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0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sehen.
    »Mademoiselle Duval?«
    »Bin ich«, sagte sie. »Ist Mister Tendyke schon eingetroffen?«
    »Noch nicht, Mademoiselle«, sagte der Fahrer.
    »Seit wann sind Sie hier?«
    »Seit ein paar Minuten, Mademoiselle. Wir hatten den Zeitplan so abgestimmt, daß der Wagen rechtzeitig zur Landung Ihrer Maschine bereit steht.«
    Sie sah sich nach dem Flughafen um. »Ein Mann in Cowboykleidung ist Ihnen nicht begegnet?«
    »Sie meinen Mister Tendyke. Die Beschreibung ist mir bekannt, Mademoiselle. Er wäre mir nicht entgangen. Vielleicht ist sein Flugzeug noch nicht eingetroffen.«
    »Es ist«, versicherte Nicole. »Tendyke hat das Gebäude angeblich vor zehn Minuten verlassen.«
    »Hm«, machte der Konzernangestellte. »Vielleicht hat er sich irgendwo auf eigene Faust einen Mietwagen besorgt und ist damit auf und davon.«
    So ganz glaubte Nicole nicht daran. Die zur Verfügung stehende Zeitspanne war dafür eigentlich zu kurz. Selbst wenn sie ein paar Minuten hinzugab, war es fast unmöglich, innerhalb einer Viertelstunde an einen Mietwagen zu kommen und mit ihm das Flughafengelände zu verlassen. Und sie war sicher, daß Tendyke nicht schon von Amerika aus gebucht hatte. Denn sie hatte ihm doch angekündigt, daß der Jaguar bereitgehalten würde; es wäre also recht unsinnig gewesen, ein weiteres Fahrzeug zu bestellen.
    Und wenn er den Jaguar hier nicht vorgefunden und deshalb ungeduldig auf eigene Faust ein Fahrzeug besorgt hatte - nein, es war zu knapp kalkuliert. Dazu kam Nicoles Gefühl drohenden Unheils, das immer noch stärker wurde.
    Ted Ewigk in Gefahr… und jetzt Rob Tendyke nach einem Attentat verschwunden…?
    Sie überlegte, ob es Sinn hatte, ihn ausrufen zu lassen. Aber wenn er sich nicht mehr innerhalb des großen Bauwerkes befand, war das sinnlos. Nicole beobachtete aufmerksam das große Parkplatzgelände. Aber nirgendwo ein Fahrzeug, in dem Tendyke saß… Sie ballte die Fäuste.
    Alles schien schiefzugehen.
    »Warten Sie«, bat sie und kehrte ins Gebäude zurück. Sie suchte die Information auf. »Hat ein Mister Tendyke hier nach einem vom Möbius-Konzern bereitgestellten Wagen gefragt?«
    Das war nicht der Fall gewesen.
    »Gut«, sagte sie schulterzuckend. »Sollte sich Mister Tendyke hier melden, so sagen Sie ihm bitte, er möge die Nummer des Möbius-Konzerns in London anrufen und von dort aus über Funk mich benachrichtigen lassen, daß er hier ist, ja? Mein Name ist Duval, Nicole Duval. Das Konzernbüro weiß, wie es mich über Funk erreicht. Es ist wichtig.«
    »Sollte Mister Tendyke sich hier melden, werden wir ihn davon in Kenntnis setzen.«
    Nicole schlenderte langsam wieder nach draußen. In der großen Halle war es wesentlich ruhiger geworden. Ein großer Teil der Schaulustigen war ins Flughafenrestaurant geströmt, nachdem es unten nichts mehr zu beobachten gab; andere durchstöberten Duty-free-Shops und Boutiquen. Durchsagen hallten monton auf. Nicole betrachtete das bunte Treiben, während sie das Gebäude verließ. Der Möbius-Angestellte wartete immer noch geduldig am Wagen.
    »Es ist gut, Sir«, sagte Nicole. »Sie können sich wieder zurückbringen lassen. Ich übernehme den Wagen.«
    Der Mann nickte, verabschiedete sich und kletterte in einen kleinen Ford, dessen Fahrer nicht weit entfernt gewartet hatte. Alsbald rollte der Wagen davon.
    Nicole warf den Handkoffer in den Jaguar und nahm hinter dem Colant Platz. Sie kannte den Wagen wie ihren eigenen - und irgendwie war er das ja auch, war auf Zamorras Namen zugelassen, mit Halteranschrift Beaminster Cottage. Sie hatte ihn damals oft genug gefahren, als Château Montagne unter der Herrschaft Leonardos stand und Zamorra und sie aus ihrem britischen »Exil« heraus hatten operieren müssen.
    Sie wartete noch eine Weile, hoffte, daß Tendyke irgendwo auftauchte. Aber als er nach über einer Stunde noch nicht aufgetaucht war, wollte sie nicht mehr länger warten.
    Auf geheimnisvolle Weise war er verschwunden, oder die Leute in der Halle hatten bei dem Attentat einen Doppelgänger gesehen. Aber falls es wirklich ein Irrtum gewesen war und Tendyke in den USA die Maschine verpaßt und ein späteres Flugzeug genommen hatte, würde ihn mit Sicherheit die Nachricht erreichen. Denn wenn er niemanden vorfand, der ihn erwartete, würde er nachfragen. Entweder an der Information oder per Telefon direkt in der Konzernniederlassung.
    Nicole nahm die Landkarte aus dem Handschuhfach und entfaltete sie. Beaminster Cottage fand sie auf Anhieb. Sie

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