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035 - Party im Blutschloss

035 - Party im Blutschloss

Titel: 035 - Party im Blutschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mit Patsys Unruhe zu tun.
    Sie schlief
tagsüber, mied die Straße und die Menschen, nachts aber, wenn andere schliefen,
entwickelte sie eine erstaunliche Aktivität.
    Patsy
McCormick ging die Straße entlang und blickte hin und wieder zum Himmel empor,
so daß das bleiche, silbrige Mondlicht sich wie Quecksilber auf ihr Gesicht
ergoß.
    Übermütig
sprang das Mädchen davon und reckte die Arme in die Höhe.
    Am
Ortsausgang überquerte sie eine brachliegende, hügelige Wiese, die zum Loch Tay
führte. Sie ließ den dunklen See links liegen und ging viele hundert Meter weit
am Fahrbahnrand entlang den bewaldeten Hügel hinauf.
    In einer
Entfernung von zwanzig Metern folgte Larry dem Mädchen auf Schritt und Tritt.
    Es war kühl
und ihn fröstelte. Er hatte in der Eile nicht daran gedacht, einen Mantel
überzuziehen. Patsy hatte in diesem Fall offensichtlich vorausgeplant. Sie trug
eine dicke, handgestrickte Wollweste über dem hellgrauen Trägerrock und der
weißen Nylonbluse.
    X-RAY-3 ließ
die Schwachsinnige nicht aus den Augen.
    Sie ging zum
Schloß!
    Mit großen
Augen blieb sie mitten auf dem breiten Fahrweg stehen, der genau in den
Schloßhof führte. Und das Tor stand weit offen, als wäre gerade jemand
hineingegangen.
    X-RAY-3
preßte die Lippen zusammen.
    Bloody Grave
lag wie ein prachtvolles und düsteres Gemälde aus einer fernen Zeit vor ihm auf
dem Hüge 1 . Er gewann fast den Eindruck, daß dieses Schloß nicht Wirklichkeit
war, sondern eher ein drohendes, finsteres Bild.
    Die dunklen
Mauern wirkten wie die Silhouette eines Kolosses. Dahinter - über den beiden
vorderen Haupttürmen - der Mond, der jetzt hinter einer schwarzen Wolkendecke
verschwand. Minutenlang herrschte völlige Dunkelheit.
    Die
gewaltigen, drohenden Mauern des Geisterschlosses verschmolzen mit dem Himmel.
    Irgendwo
schrie ein Käuzchen.
    Als Larry
seinen Blick wieder auf die Straße richtete, zuckte er zusammen.
    Patsy war
verschwunden ...
     
    ●
     
    »Verdammt
noch mal!«
    Der Fluch
hatte seine Berechtigung. Larry eilte den breiten, abbiegenden Weg hoch. Drei
Sekunden nur war sein Blick nicht auf das Mädchen gerichtet gewesen - und schon
... Er ärgerte sich, blickte nach links und nach rechts.
    Links der
Abhang, steil, felsig, mit dornigem Gestrüpp und vereinzelten Bäumen bewachsen.
Rechts der Wald. Aufwärts führend. Weder nach links noch nach rechts hätte sich
Patsy McCormick wenden können, ohne daß es ihm aufgefallen wäre. Beides wäre
ziemlich geräuschvoll vonstatten gegangen.
    Blieb nur der
Schloßhof.
    Der Boden war
hart, mit zahlreichen großen Steinplatten versehen.
    Larry Brent
starrte in das Dunkel, suchte die nähere Umgebung ab, ging am Hauptbau entlang,
umrundete ihn und gelangte zu den abseits gelegenen Gebäuden. Selbst die
Gesindehäuser waren für die Ewigkeit gebaut. Gewaltige Steinquader ragten vor
dem Agenten in die Höhe.
    Keine Spur
von Patsy, und ...
    X-RAY-3 hielt
den Atem an. Ein Geräusch. Im Schloß.
    Er eilte zum
Hauptportal. Patsy war in das verrufene und angeblich gefährliche Schloß, dem
man den scheußlichen Beinamen Bloody Grave gegeben hatter eingedrungen.
    Und das ohne
Schwierigkeiten, wie sich jetzt herausstellte. Das Hauptportal war nicht
abgeschlossen.
    Larry spielte
schon mit dem Gedanken, die kleine Taschenlampe, die er stets bei sich trug,
anzuknipsen. Aber er unterließ es. Wenn er wirklich noch mal auf Patsy stieß,
dann sollte sie nicht merken, daß er sie beobachtete. Sie sollte das Gefühl haben,
allein zu sein. Nur so konnte er sie studieren. Aber dazu mußte er sie erst mal
finden.
    Eine halbe
Stunde lang durchsuchte er mehrere Räume und Säle, stieß aber nirgends auf die
Spur der Schwachsinnigen.
    Wo war sie?
Was suchte sie hier? Zahlreiche Fragen drängten sich dem PSA-Agenten auf.
Einmal vernahm er ein leises, schabendes Geräusch im Schloß, aber es war so
weit entfernt, daß er es nicht lokalisieren konnte.
    Und dann
schlug in seiner Nähe eine Tür zu. Ein Riegel schnappte vor. Gleich darauf sah
X-RAY-3 wieder eine helle Gestalt, die draußen den Schloßhof überquerte.
    Patsy! Wie
ein Geist tauchte sie im Dunkel auf.
    Larry verließ
sofort den Saal und passierte das Hauptportal, durch das Patsy garantiert nicht
gegangen war.
    Es gab
mehrere Ein- und Ausgänge an diesem riesigen Gebäude. Aber das jetzt im
einzelnen nachzuprüfen, hatte er nicht; die Zeit. Er mußte morgen bei
Tageslicht noch mal herkommen und sich alles in Ruhe ansehen.
    Patsy ging
den Weg zurück,

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