasche Scotch und schenkte mir ein beruhigendes Gläschen ein. Noch ehe ich es an die Lippen setzen konnte, klingelte erneut das Telefon. Ich ließ es erst mal eine Weile klingeln.
    Es war wieder Captain Dennison. Ich hatte gute Lust, ihm ein paar Deutlichkeiten zu flüstern, aber war er mir zu sagen hatte, ließ mich von meinem Vorhaben Abstand nehmen.
    »Hallo, Cotton! Es ist tatsächlich ein Hubschrauber abhanden gekommen und zwar bei der Wellington Arms Ltd., eben kam der Anruf durch. Aber Sie fragen besser meinen Kollegen Snyder danach. Für meine Dienststelle ist so ein Brummer doch ein bisschen zu groß. Bleiben Sie am Apparat, ich stelle durch!«
    Ich erfuhr, dass bei der Wellington Arms Ltd. der Hubschrauber der Firmenleitung seit heute Morgen vermisst wurde. Nach der üblichen internen Aufregung hatte man die City Police alarmiert. Ich telefonierte erst eine Zeit lang im Haus herum, ehe ich Phil auftreiben konnte.
    ***
    Der Pförtner vermittelte uns an den technischen Direktor, und der gab uns an den Personalchef weiter. Es war ein freundlicher Herr mit einem schnurgerade gezogenen Mittelscheitel.
    »Wer fliegt den Hubschrauber?«, fragte ich.
    »James Drew, Agent Cotton. Soll ich ihn holen lassen?«
    »Was?«, staunte ich. »Der Mann ist noch da? Bitte!«
    Zehn Minuten später betrat ein Mann im schmierigen Overall das Personalbüro. Er drehte eine ölige Mütze in den Händen.
    »Das ist Drew, unser Pilot«, erläuterte der Personalchef.
    »Drew, das sind die Agents Cotton und Decker vom FBI. Sie möchten Ihnen einige Fragen stellen!«
    Der Mann klebte sich an die Kante eines Stuhls. Ich hatte wirklich Angst, er könnte jeden Augenblick auf dem Boden sitzen. Allzu viel Platz hatte er sich nicht eingeräumt. Er hatte ein gut geschnittenes Gesicht, welliges, hellbraunes Haar und sympathische dunkle Augen.
    »Was will das FBI von mir?«, stotterte Drew aufgeregt.
    »Nicht viel«, beruhigte ich. »Nur ein paar Auskünfte. Wann haben Sie bemerkt, dass der Hubschrauber fehlt?«
    »Das war heute Mittag. Ich hatte am Morgen die zweimotorige Cessna, die wir als Reiseflugzeug benutzen, auf den Platz vor der Halle gerollt. Das linke Triebwerk spuckte und musste ausgebaut werden. Als ich vor der Mittagspause zum

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