Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0349 - Der Satan fordert Lösegeld

0349 - Der Satan fordert Lösegeld

Titel: 0349 - Der Satan fordert Lösegeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan fordert Lösegeld
Vom Netzwerk:
er sprach, wie er sich benahm?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Er war genauso, wie ich mir einen Fahrer im Dienst von Mr. Aldergate vorstellen würde«, gestand sie.
    »Schildern Sie doch bitte mal genau den Vorgang, von dem Moment, wo Sie den Mann zum ersten Male gesehen haben, bis er Sie wieder verließ«, bat ich. »Klopfte er an die Tür der Klasse?«
    »Nein, der Hausmeister kam und bat mich nach draußen«, erzählte sie. »Dort stand der angebliche Chauffeur, er sah sehr verzweifelt aus und erzählte mir von dem Unfall, den Mrs. Aldergate gehabt hätte.«
    Sie berichtete genau, und ich brauchte keine Zwischenfragen zu stellen.
    Sie schien genau zu wissen, worauf es mir ankam.
    Zum Schluss ihres Berichtes bemerkte ich plötzlich einen feuchten Schimmer in ihren Augen.
    »Der kleine Reginald war schon fast an der Tür, da kehrte er noch einmal um, weil er seinen Teddy vergessen hatte«, erzählte sie. »Er schleppt ihn immer mit sich herum, und wir haben auf den besonderen Wunsch der Eltern gestatten müssen, dass er das kleine Stofftier mit in den Unterricht bringt. Er hält den Teddy immer unter seinem Pult und hängt mit Liebe am dem Spielzeug.«
    »Können Sie mir bitte eine Beschreibung des Mannes geben, der den Jungen hier abgeholt hat?«, fragte ich.
    Statt einer Antwort öffnete Miss Summerville die Schublade des Schreibtisches und holte ein Blatt her aus.
    »Ich unterrichte unter anderem auch in Zeichnen«, erklärte sie. »Ich habe deswegen versucht, gleich nach meinem Telefongespräch mit Mr. Aldergate und Ihnen eine grobe Skizze von dem Chauffeur zu machen. Ich glaube, damit können Sie vielleicht auch etwas anfangen.«
    Sie reichte mir das Blatt.
    Als ich das Bild sah, stieß ich unwillkürlich einen anerkennenden Pfiff aus.
    Die Lehrerin errötete leicht. Ich stellte das mit einem schnellen Seitenblick fest.
    Als ich wieder auf das ausgezeichnete Bleistiftporträt blicktö, stutzte ich plötzlich.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist das ein alter Bekannter von uns«, sagte ich. »Warten Sie mal, ja, das ist ganz bestimmt Arthur Pink. Ein übler Bursche, den wir schon seit langer Zeit suchen.«
    Ich hatte es jetzt sehr eilig, denn ich musste das Bild des Gangsters schnellstens ins District-Office schaffen.
    Ich verabschiedete mich und fragte noch, wo ich den Hausmeister finden könnte.
    Der alte Mann schien mit meinem Besuch schon gerechnet zu haben. Ich stellte ihm einige Fragen und wollte vor allen Dingen wissen, ob er nicht einen Wagen vor dem Schulgebäude gesehen hatte.
    Er hatte nichts bemerkt, was mir weitergeholfen hätte. Ich beeilte mich mit dem Verhör.
    Mit einem Affenzahn raste ich dann ins District-Office zurück und traf Billy Wilder auf dem Weg ins zweite Stockwerk.
    »Lass die Großfahndung anlaufen«, sagte ich ihm. »Hast du schon die Bilder von dem Jungen?«
    »Ist alles schon in der Druckerei«, sagte mein Kollege. »Wollte mich gerade darum kümmern.«
    »Hier, nimm das gleich mit«, sagte ich und gab ihm die Skizze, die die talentierte Lehrerin angefertigt hatte.
    »Wer ist das denn?«, wollte Billy Wilder nach einem kurzen Blick auf die Skizze wissen.
    »Wenn ich nicht irre, dann ist das Arthur Pink. Er hat den Jungen entführt.«
    »Ich kenne den Burschen nicht«, sagte Billy nachdenklich.
    »Wir müssen oben im Archiv stöbern«, gab ich zurück. »Wir müssen auch nach den anderen Burschen forschen, die mit ihm unter einer Decke stecken. Denn allein hat 'er das Ding bestimmt nicht gedroht. Da steckt ein anderer Kopf hinter. Ich glaube, ich habe auch schon eine leise Ahnung, wer das ausgeheckt hat.«
    ***
    »Kannst du das Telefon denn nicht umstellen lassen, John?«, quengelte Mrs. Aldergate und fuhr sich schluchzend mit dem Spitzentaschentuch an ihre rotgeränderten Augen, als die Klingel des Telefons anschlug.
    »Vielleicht hat die Polizei schon eine Spur gefunden«, sagte Aldergate mit einem Schimmer von Hoffnung in der Stimme.
    »Die Polizei! Die Polizei!«, kreischte die Frau plötzlich auf und warf sich auf das Sofa. »Die Polizei besteht nur aus Stümpern. Sie haben nicht verhindern können, dass mein Kind entführt wurde. Nicht ein kleines Kind können die Anfänger beschützen.«
    Wieder klingelte das Telefon.
    Es schien Aldergate, als wäre der Klang jetzt anders, zwingender.
    »Sei nicht ungerecht, Liebe, wenn ich die Polizei von dem Drohbrief unterrichtet hätte, dann wäre es vielleicht nicht dazu gekommen.«
    Aldergate war jetzt an dem Tischchen, auf

Weitere Kostenlose Bücher