Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
uneigennützigen Zwecken einsetzte, sondern zu seinem persönlichen Vorteil, war es den ewigen magischen Gesetzen zufolge Schwarze Magie.
    Und er gewann dadurch wohl seine Gesundheit wieder - aber er verlor die Unversehrtheit seiner Seele…
    Und davor schreckte er letztendlich immer wieder zurück. Oft genug, wenn er es nicht mehr aushielt, ans Bett gefesselt zu sein, war er nahe daran, es doch zu versuchen, das Risiko einzugehen. Aber obgleich er sich danach sehnte, wieder ein aktives, unabhängiges Leben führen zu können wie früher, obgleich er danach fieberte, wieder auf eigenen Beinen stehen zu können - da war doch noch eine Hemmschwelle, die ihn daran hinderte, sich der Dunkelmagie zu bedienen.
    Ted dachte daran, wie wenig er eigentlich noch tun konnte. Gut, er war zum Herrscher der DYNASTIE bestimmt. Aber was beherrschte er wirklich? Er war darauf angewiesen, daß seine Getreuen für ihn aktiv wurden, daß sie alles unter Kontrolle hielten.
    Sigma betrat das Zimmer, in dem Ted einquartiert war; einer der anderen Helfer, die neben dem Leibwächter Beta im Cottage herumwieselten und auch, den Kontakt nach außen aufrechterhielten. Das Landhaus in der verträumten Grafschaft, unweit des Dörfchens Nettlecomb, war zu einer Basis geworden, zu einer Schaltzentrale. Immerhin konnte Ted hier weitaus ungestörter »regieren« als von einem Krankenzimmer aus.
    »In den letzten Stunden gab es erhöhte Dhyarra-Aktivität, Sir«, meldete Sigma - das erste, was Ted eingeführt hatte, war, daß man nicht mehr ihm katzbuckelte und ihn mit »Eure Erhabenheit« anredete. Ein ganz normaler Umgangston begann sich einzubürgern, wenn er auch für die meisten EWIGEN noch sehr ungewohnt war.
    »Es handelt sich um Dhyarras, deren Benutzung nicht genehmigt wurde, die also auch nicht unserer Überwachung unterliegen.«
    »Wo?« wollte Ted wissen. Er wechselte einen schnellen Blick mit Beta. Aber auch der Leibwächter schien überrascht.
    »Das läßt sich leider nicht genau lokalisieren, Sir«, berichtete Sigma. »Sie arbeiten in Vierer- oder Fünfergruppen und schirmen sich gegenseitig ab. Einer deckt den anderen, überschattet seine Ausstrahlungen, und wird seinerseits wieder von einem anderen Kristall überschattet. Wir können zwar den letzten einpeilen, aber damit erfahren wir noch nicht, wo die Kette ihren Anfang nimmt. Wo also Kräfte wirksam werden, die möglicherweise gegen uns gerichtet sind.«
    »Kann man es nicht schätzen?« fragte Ted. »Es muß doch möglich sein, Restausstrahlungen zu finden.«
    »Sie springen gewissermaßen hin und her, über den ganzen Erdball. Sie arbeiten mit hohen Reichweiten bei ihren Überschattungen. Wir haben in der letzten halben Stunde eine Menge versucht. Aber wir schaffen es nicht festzustellen, wo Dhyarra-Magie wirksam wird.«
    »Sie haben dazugelernt«, murmelte Ted dumpf. »Da braut sich einiges über uns zusammen.«
    »Soll erhöhter Alarm gegeben werden?« fragte Sigma.
    Ted seufzte.
    »Wenn es Fehlalarm ist, wenn nichts weiter geschieht, werden mich die Alarmierten steinigen«, brummte er verdrossen. »Vielleicht sind es tatsächlich ganz harmlose Aktionen. Vielleicht auch nicht… Es wäre gut, Näheres zu wissen. Dann könnten wir gegebenenfalls auch gezielt vorgehen.«
    »Aye, Sir«, sagte Sigma.
    Als er das Zimmer verließ, schrillte das Telefon. Es war durch den Korridor zu hören. Sigma eilte hinüber in den Raum, der sonst Zamorras Arbeitszimmer war, und holte das Telefon am langen Kabel herüber, nachdem er abgehoben und sich unverbindlich gemeldet hatte. Das Telefon wurde von Ted und den EWIGEN kaum genutzt; sie hatten andere, bessere Kommunikationsmöglichkeiten: ihre Dhyarra-Kristalle.
    Deshalb hatte Ted auch darauf verzichtet, sich den Apparat grundsätzlich neben das Bett stellen zu lassen. Wenn er telefonieren wollte oder angerufen wurde, reichte es immer noch, das Gerät heranzuholen.
    »Für Sie, Sir«, sagte Sigma. »Sir Bryont Saris.«
    Ted ließ sich von Beta halb aufrichten. »Saris? Das ist ja eine Überraschung…«
    Sie kannten sich seit einer kleinen Ewigkeit. Ted hatte damals eine Reportage machen wollen und war auf Llewellyn Castle auf den Lord getroffen. Damals hatte er auch den Druiden Gryf kennengelernt. Seit jener Zeit und dem gemeinsamen Kampf gegen den Teufelsdruiden Yago waren sie gute Freunde. [1]
    Ted nahm den Telefonhörer und meldete sich. Die Stimme des Lords klang ein wenig verzerrt, aber das mochte an der Qualität der Leitung

Weitere Kostenlose Bücher