Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
Vom Netzwerk:
Mann im weißen Kittel.
    »Machen Sie die Tür zu«, knurrte der Mann in scharfem Ton. Wütend trat Big Ben hinter sich. Die Tür knallte zu. »Wo steht denn die Kiste?«, erkundigte sich der Gangsterboss.
    Der Mann im weißen Kittel nahm umständlich die goldgeränderte Brille ab und deutete stumm nach draußen. In dem Winkel zwischen Wohnhaus und Anbau stand ein Hubschrauber! Die Flügelblätter hingen müde nach unten.
    »Verdammt!«, knirschte der Dicke. »Wie bringen wir diesen Blechhaufen wieder unter die Leute?«
    »Genau genommen ist das Ihre Sorge«, stellte der Hauseigentümer fest. »Ich gab Ihnen einen bestimmten Auftrag. Die Ausführung war in allen Einzelheiten Ihre Sache. Dass Ihre Leute dabei versagten ist nicht meine Schuld. Ich habe eingesehen, dass ich mich an den falschen Mann gewandt habe. Es ist Ihnen wohl klar, dass das Ding hier nicht länger stehen bleiben kann!«
    »Was soll ich machen«, zeterte sein Gegenüber, »die Sache war so gut organisiert, dass sie klappen musste. Aber die Brüder taugten nichts. Schade! Es wäre eine feine Sache geworden.«
    Er überlegte eine Weile. »Was sollen wir denn mit dem Helikopter machen? Ich kann ihn nicht fliegen.« Sein Gegenüber schwieg.
    »So reden Sie doch, Mann! Sie wissen doch ganz genau, dass wir beide auf dem elektrischen Stuhl landen, wenn man die Kiste hier findet.«
    Der Mann ließ sich in einen Sessel fallen. Kalt lächelnd musterte er den Fettkoloss. Aufreizend langsam holte er ein Zigarettenetui hervor und riss ein Streichholz an. Er ließ es fallen ohne die Hand zu senken. Bedächtig stieß er den ersten Zug aus.
    »Wer spricht denn hier vom elektrischen Stuhl?«, fragte er betont. »Wenn mich nicht alles täuscht, haben Sie Ihr Fußvolk aus dem Weg geräumt. Es mag von Ihrem Standpunkt aus notwendig gewesen sein - für Sie. Mich geht das nichts an! Vorläufig steht auf meinem Grundstück ein Hubschrauber, von dem ich nicht weiß, wie er hierher kam. Wenn er zu einem Mordversuch benutzt worden ist, habe ich das nicht zu Vertreter. Ich weiß von nichts. Und die Polizei wird sehr schnell merken, dass ich den Vogel nicht in die Luft gehoben habe. Sie wird wahrscheinlich auch herausfinden, dass es einer Ihrer Leute war.«
    »Das haben Sie sich ja fein ausgedacht, Mister«, knirschte der Gangsterboss. »Sie scheinen das alles noch nicht kapiert zu haben. Sie haben sich mit Jerry Cotton, dem gefürchteten G-man angelegt. Die Brüder vom FBI setzen jetzt alles daran, um das aufzuklären. Sie werden nicht ruhen, bis man Sie zur Strecke gebracht hat. Wer sich mit einem Schnüffler anlegt, darf keinen Fehler machen. Das muss perfekt sein, sonst wird man gejagt wie ein tollwütiger Hund.«
    Das überhebliche Lächeln auf dem Gesicht des Hausherrn verstärkte sich. Verächtlich zog er die Mundwinkel nach unten, während sich die Augenlider zu einem Spalt schlossen. Von einem Tisch nahm er einen langen, dünnen Brieföffner und prüfte vorsichtig mit dem Daumen die Schneide. Er stand auf und ging zu seinem Besucher zu. Der hatte plötzlich seine Pistole in der Hand.
    »Keinen Schritt weiter«, zischte er. »Bleiben Sie sofort stehen!«
    »Sie haben wohl Angst?«, fragte der Mann im weißen Kittel wegwerfend und ließ die Klinge senkrecht nach unten fallen. Die Spitze drang in das Holz des Fußbodens ein. Das Blatt zitterte schwankend hin und her. Aber Big Ben ließ die Mündung der Pistole nicht einen Zoll sinken. Trotzdem ging der Hausherr weiter auf den fetten Gangster zu. Erst drei Schritte vor ihm blieb er stehen.
    »Ich möchte Ihnen einen guten Rat geben«, sagte er leise, fast unhörbar. »Sie sorgen dafür, dass das Beweisstück da draußen endlich verschwindet. Sonst präsentiere ich der Polizei einen toten Mann, der in einem Hubschrauber kam und mich zu überfallen versuchte. Der Mann wären Sie!«
    »So viel Dummheit traue ich nicht einmal Ihnen zu«, brüllte der Gangster mit einer Stimme, die sich vor Wut überschlug. »Sie vergessen wohl, dass ich das Schießeisen gezogen habe.«
    Wieder gefror das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes. Big Ben trat einen Schritt zurück. Die Fingerknöchel auf dem Kolben der Waffe färbte sich weiß. Der Gangster wischte sich mit der Linken 10 über das Gesicht. Ihm kam plötzlich ein Gedanke.
    »Wenn ich den Spieß umdrehe«, sagte er, als wenn er zu sich selbst spräche, »sieht das glaubhafter aus. Jedenfalls wird es die Polizei natürlicher finden, Sie tot in einer Hubschrauberkanzel zu finden, als

Weitere Kostenlose Bücher