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0351 - Jäger der Nacht

0351 - Jäger der Nacht

Titel: 0351 - Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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behindert.«
    Dermoth nickte.
    »Viel Glück«, sagte er.
    Zamorra und Nicole verließen den Pub. Einige Leute wollten ihnen folgen, aber Dermoth hielt sie tatsächlich zurück.
    »Jetzt bin ich wirklich mal gespannt, mit wem oder was wir es zu tun haben«, sagte Nicole. »Yrene Fairwydd… es ist nicht zu fassen…«
    ***
    Teri Rheken stand der Werwölfin gegenüber. In ihren grünen Druidenaugen flammte magisches Licht. Die Werwölfin war verwirrt, sah sich um und wollte mit einem Sprung im Unterholz der Waldlichtung verschwinden, auf die Teri sie gebracht hatte.
    »Bleib hier«, sagte Teri bestimmend. »Ich will mit dir reden. Wenn ich dich töten wollte, hätte ich es längst getan. Aber es kann sein, daß ich dich brauche.«
    Sie spürte die schwache dämonische Aura. Die Werwölfin mußte Dämonenblut in den Adern haben, aber es konnte nicht sonderlich viel sein. Wahrscheinlich war sie ein Bastard, halb Mensch und halb Dämon. Aber das interessierte Teri weniger. Für sie zählte, daß sie die Werwölfin zu ihrer Verbündeten machen wollte.
    Die Werwölfin öffnete den Rachen, wollte etwas sagen, wie Teri erkannte. Aber sie brachte nur ein drohendes Knurren hervor, vermischt mit verhaltenem Jaulen. In ihrer Wolfsphase konnte sie sich auch nur wie ein Wolf äußern.
    Sie erkannte ihr Handicap auch sofort und leitete die Rückverwandlung ein. Fasziniert sah Teri zu, wie die Körperbeharrung der Werwölfin schwand, wie die Gliedmaßen sich veränderten, gedrungener wurden und sehr menschliche Formen annahmen. Das Verblüffendste war der Kopf, die Verformung des Schädels, der seine langgestreckte Form verlor, sich zurückbildete. Das rötlichbraune Haar zog sich schrumpfend zurück, das Kopfhaar wurde dafür länger. Und so, wie sich der Körper streckte und vermenschlichte, änderte sich auch die geduckte Haltung der Werwölfin, änderte sich die Art ihrer Bewegungen. Nach nicht einmal einer halben Minute stand ein junges Mädchen vor der Druidin.
    Nur die dämonische Aura war unverändert geblieben.
    Teri sah, daß das nackt vor ihr stehende Mädchen ein langes Pflaster am Oberarm trug. Bei der Wolfsgestalt war ihr das nicht aufgefallen. Aber da mochte dieses Pflaster vom Fell bedeckt oder gar durchwachsen gewesen sein.
    Mit der menschlichen Gestalt kam auch menschliches Verhalten. Irritiert sah das Mädchen sich um, suchte wohl nach der Kleidung. Aber die lag im Zimmer in der Wohnung, aus der Teri die Werwölfin geholt hatte in dem Moment, als die anderen eindrangen.
    Das fahle Mondlicht erhellte die Waldlichtung und warf schimmernde Lichtflecken auf den Körper des Mädchens, das jetzt versuchte, die Blößen mit den Händen zu bedecken. Dabei trug Teri auch nicht sonderlich viel; Schnürsandalen, eine Art Tanga-Höschen und ein goldenes Stirnband mit dem Symbol des Silbermondes reichten ihr aus. Die bis auf die Hüften fallende Flut ihres golden funkelnden Haares bedeckte auch die Brüste. Teri war es gewohnt, mit wenig Kleidung auszukommen, die Nachtkühle berührte sie kaum!
    ***
    »Wer bist du? Wie hast du- mich hierher geholt?« keuchte die Werwölfin.
    »Ich bin Teri, die Dienerin des Fürsten der Finsternis«, sagte die abtrünnige Druidin. »Ich -wollte dich vor deinen Jägern schützen. Denn gerade jetzt durchsuchen sie das Haus, in dem du dich gerade noch befandest. Und sie sind bewaffnet, sie wollen dich töten.«
    »Sollen Sie es versuchen. Ihre Waffen können mich nicht verletzen.«
    »Offenbar doch«, sagte Teri überlegen und zeigte auf das Pflaster. »Oder woher hast du dir diese Verletzung geholt?«
    »Pah. Ein Zufall. Das Messer dieses Halunken… etwas Besonderes muß an ihm gewesen sein. Aber sie können mich nur mit Silber töten, und das haben sie nicht.«
    »Wer weiß…?« orakelte Teri. »Wie ist dein Name?«
    »Yrene Fairwydd«, sagte die Werwölfin.
    Teri hockte sich in das Gras der Lichtung. »Hier sind wir sicher. Ruhe dich aus. Ich will dir sagen, aus welchem weiteren Grund ich dich hierher holte. Ich will mit dir sprechen. Ich will dich zu meiner Verbündeten machen. Du sollst mir helfen, und ich werde meinerseits dafür sorgen, daß das Auge des Fürsten der Finsternis mit Wohlwollen auf dir ruht.«
    »Was könnte mir das einbringen? Es reicht, wenn ich mir meine Opfer holen kann. Und die finde ich allemal allein.«
    Teri verzog das Gesicht. »Sei dir da nicht so sicher«, sagte sie. »Die Lage spitzt sich zu. Aber gut, wenn du meinst, allein fertigzuwerden - es sei. Dann kann

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