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0349 - Der Satan fordert Lösegeld

0349 - Der Satan fordert Lösegeld

Titel: 0349 - Der Satan fordert Lösegeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan fordert Lösegeld
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Mittelfinger, dass das weiße Stäbchen in der Mitte fast zusammengedrückt wurde.
    Die Kuppen der Finger und die Nägel waren dunkelbraun gefärbt.
    »Halt in Höhe der Kirche!«, befahl Jack Blake. »Ich will nicht genau vor der Schule gesehen werden. Sind die Nummerschilder im Kofferraum?«
    »Alles klar, Boss«, bestätigte Arthur Pink und bog vom Washington Square in die Einbahnstraße.
    »Wir halten uns genau an den Plan, Leute«, sagte Jack Blake. »Die Pause muss jetzt jeden Augenblick zu Ende sein. Das ist die beste Zeit. Pink, du weißt, was du zu tun hast?«
    »Weiß ich, Boäs«, sagte der Mann hinter dem Steuer heiser.
    Jack Blake brachte eine Chauffeursmütze zum Vorschein. »Hier, das Ding setzt du noch auf. Siehst in deiner Montur tatsächlich aus wie’n Fahrer von ’nem Millionär. Der gefährlichste Augenblick ist der, wenn der Junge kommt und statt des gewohnten Chauffeurs dein Gesicht sieht.«
    »Ich werde ihm schon sagen, dass seine Mutter verunglückt ist und im Krankenhaus, liegt, und dass der andere Chauffeur ebenfalls verletzt ist«, schlug Pink vor.
    »Vergiss den Namen von dem Fahrer nicht und mach’n ernstes Gesicht«, verlangte Jack Blake. »Man muss schon an deinem Gesicht ablesen können, dass was passiert ist. Es muss echt aussehen.«
    »Wird schon nichts schief gehen«, sagte Arthur Pink zuversichtlich und setzte die Mütze auf.
    »Dafür hab ich ja auch den Plan ausgeheckt«, brummte Jack Blake. »Behandle den Jungen wie ein rohes Ei. Schließlich wird er uns ’ne Menge Geld bringen.«
    »Sehr wohl, der Herr. Wird gemacht, der Herr«, säuselte Arthur Pink und streifte sich die Handschuhe über.
    »Halt den Schnabel und schieß log!«, befahl Jack Blake und kurbelte das Fenster auf seiner Seite herunter. »Es wird langsam Zeit.«
    Arthur Pink stieg ohne ein weiteres Wort aus dem Wagen.
    Sein Gesicht war bleich. Seine Züge trugen den Ausdruck finsterer Entschlossenheit.
    ***
    »Nett von Ihnen, Agent Cotton, dass Sie noch einmal bei mir vorbeikommen«, sagte Aldergate und führte mich in sein kleines Büro, das im ersten Stock der Galerie lag und wie ein Museum in Miniatur aussah.
    »Ich muss noch einige Angaben von Ihnen haben«, erklärte ich. »Dieser lästige Papierkram lässt sich leider nicht vermeiden.«
    »Aber ich bitte Sie, Agent Cotton, ich stehe jederzeit zu Ihrer Verfügung«, sagte er liebenswürdig.
    Er war von strahlender Laune und ganz anders als am Vortag, als er hilflos unten in der Galerie vor den Gangstern gestanden hatte.
    »Haben die Gangster an den Bildern Schaden angerichtet?«, erkundigte ich mich und kramte einen Notizblock aus der Tasche.
    »Das ist nicht der Rede wert, Agent Cotton«, erklärte er. »Zum Glück hatten die Gangster nicht das geringste Kunstverständnis. Der eine, der erschossen worden ist, hat mit dem Messer ein Bild zerschnitten, doch ist es nicht besonders wertvoll. Erstlingswerk von einem jungen Künstler hier aus Greenwich Village. Ein bisschen zu viel in Blau gehalten, finde ich, und außerdem gefällt mir diese Spachteltechnik nicht besonders. Na, der junge Mann muss eben noch viel lernen.«
    »Das Bild ist also zerstört«, unterbrach ich ihn, denn ich war nicht zu ihm gekommen, um mir einen Vortrag über Maltechnik anzuhören. »Wo denken Sie hin, Agent Cotton«, fuhr er fort. »Es hat nur einen handbreiten Schnitt unten rechts davongetragen. Ihr Erscheinen hinderte den Gangster zum Glück an weiteren Zerstörungen. Der Schaden ist unbeträchtlich. Wenn ich das Bild neu rahmen lasse, ergibt sich meiner Meinung nach sogar ein reizvolleres Format. Außerdem habe ich das Bild nur in Kommission gehabt.«
    »Dann hat der junge Künstler den Schaden also zu tragen«, stellte ich trocken fest.
    »Der Wert liegt höchstens bei hundert Dollar«, tat Aldergate die Sache leichthin ab. »Aber stellen Sie sich vor, neben diesem Bild hatte ich einen Utrillo hängen. Eine Ansicht vom Montmartre. Wären die Gangster an dieses Bild geraten, dann wäre der Schaden natürlich entsetzlich gewesen.«
    »Mit anderen Worten, Sie haben noch einmal Glück gehabt«, sagte ich und steckte das Notizbuch wieder ein.
    »Ja, ich habe dank Ihrer tatkräftigen Unterstützung wirklich Glück gehabt«, sagte der Kunsthändler mit Nachdruck. »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass die Geschichte nun endlich ein Ende hat. Meine Frau natürlich auch. Ich möchte sagen, sie hat noch mehr darunter gelitten als ich. Ich konnte sie sogar heute

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