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035 - Party im Blutschloss

035 - Party im Blutschloss

Titel: 035 - Party im Blutschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bei diesem Mann in der Tat nicht um McBroutch handelte. Den Vermißten
kannte er vom Fahndungsfoto.
    Kunaritschew
schob seine breiten Schultern zwischen die Türpfosten. Er paßte genau in den
Eingang zu der kleinen Küche.
    Er räusperte
sich.
    Der andere
zuckte zusammen und wirbelte herum, als würde jemand Kreisel mit ihm spielen.
    »Lassen Sie
sich durch micht nicht stören«, sagte der Russe nur. »Ich bin auch fremd hier.«
    Wie der Blitz
stieß der Fremde nach vorn und wollte den breitschultrigen Russen unterlaufen.
Aber Iwan Kunaritschew ließ einfach seine Linke herabklappen, so daß der andere
dagegenrannte wie gegen eine Barriere.
    »Wir wollen
doch nicht Fangen spielen, mein Junge«, sagte Kunaritschew, während er sein
»Opfer« unter den Arm klemmte wie einen ungezogenen Jungen, der von seinem
Vater für eine Tracht Prügel vorbereitet wurde.
    »Es ist zwar
ein bißchen ungemütlich hier in der Küche - sie ist verdammt klein - doch für
die ersten Minuten unserer Bekanntschaft genau der richtige Ort für unser
Gespräch. Was suchst du hier? Vielleicht kann ich dir helfen.«
    Der Bursche
vor dem Russen war höchstens neunzehn Jahre alt. Iwan Kunaritschew starrte in
ein bleiches, übernächtigtes Gesicht, in dem die dunklen Augen wie zwei Kohlen
glühten.
    »Wer sind
Sie?« fragte der blasse Schotte und wich zur Wand zurück, von der Kraft des
Russen sichtlich beeindruckt.
    »Meine
Freunde nennen mich Iwan. Aber das dürfte dir nicht viel bedeuten.«
    »Was wollen
Sie hier?« Sein Gegenüber wischte sich über das schweißnasse Gesicht.
    »Vielleicht
das gleiche wie du, mein Junge. Aber ob wir das finden, hm? Vielleicht sollten
wir McBroutch fragen?«
    »Woher kennen
Sie McBroutch?«
    »Lassen wir
das Frage - Antwort - Spiel, Boy«, sagte Iwan Kunaritsehew, und seine Stimme
klang eine Nuance schärfer. »Das kostet unnötig viel Zeit Wir kürzen die ganze
Sache ab, indem ich frage und du antwortest, okay?
    Das ist die
Wohnung von McBroutch, darüber brauchen wir uns nicht mehr zu streiten. Du aber
bist nicht McBroutch - zwar kenne ich ihn nicht persönlich, aber ich habe ein
Bild von ihm gesehen.
    Ich bin von
der Polizei, mein Junge. Die Tatsache, daß ich dich in einer fremden Wohnung
angetroffen habe, könnte unter Umständen recht unangenehme Folgen für dich
haben. Vielleicht ist deine Anwesenheit auch ganz harmloser Natur, wer weiß.
Aber solange wir über McBroutch Schicksal nichts Näheres wissen, muß ich
annehmen, daß du etwas mit der Sache zu tun hast. Vielleicht kennst du den
Grund für sein Verschwinden - oder gar für seinen Tod?«
    Iwan
Kunaritschew beobachtete sein Gegenüber ganz genau.
    Der junge
Schotte wurde kreidebleich.
    »McBroutch
tot?« hauchte er.
    X-RAY-7
zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich.«
    »Damit habe
ich nichts zu tun. - Mein Name ist Henry Walker - ich bin ein Freund von
McBroutch.«
    Er stieß sich
von der Wand ab und kam einen Schritt auf den Russen zu.
    »Das sagt mir
nicht viel«, entgegnete der Agent. »Was suchst du hier?«
    »Ich ... ich
..« Walker rückte nicht mit der Sprache heraus.
    Iwan ließ den
Burschen nicht aus den Augen. In den Akten der Polizei war vermerkt, daß
McBroutch Rauschgift nahm, daß er unter Umständen sogar damit handelte - aber
das hatte man ihm bisher nicht nachweisen können. Walker sah ganz so aus, als
ob auch er gelegentlich einen Joint nahm. Eingefallene Wangen, tiefliegende
Augen, die Pupillen vergrößert, typische Kennzeichen.
    »Wolltest du
dir Stoff besorgen?« Kunaritschew schoß direkt.
    Walker
prallte zurück. Der Kragen wurde ihm eng.
    »Woher ...
wissen Sie ...?«:
    »Hat er dich
im Stich gelassen?«
    Walker
schüttelte den Kopf. »Nein, so ist das nicht. Noch vorgestern nacht, da .« Erschrocken
hielt er inne, begriff, daß er vier Worte zuviel gesprochen hatte.
    »Was war
vorgestern nacht, Walker?« hakte Kunaritschew sofort nach.
    Henry Walker
schluckte. Die Haare klebten auf seiner Stirn.
    »Haben Sie
mal eine Zigarette für mich?« fragte er heiser.
    Kunaritschew
nickte, nahm dann ein Blättchen und den Tabaksbeutel hervor und fing an, aus
dem pechschwarzen Zeug, das er »Tabak« nannte, für Walker und sich eine zu
drehen.
    »Sie
fabrizieren noch selbst welche?« staunte der Schotte.
    »Ja, Ich bin
Russe, aber diese Sparsamkeit könnte fast einem Schotten zukommen, nicht wahr?«
    Lächelnd
reichte Kunaritschew seinem Gegenüber eine der Selbstgedrehten und gab Walker
auch Feuer.
    »Danke!« Der
Schotte zog zwei-,

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