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0349 - Brücke der knöchernen Wächter

0349 - Brücke der knöchernen Wächter

Titel: 0349 - Brücke der knöchernen Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Person, die auf jeden Mann einen bleibenden Eindruck hinterließ.
    So sexy, so außergewöhnlich, so einmalig. Obwohl sie auf der anderen Seite stand, dem Bösen diente und auch der Großen Mutter, für die sie im wahrsten Sinne des Wortes durchs Feuer ging, denn ihre Dienerinnen waren im Höllenfeuer gestärkt worden.
    Das jedoch lag zurück. Ich konnte mir jetzt auch denken, weshalb es Aldo und Leila nach Tanger verschlagen hatte. Hier hofften sie, die Spur zur Großen Mutter aufnehmen zu können.
    »Vielleicht waren sie hier«, sagte Aische. »Gesehen habe ich sie jedenfalls nicht.«
    Ich nickte. »Es ist ihre Art, im verborgenen zu agieren«, erklärte ich. »So waren sie immer, so werden sie auch bleiben. Und du bist sicher, daß sie nicht in das Land ohne Grenzen geflüchtet sind und die Brücke der Skelette benutzt zu haben?«
    »Ja, da bin ich sicher. Vielleicht werden sie noch kommen. Möglicherweise haben sie nichts davon gewußt, daß der Bai erweckt worden ist. Ich kann dir dies nicht sagen.«
    »Trotzdem danke ich dir, daß du mich so aufgeklärt hast«, sagte ich zu der Frau. »Nur möchte ich gern meine Freunde wiederfinden, wie du dir denken kannst.«
    »Ich würde das gleiche tun.«
    »Danke, daß du mich verstehst. Wirst du mir dann auch helfen, Aische? Ich bitte dich darum.«
    »Was kann ich für dich tun?« fragte sie nach einem Moment des Nachdenkens.
    »Zeige mir den Weg zur Brücke der Skelette!«
    Aische erschrak nicht, nur legte sich der Schatten der Trauer über das alte Gesicht. »Das kann ich zwar, aber ich möchte dich nicht in den Tod schicken.«
    Ich lächelte. »Weshalb sollte ich sterben?«
    »Die Brücke wird bewacht, nicht jeder darf sie betreten. Sie ist nur bestimmten Personen vorbehalten.«
    »Ich gehöre dazu.«
    »Nein, du dienst nicht dem Bösen. Du wirst untergehen in einem Reich, wo der Tod regiert und man die Menschlichkeit nicht kennt.«
    In meiner Kreuzsitzhaltung beugte ich mich vor. »Hast du vergessen, daß sich auch meine Freunde in dieser Welt befinden?« fragte ich nach. »Ich muß sie herausholen.«
    Ihr Lächeln wirkte verloren. »Wie willst du die befreien, wenn du selbst getötet wirst? Nein, John Sinclair, du würdest verlieren. Zudem wird sich der Eingang bald schließen. Er ist nur für die Dauer einer Stunde offen, und dann muß der Halbmond am Himmel stehen. Wenn du irdische Maßstäbe nimmst, müßtest du weitere Stunden in dieser fremden Welt verbringen. Das überlebt keiner.«
    Ich stand, mit einem Ruck auf. Das Blut schoß mir in den Kopf.
    Ich spürte den Schwindel, der aber sehr bald vorüberging. Zur rechten Seite drehte ich mich und streckte dabei meinen Arm aus. Die Finger wiesen auf die rötlich schimmernde Wand.
    »Befindet sich dort der Eingang?«
    »Ja.«
    »Danke.« Es war das letzte Wort, das ich sprach, denn ich drehte der alten Frau den Rücken zu, hörte ihr Stöhnen und ihre verzweifelten Rufe, die mich zurückhalten wollten.
    »Die Brücke verbindet zwei Welten«, sagte sie noch. »Es gibt sie im Gebirge, in einem verlassenen Tal, und sie führte… sie führt …«
    Mehr hörte ich nicht, denn ich war auf die Wand zugegangen und schritt in sie hinein, als wäre sie überhaupt nicht vorhanden…
    ***
    Schaukeln, reiten, der Druck im Kopf, plötzliche Schmerzen, all das empfand Suko, als er aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war und feststellen mußte, daß er noch immer auf dem Pferderücken lag.
    Er wußte nicht, wohin man ihn und den Franzosen schleppte, aber er hatte festgestellt, daß die Schaukelei noch schlimmer geworden war, und als er die Augen öffnete, sah er in eine graue, von Nebeln durchwallte Düsternis.
    Auch spürte er die Kälte, die sich klamm auf seine Haut gelegt hatte. Sie war vermischt mit einer Feuchtigkeit, die allein der ihn umgebende Nebel abgab.
    Der Untergrund war nicht mehr fest und hart. Er gab leicht nach, so daß sich das Schaukeln verdoppelt hatte.
    Der so harte und durchtrainierte Chinese kam sich wie durch die Mangel gedreht vor. Er fühlte sich matt, ausgelaugt, am gesamten Körper geschunden, innerlich leer.
    Er wußte, daß die anderen einen Sieg errungen hatten, nur hatte er keine Ahnung, wohin man ihn brachte, die einzigen Geräusche waren das dumpfe Klappern der Hufe.
    Manchmal drang aus der Tiefe ein böig steifer und auch kalter Wind, der wie mit Eisfingern über Sukos Körper strich und ihn noch stärker frösteln ließ.
    Weit hatte er die Augen geöffnet. Schattenhaft sah er etwas Langes,

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