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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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mich, denn der Vogel steht auf Ihrem Grundstück.« Die Mündung der Kanone schwenkte zwei Zoll nach oben. Automatisch hoben sich die Arme des Mannes im weißes Kittel. Big Ben grinste. Mit solchen Reaktionen kannte er sich aus. Dann traf der beißende Strahl einer stinkenden Flüssigkeit seine Augen. Der Gangster ließ seine Waffe fallen und griff mit den Händen nach dem Gesicht. Der Schmerz ließ ihn aufbrüllen.
    Ein hämisches Lachen war die Antwort. Die Pistole rutschte durch einen Fußtritt in die Zimmerecke. »Wenn Sie sich mit mir anbinden wollen, müssen Sie früher aufstehen. Hoffentlich lernen Sie aus diesem Vorfall. Ich könnte Sie jetzt umbringen, aber ich brauche Sie noch. Dort in der Ecke ist die Wasserleitung! Waschen Sie sich die Augen aus. Und dann verschwinden Sie endlich! Ich werde Sie anrufen, wenn es soweit ist. Neue Eskapaden würde ich Ihnen übel nehmen.«
    Er stampfte mit dem Fuß auf dem Boden auf. Ein junger Malaie glitt wie ein Schatten herein. Sein unbewegliches Asiatengesicht zuckte nicht, als er die Pistole mit dem aufgesetzten Schalldämpfer auf den Arbeitstisch legte. Er führte Big Ben zum Spülbecken, drehte den Hahn auf und ließ das Wasser laufen. Dann stieß er den Kopf des wimmernden Gangsters unsanft in das Becken. Rückwärtsgehend, entfernte er sich wieder. Ein Wink seines Herrn hielt ihn an der Tür zurück. Mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern hörte er demütig auf die Befehle, die ihm knapp, mit unterdrückter Stimme erteilt wurden. »Gib acht, es muss gelingen. Wir dürfen uns keinen Fehler mehr erlauben.«
    Lautlos verschwand der Diener. Sein Gesicht war unbewegt, als ob sein Herr ihm den Auftrag gegeben hätte, eine Schachtel Zigaretten aus dem nächsten Automaten um die Ecke zu ziehen.
    Es war dunkel geworden. Im Zimmer leuchtete es plötzlich auf, ein blechernes Geräusch ließ die Fensterscheiben zittern. Der Mann stand am Fenster und blickte dem Schatten nach, der in die Luft huschte. Zufrieden setzte er sich in einen Sessel. Seinen weißen Kittel hatte er ausgezogen.
    ***
    In unserer Kartei gab es keinen Bart Webster. Wohl aber seine Prints. Es waren die gleichen, die unserer Kollegen in Denver, Colorado, vor zwei Jahren von dem Griff eines Wurfmessers abgenommen hatten. Das Messer steckte im Rücken einer verheirateten Frau, die keinen guten Ruf genoss. Damit war auch dieser Fall erledigt. Aber mehr hatten wir nicht in Händen. Weder der Hubschrauber, noch der Mann, der ihn wahrscheinlich geflogen hatte, waren aufzufinden. Typ und Kennzeichen des Hubschraubers waren längst über den Fernschreiber gelaufen. Wir schickten eine Personenbeschreibung Bart Websters hinterher. Fred Nagara der heute Bereitschaftsdienst hatte, nahm mir die Arbeit ab und schaute sich Websters Wohnung an.
    Ich hatte die ehrliche Absicht, mich sobald wie möglich in mein Bett zu verziehen. Ich befürchtete, in den nächsten Nächten wenig Schlaf zu bekommen. Phil überredete mich bei einem Scotch eine Schachpartie zu wagen. Der Königsbauer eröffnete gerade einen aussichtsreichen Angriff, als es klingelte. Ich ergriff den Hörer.
    »Hier ist Lieutenant Benning von der Wasserpolizei«, klang es aus der Telefonmuschel. »Ein Wachboot hat vor einer Stunde zwei Leichen aus dem Hudson geborgen. Eine davon kann dieser Bart Webster sein, nach dem Sie fahnden. Wenn Sie sich den Burschen anschauen wollen, kommen Sie her!«
    »Okay«, sagte ich. »Vielen Dank, Lieutenant geben Sie mir die Adresse.«
    Zehn Minuten später waren Phil und ich auf dem Weg. Ein Sergeant führte uns in einen Nebenraum, in dem die beiden Toten lagen. Aus meiner Tasche holte ich das Foto und verglich. Vor mir lag die Leiche Bart Websters.
    Die zweite Leiche war nicht so ohne weiteres zu identifizieren. Man hatte ihn durch einen Genickschuss getötet, und die Kugel hatte bei ihrem Austritt das Gesicht übel zugerichtet. Ich wandte mich schaudernd ab.
    »Könnten die beiden Toten zusammengehören, Lieutenant?«
    »Sehr wahrscheinlich, Cotton. Sie trieben dicht nebeneinander im Wasser und wie ich die Strömungsverhältnisse beurteile, müssen sie an der gleichen Stelle hineingeworfen worden sein. Wenn Sie mir sagen könnten, wann das war, könnte ich Ihnen auf ein paar Yards genau den Ort bezeichnen. Wir haben schön öfter Versuche angestellt, um das herauszubringen, und es klappte erstaunlich genau.«
    »Leider kann ich Ihnen das nicht sagen. Vielleicht gelingt es dem Doc, den Zeitpunkt des Ablebens genau

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