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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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Händewaschen in die Halle ging stand die Hummel bestimmt noch da. Bill Shafers kann das bestätigen, denn er war mit mir im Waschraum.«
    »Wer ist Bill Shafers?«, fragte Phil.
    »Ein Mechaniker, der mit bei den notwendigen Reparaturen hilft.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Drüben bei der Cessna natürlich. Bill kann es nicht gewesen sein, wenn Sie das meinen. Er könnte die Maschine zwar fliegen, aber er hatte gar keine Zeit dazu, mit ihr abzuhauen. Ich war die ganze Zeit mit ihm zusammen.«
    »Trotzdem möchte ich mich mit dem Mann unterhalten«, sagte ich. »Wer hatte sonst noch Zugang zu der Halle?«
    Drew überlegte einen Augenblick.
    »Eigentlich jeder. Jeder, der dort zu arbeiten hatte. Heute Vormittag zum Beispiel war ein Betriebselektriker dort…«
    Er stockte und legte den Finger an die Nase.
    »Ja?«, fragte ich gespannt. »War etwas Besonderes mit dem Mann?«
    »Mir fällt eben auf, dass ich ihn seit Mittag nicht mehr gesehen habe. Seine Werkzeugtasche steht aber immer noch herum.«
    Ich wandte mich an den Personalchef. »Kann man feststellen, um wen es sich handelt?«
    Der Personalchef griff zum Telefon. Als er ihn wieder auflegte, sagte er: »Der Betriebselektriker wird seid heute Mittag vermisst. Der Pförtner sagt, der Mann habe das Werk nicht verlassen.«
    »Nicht durch den Haupteingang«, berichtigte ich. »Denn mit einem Hubschrauber pflegt man doch nicht den Haupteingang zu benutzen, oder?«
    »Kaum«, sagte der Personalchef, »Vielleicht versuchen wir es doch noch einmal und lassen das Gelände durch den Werkschutz absuchen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir die Personalakte des Mannes überlassen würden!«
    »Selbstverständlich!«
    Trotz seiner absonderlichen Haartracht und des Anzugs, der vielleicht in 8 den zwanziger Jahren modern gewesen war, gefiel er mir in seiner Einstellung. Es ist nicht allzu häufig, dass die Leute unserer Arbeit mit dem nötigen Verständnis begegnen.
    Ich begab mich mit Drew zu der Halle, sprach mit seinem Mechaniker Shafers, sah mir die Flugzeuge an, mit denen die Manager der Wellington Arms von Konferenz zu Konferenz jagten und erfuhr, dass es einige Leute gab, die den Hubschrauber hatten starten sehen. Auf den Mann in der Pilotenkanzel hatten sie allerdings nicht geachtet. Denn für sie war dieser Vorgang etwas Alltägliches. Die Werkzeugtasche nahm ich mit, denn an den Zangen und Schraubenziehern waren sicherlich eine Menge Fingerabdrücke. Wenn dieser Webster noch nicht vorbestraft war, würden wir sie brauchen.
    ***
    Der Mann erbleichte.
    »Sagen Sie das noch mal!«, keuchte er heiser. Er holte nervös sein Taschentuch heraus und fuhr sich über die Stirn. »Diese Burschen waren so dumm, dass man sie jetzt noch dafür prügeln müsste! Ja, Sie haben richtig gehört… Sie waren! Glauben Sie vielleicht, ich habe Schmieröl im Kopf? Wir müssen schleunigst etwas unternehmen. Es ist am Besten, ich komme bei Ihnen vorbei. Erwarten Sie mich in einer Stunde!«
    Er knallte den Hörer auf die Gabel und ließ sich in einen Sessel fallen. Dann holte er sich aus einem Fach des Schreibtisches eine Flasche Scotch und setzte sie an seine Lippen. Wütend ließ er die Flasche auf den Teppich poltern. Es dauerte ein paar Minuten, ehe sich der Mann abregte. Er hatte geglaubt, alle Gefahren aus der Welt geschafft zu haben. Aber jetzt ging es wieder von vorn los. Er nahm den Schulterhalfter und schnallte die Riemen zu. Geradezu liebevoll tätschelte er die Pistole und den aufgesetzten Schalldämpfer.
    Big Ben bevorzugte die Stille. Auch dann, wenn er mordete.
    ***
    Wieder drehten sich die Reifen des Dodge. Der Wagen hatte den Vorteil, dass sein Besitzer, ein Mr. Brown aus der 36. Straße, keine Ahnung davon hatte, dass er außer seinem Chevrolet Impala noch einen zweiten Wagen sein eigen nannte. Die Papiere waren gefälscht. Wenn man die Karre schnell irgendwo stehen lassen musste, würden die Cops besagten Mr. Brown auf den Pelz rücken. Mochte der dann sehen, wie er mit ihnen zurechtkam.
    Nach einer guten Stunde bremste der Wagen vor einem Gartengrundstück in Greenwich Village. Vor dem Haus erstreckte sich eine weitläufige Terrasse, dahinter stand ein flaches, niedriges Gebäude, das nicht in diese Gegend passte. Vielleicht beherbergte es das Atelier eines Künstlers, denn Greenwich Village ist die Künstlerkolonie der Riesenstadt.
    Big Ben stapfte über den mit Platten ausgelegten Weg nach hinten. Mit dem Fuß stieß er die Tür auf. In dem Raum dahinter erwartete ihn ein

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