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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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festzustellen. Bei dem Mann mit dem Genickschuss müssen wir uns an die Prints halten. Hoffentlich haben wir sie in der Kartei. Noch eine Frage, Lieutenant: Kqnnte man im Hudson oder im East River einen Hubschrauber verschwinden lassen?«
    »Natürlich, wenn man die Fahrrinnen genau kennt. Nur dürfte das wenigstens tagsüber schwierig sein. Auf dem Fluss herrscht ein so reger Betrieb, dass es unbedingt auffallen müsste. Und dann überlegen Sie mal: Wenn der Hubschrauber keine Schwimmer, sondern Kufen besitzt, wird es für den Piloten sehr schwer sein, aus der Kanzel zu kommen, bevor der Vogel im Wasser absackt. Ist er aber mit Schwimmern ausgerüstet, müsste er die erst leck kriegen. Das dauert eine Weile und geht nicht ohne Aufsehen ab. Wie kommen Sie auf diese Idee, Cotton?«
    Ich erzählte ihm von dem Hubschrauber, den man noch immer nicht gefunden hatte. Bevor wir uns von Benning verabschiedeten, rief ich noch im Headquarter an und veranlasste die Untersuchung der beiden Leichen. Ich wollte so schnell wie möglich das Ergebnis in Händen haben. Vor allem interessierte mich, ob die beiden Toten mit derselben Waffe erschossen worden waren.
    Als ich Phil nach Hause brachte, wartete vor der Haustür ein Junge, dessen Kleidung recht zerfetzt und abgetragen aussah. Er sah den Jaguar und kam auf uns zu.
    »Sind Sie Mr. Decker?«, fragte er zum Fenster herein.
    »Bin ich«, sagte Phil. »Was gibt’s denn?«
    »Ich hab’ 'nen Brief für Ihren Freund. Den sollten Sie ihm geben!«
    Er zerrte aus seiner Hosentasche einen zerknitterten Umschlag hervor und wollte ihn in das Innere des Wagens werfen, um dann postwendend auf dem Absatz kehrtzumachen. Aber er kam nicht dazu. Phil griff zum Fenster hinaus und hielt den Jungen fest. Ich stieg aus und ging um den Jaguar herum.
    »Nicht so schnell«, meinte ich. »Erst wollen wir mal sehen, was in dem Brief steht.«
    Ich nahm den Jungen mit zu mir in den Wagen und ließ mir von Phil den Brief geben. Aus dem Umschlag zog ich ein schmutziges Blatt Papier. Aus einer Zeitung waren-Worte ausgeschnitten und darauf geklebt worden.
    »Wenn du auch beim letzten Mal davongekommen bist, einmal erwischen wir dich doch.«
    »Wer hat dir das gegeben?«, fragte ich den Jungen.
    Er begann zu weinen.
    »Ich kenne den Mann nicht. Kann ich jetzt ‘raus?«
    »Immer langsam«, meinte ich. »Weißt du, wie er aussah? War er groß?«
    Der Junge dachte eine Weile nach, dann schüttelte er den Kopf.
    »Ich weiß es nicht. Es war schon dunkel. Der Mann gab mir zwei Dollar, und er sagte mir, ich solle den Brief sicher zu Mr. Decker bringen. Er hatte einen Mantel an und einen Hut auf dem Kopf. Darf ich jetzt gehen?«
    »Wie heißt du?«
    »Jack Belmonte.«
    »Und wo wohnst du?«
    »Gleich hier um die Ecke!« Er gab seine Adresse an, und da ich nicht den Eindruck hatte, dass er log, öffnete ich die Wagentür. Es war die übliche Art, eine Nachricht an den Mann zu bringen. Völlig ungefährlich. Diese Burschen erinnern sich garantiert an nichts. Da hilft kein Zureden und kein Drohen.
    ***
    Ich sagte Phil gute Nacht und fuhr nach Hause. Während ich die paar Ecken umrundete, die zu meiner Wohnung führten, dachte ich über die Botschaft nach. Man hatte es also doch auf mich abgesehen. Ich konnte mir nur nicht erklären, woher das Mörder-Team im Hubschrauber gewusst hatte, dass ich mich zu dieser Zeit auf der Kitty Star neben Kate Gilsbury in der Sonne braten ließ. Die Leute verfügten über ausgezeichnete Informationen. Ich konnte mir nicht denken woher sie über meine Freizeitbeschäftigung Informationen bekommen hatten, denn in der New York Times hatte ich es nicht ankündigen lassen. Ich hatte niemandem davon erzählt, nicht einmal meinem Freund Phil, dazu hielt ich die Sache nicht für wichtig genug.
    Vielleicht saß der Informant doch in der Umgebung Kate Gilburys? Ich nahm mir vor, sie am nächsten Morgen anzurufen und in dieser Richtung meine Fühler auszustrecken. Ich war zwar nicht der Meinung, dass sich an Mr. Gilbuiys Tischtuch zwanzig Gangsterbosse die Hände abwischten. Vielleicht hatte jemand vom Hauspersonal seine Finger im Spiel. Kate wird auch kein Geheimnis daraus gemacht haben, mit wem sie den Nachmittag verbringen wollte.
    Immerhin mussten sie früh genug davon erfahren haben, denn wo hätten sie sonst so schnell den Hubschrauber hergenommen? Müde kletterte ich die Treppen zu meiner Wohnung hoch. Ich genehmigte mir noch einen Schluck aus der Flasche und begann mich auszukleiden. Als

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