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0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle

0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle

Titel: 0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rand der Öffnung erreichte, drang ihm aus der Tiefe nur ein höhnisches Lachen entgegen, das allmählich verklang und sich trotzdem noch so klar anhörte.
    Darüber war ich verwundert. Mich hielt nichts mehr an meinem Platz. Als ich neben dem Eisernen stand und ihn fragend anschaute, hob der Engel nur die Schultern.
    »Weshalb verfolgst du ihn nicht?« fragte ich.
    »Weil er die Dimensionen gewechselt hat. Er ist verschwunden. Es hat keinen Sinn, ihm jetzt nachzueilen, denn wo er sich befindet, habe ich momentan keine Chancen.«
    Der Eiserne hatte so ernst gesprochen, daß ich ihm ohne weiteres glaubte und ein paarmal nickte. Ja, er wußte besser Bescheid als ich, deshalb akzeptierte ich seine Zurückhaltung.
    Mein Freund hob die breiten Schultern und ließ das Schwert wieder in der Scheide verschwinden. »Es tut mir leid«, sagte er dabei. »Ich hätte es gern anders gehabt, glaub mir.«
    »Einer von euch ist zuviel, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    Nach dieser Antwort begrüßte er mich. Ich hatte so etwas noch nicht erlebt, aber er fiel mir in die Arme, und ich hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben.
    »John!« sagte er, »ich freue mich, daß ich noch bei dir sein kann. Du hättest es fast nicht geschafft. Der andere ist einfach zu stark für dich. Ich…«
    Seine Stimme versagte, und nur zögernd lösten wir unsere Umarmung. So hatte ich den Eisernen noch nie erlebt und war dementsprechend perplex.
    »Was ist denn los?« fragte ich ihn.
    Er trat zurück und drehte den Kopf so, daß er mich nicht anzuschauen brauchte. »Die Hölle ist los«, drang es leise über seine Lippen. »Es ist tatsächlich die Hölle.«
    »Aber wieso?«
    »Die Großen Alten haben sich zusammengeschlossen und ihr Versprechen eingelöst. Sie greifen das Reich der Finsternis an.«
    Ich hatte so eine Ahnung gehabt, war trotzdem überrascht und fragte noch einmal nach. »Wirklich das Reich des Teufels?«
    »Auch, aber sie wollen mehr.«
    »Luzifer?«
    »Ja, John Sinclair, Luzifer. Und ebenfalls die Große Mutter. Sie wollen beide vernichten.«
    »Und wir?« hauchte ich.
    Sein Lächeln war nicht mehr fröhlich. »Wir geraten dabei zwischen die Fronten und werden zermalmt, wenn wir nicht achtgeben. So ist das nun mal, John…«
    Was sollte ich darauf antworten? Auch Ali und Leila spürten wohl, daß es jetzt nicht gut war, die Stille nach den Worten des Eisernen zu unterbrechen. Sie hielten sich zurück.
    Schwach brannte das Licht. Sein Schein fiel auf die Wände und überstrich sie mit seinem Glanz. Ich kam mir vor wie in einer anderen Welt. Alle Geräusche erklangen irgendwie gedämpft, und auch die Stimme des Eisernen war leiser als zuvor.
    »Ich kenne mich aus«, erklärte er. »Ich habe alles gesehen, man hat mich informiert. Die uralte Vergangenheit ist radikal in meine Existenz zurückgekehrt.«
    »Deine Vergangenheit?«
    »Ja, meine.«
    Ich ging einen Schritt näher, streckte einen Arm aus und berührte seine Schulter. »Welche Vergangenheit? Bitte, erkläre es mir.«
    Er drehte sich um. Unsere Blicke trafen sich. Ich sah einen Ausdruck der Trauer in seinen Augen. Vielleicht auch Verzweiflung und erschrak. Anmerken lassen wollte ich mir nichts, doch der Eiserne Engel wußte genau, wie es in mir aussah.
    »Du wirst dich damit abfinden müssen.«
    »Womit?«
    »Damit, daß es sechs Große Alte gibt.«
    Ich wollte es nicht, aber ich lachte. Es war gewissermaßen der Spannungsstau, der sich einfach entladen mußte. »Okay, es gibt sechs Große Alte, das wußte ich schon immer.«
    »Nein, du kanntest nur fünf.«
    »Wieso? Es sind Krol, Gorgos, Hemator, Kalifato, dann der Namenlose und Arkonada, den wir vernichtet haben.«
    »Das ist eben dein Irrtum!«
    Jetzt wußte ich überhaupt nichts mehr und starrte den Eisernen fassungslos an. »Ein Irrtum?« flüsterte ich. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Wirklich nicht…«
    »Arkonada gehört nicht zu den Großen Alten. Er war ihr bester Diener.«
    »Aber wer dann?« schrie ich.
    »Den letzten Großen Alten hast du soeben gesehen und erlebt, John Sinclair. Es ist…«
    »Nein!« unterbrach ich ihn, hob die Hände und winkte ab. »Nein, das kann nicht stimmen.«
    »Doch, Geisterjäger, es stimmt«, erklärte der Eiserne Engel mit kratziger Stimme. »Der sechste Große Alte ist mein Zwillingsbruder…«
    Selten in meinem Leben hatte ich eine so große Überraschung erlebt wie in diesem Fall. Ich hatte das Gefühl, die Wände der Leichenhalle würden sich in einem rasenden Wirbel drehen. Wie vor

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