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035 - Party im Blutschloss

035 - Party im Blutschloss

Titel: 035 - Party im Blutschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Wright betrat mit der
rassigen Schauspielerin als letzter das Schloß und drückte die schwere, mit
zahlreichen Intarsienarbeiten versehene Tür ins Schloß.
    Groß und
gewaltig wölbte sich die mit Malereien versehene Decke über ihnen. Schon der
Vorbau war beachtlich. Von hier aus führte eine breite Treppe zum oberen
Stockwerk, und ein Gang zweigte zu den verschiedenen Türen ab.
    »Am besten
ist es, wenn ich Ihnen zuerst den Südabschnitt zeige«, sagte McKarring, und
seine Stimme hallte durch den langen Gang des menschenleeren Gebäudes.
    Durch die
Fenster fiel nur schwach das graue Tageslicht und tauchte die einzelnen Räume,
die sie sich ansahen, in trübe Dämmerung.
    »Leider gibt
es hier kein elektrisches Licht«, entschuldigte sich der Schotte. »Wenn Sie
damit einverstanden sind, könnten wir uns Kerzen besorgen und .«
    »Nicht
nötig«, sagte Reynold beiläufig und sah sich aufmerksam um. »Der Eindruck, den
ich gewinne, ist genau der richtige. Was ich sehen will, sehe ich auch ohne
Kerzenlicht.«
    Sie
passierten den Raum, den die Gruppe unter McBroutch vorletzte Nacht benutzt
hatte. Er war sauber aufgeräumt. McKarring zeigte sich zufrieden.
    Zufriedenheit
drückten auch die Mienen Reynolds und Wrights aus. Mehr als einmal blieb der
Produzent stehen und bewunderte diesen oder jenen Einrichtungsgegenstand, die
schweren, klobigen Tische, die wuchtigen Schränke, die dunklen Türen, die
Gewölbe und Durchlässe.
    »Na«, sagte
Reynolds mit dunkler Stimme, und schlug dem Drehbuchautor kameradschaftlich auf
die Schulter. »Hättest du dir eine bessere Umgebung zur Realisierung deiner
Ideen vorstellen können, Pit?«
    »Nein«,
gestand Wright ehrlich. »Die besten Studios in Hollywood hätten keine
eindrucksvollere Kulisse zaubern können.«
    »Hier bleiben
wir. In zwei Tagen fangen wir zu drehen an.« Reynolds war ein Mann rascher
Entschlüsse.
    McKarring
führte sie in den sogenannten »Roten Salon«.
    »Hier, so
erzählte man sich jedenfalls, soll McCartney vor vierhundert Jahren seinen Amoklauf
begonnen haben.«, der Schotte senkte die Stimme, ohne daß ihm das bewußt wurde.
»Er überraschte ein Liebespärchen, das sich von der Gesellschaft abgesetzt
hatte. Und die Frau, die sich mit einem der Besucher einließ, war ausgerechnet
seine eigene Geliebte . Historiker weisen darauf hin, daß dieses Erlebnis die
Kurzschlußhandlung des Schloßbesitzers ausgelöst haben muß.«
    Die Wände
waren dunkelrot gehalten, paßten in der Farbe zum Bezug des breiten Diwans und
der schweren Sessel.
    Der »Rote
Salon« war reichhaltig, beinahe überladen eingerichtet.
    Bilder in
schweren Goldrahmen hingen an den Wänden. Über dem Kamin befand sich eine aus
der Wand herausgearbeitete Figur. Die Sandsteinfigur sah aus wie ein wild
tanzender Teufel. Die Gesichtszuge waren verzerrt, die Arme und Beine in
eigenwilliger Verdrehung. Die Haare flogen - die Augen in dem Schädel waren
leer und bildeten zwei dunkle Löcher in der Wand.
    »Unheimlich«,
bemerkte Gina Peters und wandte sich ab.
    »Das kann ich
nicht finden«, warf Wright ein. Er stieg auf einen Schemel und betrachtete sich
die Figur näher. Er versuchte die Finger in die leeren Augenhöhlen zu stecken.
Aber das ging nicht. Dahinter spürte er die sandige Wand.
    »Der Eindruck
ist gut«, sagte er. »Vielleicht sollten wir eine dementsprechende Szene in
unseren Film einbauen, Harry. Gina hier auf dem Diwan, gedankenverloren in
einem Buch blätternd - und dann stechen mit einem Mal zwei lange, gierige
Finger aus den Augenhöhlen, greifen nach Gina und .«
    Der Star
stieß Wright in die Seite. »Ich bin begeistert, Pit«, sagte sie. »Du lässt dir
gerade für meinen Part immer die schaurigsten Szenen einfallen.«
    Lorette Young
lachte.
    Flachsend
verließ die Gesellschaft den »Roten Salon«. Keine drei Schritte von der Tür
entfernt befand sich die breite, ausladende Treppe, die nach oben führte. Das
reichverzierte Steingeländer breitete sich scherenförmig nach den Seiten aus,
und die Treppen wurden nach oben hin immer breiter. Oben auf dem Treppenabsatz
stand eine metallisch blitzende Ritterrüstung, in der Rechten eine mit
Silbereinlegearbeit versehene Helebarde.
    McKarring
ging an der Spitze, hinter ihm Reynolds und Lorette Young, und den Abschluß
bildete Gina Peters und Pit Wright.
    Lorette Young
rutschte plötzlich auf einer der ausgetretenen Sandsteinstufen aus. Noch ehe
Harry P. Reynolds zufassen konnte, lag die Schauspielerin schon auf der

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