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0349 - Brücke der knöchernen Wächter

0349 - Brücke der knöchernen Wächter

Titel: 0349 - Brücke der knöchernen Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hauswand und blieb sofort wieder stehen, da er etwas gesehen hatte.
    »Was ist?«
    Hassim wurde noch bleicher. »Da kommt der Wagen von El-Sudat«, erklärte er zitternd.
    Aldo drehte den Kopf. Die lange Schnauze des Amiwagens kam ihm vor wie ein glänzendes Maul. »Na und?«
    »Wenn El-Sudat unterwegs ist, sucht er etwas«, flüsterte Hassim.
    »Und was?«
    »Frauen.«
    Aldo schluckte. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Im Prinzip gehörte er zum gleichen Schlag wie dieser El-Sudat, aber jetzt konnte er ihn auf keinen Fall gebrauchen. Und Leila war eine Frau, die der Kerl bestimmt nicht übersah.
    »Dann komm«, sagte er und meinte auch das Halbblut damit.
    Es war bereits zu spät. Der Wagen hielt fast neben ihnen, und die beiden Vordertüren schwangen auf.
    Weg konnten sie nicht mehr. Aldo mußte sich den Problemen stellen, was er auch tat.
    Leila stand auf seiner Seite. »Können wir die Typen fertigmachen?« fragte sie.
    »Mal sehen.«
    Dem Mann aus London gefiel die Sache überhaupt nicht, denn hinter dem Wagen hatten sich die Gaffer aufgebaut und bildeten dort eine Mauer. Sie nahmen die Breite der Straße ein und würden sich bestimmt voller Vergnügen auf die Seite der einheimischen Gangster stellen. Wenn Aldo noch gewinnen wollte, mußte er schneller als die beiden Typen aus dem Wagen sein.
    Sie sahen nicht wie Orientalen aus. Eher wie südfranzösische Killer, die sich in Diensten des Marokkaners befanden, und sie gaben sich auch so überheblich.
    Südfranzösische Killer gehörten zu den härtesten Gangstertypen, die der europäische Markt in dieser Richtung zu bieten hat. Das wußte Leila ebenso wie Aldo.
    Nun war das Halbblut keine ängstliche Frau. Sie hatte genug hinter sich und ließ sich nicht so leicht aus dem Spiel bluffen. Noch waren die beiden nicht sehr nahe, deshalb sprach Leila ihren Freund in englisch an.
    »Ich nehme den rechten, du den anderen.«
    »Okay! Machen wir es hart?«
    »Sicher.«
    In diesem Augenblick hatten die beiden beschlossen, daß die anderen nicht überleben sollten.
    Aus dem nach unten gleitenden hinteren Fondfenster des Wagens schob sich ein lüstern schimmerndes Gesicht mit dicken Tränensäcken unter den Augen.
    »Holt das Weib her!« befahl der Mann.
    Die Killer, ganz in Weiß gekleidet, grinsten.
    Und dann ging alles blitzschnell.
    Der rechte wunderte sich noch, daß die Frau freiwillig auf ihn zutrat. Er streckte auch die Hand aus und über die Hand und seinen Arm hinweg glitt die lange Messerklinge, die auf Knopfdruck aus dem Ärmel der Frau gefahren war.
    Sie senkte sich dicht über der Gürtelschnalle des Killers in dessen Leib. Noch keiner hatte etwas bemerkt, vielleicht hielten es die Zuschauer für ein Stolpern, als der Mann zurückging und sich auf die breite Kühlerschnauze setzte, wobei er langsam nach hinten kippte.
    Erst sein Ächzen ließ den anderen aufmerksam werden. Er drehte für einen Moment den Kopf und nahm das Mündungsfeuer deshalb nur aus den Augenwinkeln wahr.
    Als mit einem Augenblick der Verzögerung der Knall sein Ohr erreichte, brach er bereits im Staub der Straße zusammen. Mit dem Hinterkopf war er noch gegen die breite Rammstoßstange gestoßen, das allerdings hatte er nicht mehr gespürt.
    Der Weg für Aldo und Leila war frei.
    Und sie rannten weg, bevor sich die anderen Zuschauer noch von ihrer Überraschung erholt hatten.
    Auch Hassim hatte nichts mehr an seinem Fleck gehalten. Totenbleich hatte er die Beine in die Hand genommen und war gelaufen wie selten in seinem Leben.
    Doch Aldo war schneller. Er sah ihn in einer schmalen Gasse verschwinden, drehte sich ebenfalls hinein und entdeckte Hassim, wie dieser an einer Brandmauer hochklettern wollte.
    Am Fuß bekam er Hassim zu fassen, riß an seinem Bein und zog die greifenden Hände von der Mauer.
    Hassim schlug zu Boden, und Aldo setzte ihm das Knie in den Nacken. »Jetzt hör zu. Du hast einen Job, ich habe dich angeheuert. Entweder bringst du uns zu unserem Ziel, oder es ergeht dir nicht besser als den beiden Killern. Begriffen?«
    »Ja…«
    »Dann hoch.«
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte Leila. »Gegen die ganze Meute kommen wir nicht an.«
    »Okay. Woher?«
    Hassim deutete die Mauer hoch. Mit einem Sprung war die Kante zu erreichen. Das schafften alle drei bequem. Danach rollten sie sich über den Rand und gelangten auf ein schräg in die Tiefe laufendes Dach, über dessen Kante sie ebenfalls sprangen und sich in einem viereckigen Hof wiederfanden.
    Hassim blieb stehen. Er

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