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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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aschgrau.
    »Sie irren sich!«, stammelte sie.
    »Und wie war es mit dem Blumentopf, der mich treffen sollte?«, stieß ich nach. »Wir haben inzwischen die Perücke, die Sie in dem Taxi vor Aufregung liegen ließen. Auf der Innenseite fanden wir den Namen des Handwerkers, der sie herstellte. Er hat sie als Ihr Eigentum identifiziert!«
    Das war nun ein Bluff, denn so weit waren wir noch nicht. Aber er tat seine Wirkung. Margy Gilbury brach zusammen. Sie war kreidebleich und stammelte: »Ihr wisst also alles.« Dann redete sie wie ein Wasserfall. Sie vergaß nicht, ihre Rolle als die eines missbrauchten Opfers zu schildern. Ich ließ sie reden, solange der Schock noch wirkte. Später, wenn erst einmal der Familienanwalt aufmarschierte, würde sie noch genügend Rückzieher machen.
    Während sie ihr Geständnis abgerissen herunterstammelte, bekam ich selbst den Eindruck, als hätte sie die ganze Tragweite der Angelegenheit nicht überschaut. Sie hatte sich darüber geärgert, dass ihr Mann Ed ihrer Ansicht nach nicht die ihm in der Firma zukommende Stellung einnahm. Nach außen hin galt er zwar als der zweite Mann nach ihrem Schwiegervater, aber die echten Entscheidungen trafen der Konservenkönig und Don Gray.
    Die Arbeit, die Ed leistete, hätte jeder durchschnittlich intelligente Angestellte genauso gut tun können. Ed war ein Pedant, und es fehlte ihm an jeglichem organisatorischen Talent. Seine Frau schien das nicht zu erkennen und sah ihn in die' Rolle des Prügelknaben gedrängt, der für jeden Fehler geradestehen musste. Sie ergriff begierig jede Gelegenheit, die Stellung ihres Mannes in der Firma zu stärken, der zutiefst von seinen Fähigkeiten überzeugt war.
    In Arthur Gilbury glaubte sie einen Verbündeten gefunden zu haben, den sie für ihre Bestrebungen ausnützen konnte. Stattdessen geriet sie vollkommen in seinen beinahe hypnotisch zu nennenden Einfluss. Er hatte ihr eingeredet, dass die Freundschaft zwischen mir und Kate dazu führen würde, ihren Mann ganz aus der Firma zu verdrängen. Deshalb hatte sie sich auch dazu hinreißen lassen, den Blumentopf auf mich zu schleudern, nachdem Arthurs Anschläge missglückt waren.
    Erst vor zwei Tagen hatte sie erkannt, dass Arthurs Überzeugungskraft letztlich nur der Ausbruch seines nunmehr offen zu Tage tretenden Wahnsinns war. Aber da war es bereits zu spät. Statt uns reinen Wein einzuschenken, wollte sie alles vertuschen und ermöglichte dem verbrecherischen Psychopathen, sein Unwesen weiterzutreiben.
    »Ich weiß auch nicht, wie das kam«, schluchzte sie. »Man musste einfach tun, was er befahl. Sein Hausboy und dessen Verwandtschaft wären für ihn durchs Feuer gegangen. Er machte ihnen vor, er könnte durch seine Entdeckungen den Hunger in ihrem Heimatland abschaffen. Um dieses Zieles willen ermordete Johnnie sogar seinen Bruder Panay. Johnnie war es auch, der Sie nachts in Ihrer Wohnung töten wollte.«
    »Und wer tötete Clark Gilbury?«, wollte Phil wissen.
    »Das war Panay selber. Ich kam erst zu spät dahinter, was Arthur eigentlich beabsichtigte. Er stand kurz vor dem Ruin. Sein Bruder, mein Schwiegervater, hatte ihm nach der Geschichte mit Clarks Anklage jeden Kredit und jede Unterstützung verweigert. Arthur wollte nicht mehr und nicht weniger, als sich in den Besitz des Familienvermögens setzen, um seine Forschungen fortsetzen zu können. Er glaubte, man würde den Verantwortlichen für Clarks Tod in den Kundenkreisen des Geldverleihers suchen. Um ganz sicherzugehen, ließ er durch Panay die Unterlagen über Don Gray aus seinem Archiv entfernen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass mich das Grauen schüttelte, als er mir die Einzelheiten schilderte…«
    Ihre Tränen waren erschöpft. Sie starrte uns aus rotgeränderten, blutunterlaufenen'Augen an. Aber ich war noch nicht fertig.
    »Und dann hat Johnnie seinen Bruder ermordet! Wahrscheinlich machte Arthur seinem Hausboy vor, Panay gefährde das ganze Unternehmen. Sie stecken bis über die Ohren mit in der Geschichte drin, Mrs. Gilbuiy. Ich bin sicher, dass auch der Tod des schwachsinnigen Happy Jake auf das Konto Arthurs geht. Selbst ein so erfahrener Ganove wie Big Ben ging ihm auf den Leim. Es war doch Arthur, der ihn, als Rechtsanwalt getarnt, aufsuchte und ermordete?«
    Sie nickte schwach.
    Ich erhob mich.
    »Sie haben die ganze Zeit versucht, Ihre Beteiligung an den Verbrechen Arthur Gilburys abzuschwächen«, sagte ich. »Aber Sie haben nicht nur den Blumentopf auf mich geworfen, Sie haben

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