0348 - Zombies aus dem Höllenfeuer
sie hineinschauen und sah in ihrer Mitte eine Bewegung.
Jemand erschien!
Ich hatte das Gefühl, als ich durch die Flammen schaute, vor mir einen verschwommenen Film ablaufen zu sehen. Einen Streifen mit einem mir bekannten Hauptdarsteller.
Es war Suko!
Als ich ihn, eingepackt in blaßblaue Feuerglut, durch die Luft taumeln sah, erlosch auch in mir jegliche Hoffnung auf Rettung. Nein, von Suko konnte ich beim besten Willen keine Hilfe erwarten. Wer sich so bewegte, befand sich unter der Kontrolle einer mächtigen Person, die ihn ebenso manipulierte wie mich.
Woher Suko kam, konnte ich nicht sagen. Vielleicht aus einer anderen Dimension oder aus der Unendlichkeit. Bei dieser schrecklichen Magie war einfach alles möglich.
Er taumelte näher. Dabei trat er mit den Beinen auf, obwohl er keinen Boden unter den Füßen spürte und mich seine Bewegungen an die eines Hampelmannes erinnerten.
Ich sprach seinen Namen mit einer Stimme aus, die ich kaum als meine eigene identifizierte. Nur mehr ein Krächzen drang aus meinem Mund, und so mußte ich mit ansehen, wie sich Suko der Flammenhölle näherte.
Noch tauchte er nicht hinein. Jenseits der Flammen und noch weit hinter Suko glaubte ich, zwei Gestalten zu sehen. Ein Mann und eine Frau. Sie standen dort und taten nichts. Die Frau, deren Haut keinen hellen, sondern einen dunkleren Farbton besaß, kam mir bekannt vor. Ich glaubte, in ihr diejenige Person zu erkennen, die sich mir mit dem Namen Leila vorgestellt hatte.
Dann verwischten die Eindrücke, denn die Zombies, die bisher gestoppt hatten, setzten sich wieder in Bewegung.
Zum Greifen nahe erschien die Feuerwand.
Und nicht allein zum Greifen nahe, auch zum Hineinfallen, denn meine Gegner holten Schwung und schleuderten mich nach vorn…
Schnell wuchsen die Flammen vor mir hoch. Ich spürte keine Hitze, keine Verbrennungen, sondern eher das Gegenteil davon.
Eine seltsame, unerklärliche Kälte hielt mich umklammert wie eine eherne Fessel, und sie würde mich auch nicht loslassen.
Für einen Moment hatte ich das Gefühl, in die Unendlichkeit zu schweben, dann reagierten die Kräfte der Erdanziehung, und ich fiel nicht nur zu Boden, sondern auch auf die Teufelsfratze zu, die sich unter mir abmalte. Hart kam ich auf, rollte dennoch herum und sah im gleichen Augenblick, wie mein Freund Suko in das magische Höllenfeuer der Lilith eintauchte. Es sollte uns beide gleichzeitig vernichten. So hatte es unsere Gegnerin gewollt.
Suko prallte neben mir zu Boden. Ich hörte sein Stöhnen und sah auch, daß er am Bein verletzt war. Seltsamerweise trug er eine Waffe. Die MPi hatte er sich um seine Schulter gehängt. Er schaute mich an, ich sah in seinen Augen die Hoffnungslosigkeit und stemmte mich auf die Füße, wobei ich Suko ebenfalls hochzog.
Jetzt standen wir inmitten der Flammen.
Es fällt mir schwer, eine Beschreibung zu geben. Was ich damals gefühlt hatte, konnte ich mit Worten kaum erfassen. Ich wartete auf die Zerstörung, die alles verzehrende Hitze oder auch Kälte, die das Leben aus unserem Körper saugte, doch dies trat noch nicht ein.
Vielleicht wollte die Höllenhure mit uns spielen, denn wir vernahmen ihre Stimme so deutlich, als würde sie aus den Lautsprechern einer Stereo-Anlage klingen. Von allen Seiten wurden wir damit konfrontiert.
»Jetzt gibt es für euch kein Entrinnen mehr. Ihr seid in meinem unmittelbaren Dunstkreis gefangen, vielleicht sogar in meinem Herzen, im Zentrum des Bösen. Noch halte ich das Feuer unter Kontrolle. Da es ein Teil meiner selbst ist, kann ich das auch. Es wird erst reagieren, wenn ich den Befehl dazu gebe. Habt ihr eigentlich schon gesehen, wie es ist, wenn ein Mensch durch mein Feuer zu einem Zombie wird?«
»Nein!« brüllte ich.
Liliths Stimme klang lachend, als sie fortfuhr. »Das ist ganz einfach und trotzdem schrecklich. Ihr werdet äußerlich verbrennen. Das heißt, mein Feuer wird eure Haut auf den Knochen aufweichen, so daß ihr euch als grüne Monstren betrachten könnt. Die Haut wird aufquellen, zu einem schleimigen Etwas werden, bevor die Flammen in die zweite Phase hineingehen. Dann trocknen sie euch aus. Ihr werdet wie die acht Dienerinnen, die dich, Sinclair, hergeschafft haben. Der dunkle Ton eurer Haut zeigt genau an, daß ihr zu mir gehört, und wenn ihr angeschossen oder verletzt werdet, fließt kein Tropfen Blut mehr aus den Wunden, denn das magische Feuer hat euren Lebenssaft zuvor verdampft. Das genau ist das Schicksal, das ich für euch
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