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0349 - Brücke der knöchernen Wächter

0349 - Brücke der knöchernen Wächter

Titel: 0349 - Brücke der knöchernen Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klapperten auf dem harten Gestein, und man trug die beiden Männer noch weiter in die Höhe, bis sie ein kleines Plateau auf dem grauen Fels erreichten.
    Dort wurden Suko und Claude niedergelegt.
    Sie fielen auf den Rücken. Wie zwei Leichen blieben sie liegen, ohne auch nur den kleinsten Finger rühren zu können.
    Die Reiter hatten um sie herum einen Kreis gebildet. Suko sah die unheimlichen, dunklen Gestalten mit den langen Kaftanen und den bis weit in das Gesicht hineingezogenen Kapuzen, so daß von dem eigentlichen Aussehen der Reiter kaum etwas zu erkennen war. Nur aus den weiten Ärmeln schauten die bleichen Knochenhände wie die Krallen gefährlicher Totenvögel hervor.
    Auch Claude hielt den Mund. Er mußte das gleiche gesehen haben wie Suko, und wahrscheinlich hatte es ihm die Sprache verschlagen.
    So blieben die beiden liegen.
    Keine der Gestalten rührte sich. Sie standen da wie festgewachsen, und traten erst zur Seite, als Schritte aufklangen.
    Jemand kam auf den Kreis zu.
    Suko verdrehte die Augen und hörte die Bemerkung des Franzosen. »Das ist doch dieser Obermufti.«
    Er hatte damit den Bai gemeint und genau ins Schwarze getroffen, denn ihm wurde tatsächlich Platz geschaffen.
    Prächtig sah er aus. Seine bunte Kleidung glänzte auch in der Dunkelheit seidig. Nur eines gefiel weder Suko noch Claude.
    Es war das Gesicht!
    Widerlich anzusehen. Eine verweste Fratze mit Fetzen von Haut, die lappig nach unten hingen.
    Ein Bild des Grauens.
    Der Bai blieb so stehen, daß ihn Suko als auch der Franzose anschauen konnten, wenn sie die Augen verdrehten. Er reckte einen Arm vor. Der ausgestreckte Finger pendelte zwischen den beiden gefangenen Männern hin und her.
    Es war nur mehr eine normale Bewegung, Suko aber kam sie vor, als hätte der andere soeben das Todesurteil über sie gesprochen, und beide Männer erhielten sehr bald darauf die akustische Bestätigung.
    Zum erstenmal hörten sie den Toten sprechen.
    Er redete mit einer dumpfen, etwas kratzigen Stimme, aber er sprach die Worte so, daß beide Männer sie verstehen konnten. »Wer als Lebender in das Land ohne Grenzen gelangt und die Brücke zwischen den Welten betritt, wird die Strafe der ewigen Verdammnis zu erleiden haben. Dies hier ist die Welt der Finsternis, des Sterbens, des Grauens und der Qual. Es geschehen gewaltige Dinge. Die Welt befindet sich in einem Aufbruch zu neuen schwarzmagischen Ufern. Weichen für die Zukunft werden gestellt, denn mächtige Feinde lauern auf die aus grauer Vorzeit stammenden Herrscher dieser Dimension. Diese Feinde zu besiegen, ist unsere große Aufgabe. Und wer als Mensch zwischen die Mühlsteine gerät, wird zermalmt wie ein kleines Sandkorn. Ihr seid dazwischen geraten und werdet das Leiden erleben. Es wird euch das widerfahren, was in vielen Büchern niedergeschrieben steht, die ihr als Koran oder Bibel bezeichnet. Das Reich der Großen Mutter hat euch geschluckt, und Ihr habt keine Möglichkeit, es zu verlassen…«
    Jetzt endlich wußte Suko, woran er war. Jenseits der Brücke lag die ewige Finsternis, die Hölle, die Welt Luzifers. Und die Brücke war, wie er sich vorstellen konnte, nur einer der Zugänge in dieses Reich, das die ewige Leere und Verdammnis beinhaltete.
    So sah Suko die Lage, und ihm wurde in diesen Augenblicken wahrlich nicht wohler.
    »Große Mutter? Wer ist das?« fragte der Franzose.
    »Sei ruhig.«
    Der Bai hatte die Frage ebenfalls vernommen und ließ ein abgrundtiefes Lachen hören. »Du weißt nicht, wer die Große Mutter ist, Mensch?« Wieder lachte er. »Das ist nicht schlimm, noch nicht, aber du wirst sie kennenlernen, das kann ich dir versprechen. Die Große Mutter wird auch für dich das Ende deines Lebens bedeuten. Das endgültige Aus, hast du verstanden?«
    »Ja.«
    »Schafft sie zu den Bäumen des Todes!« befahl der Bai. »Ich will sie nicht mehr sehen.«
    Die Skelette hatten nur auf diesen Befehl gewartet. Wehren konnten sich die Menschen nicht, und so sahen Suko und Claude, daß sich die Fratzen der anderen über sie beugten. Sie spürten die Knochenhände, wie sie Zugriffen und sie in die Höhe zerrten.
    Suko hätte sich sehr gern gewehrt, es war ihm einfach nicht möglich. Noch immer fühlte er sich wie betäubt.
    Und während er weggetragen wurde, dachte er an die Worte des unheimlichen Bais.
    Dieser lebende Tote stand voll und ganz auf der Seite der Großen Mutter, das hieß im Klartext, daß er Lilith, der ersten Hure überhaupt, diente. Jetzt wurde Suko auch klar,

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