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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens
Autoren: Unbekannt
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Zentimeter. Der Federring um seinen Hals, über dem sich die Atemöffnungen wie Kiemenschlitze befanden, sträubte sich.
    „Sie verraten mich lüsker nicht Vivier?" fragte er mißtrauisch. Einen Moment lang schien es den Männern, als kenne er die Antwort bereits.
    „Keine Sorge. Du wirst an Bord weiter stehlen können, was glänzt und glitzert. Heraus mit der Sprache!"
    „Der Käpten ist kein wilder Mann, was Sie denken", sagte Amber weinerlich. „Er ist ein armer, einsamer Mensch, der fortrennt seinen Gedanken.
    Verständnis?"
    Roodin nickte und brummte etwas Unverständliches.
    „Gedanken sind voll Schmerz und Trauer. Vier Jahre zurück, Bontainer verlor Frau und zwei Söhne.
    Vergebrannt in Raumschiff. Verständnis? Er damals viel glücklich. Dann - alles aus. Vivier versucht, umzukommen in der Gefahr, ohne Schiff zu gefährnissen. Beinahe gelungen, niemals ganz gelungen. Erinnerung?"
    „Ich erinnere mich sehr gut", sagte Roodin, drehte sich um und starrte in die Augen seiner Kameraden.
    „Das ist eine Erklärung. Weiter, Amber!"
    „Er haßte sich selbst. Er wünschte Ende ... Tod.
    Schnell und ohne Schmerzung. Er glaubte, Flucht in Gefahr sei Mittel der Vergeßlichkeit. Verständnis?"
    Wieder stimmte Roodin zu.
    „Er verfolgt von Mädchen und Frauen an Bord, weil interessanter Mann. Er sich immer versagt, weil Trauma zu groß. Niemand ist, wie Deirdre war.
    Verständnis? Deirdre Name toter Frau. Vivier unfähig, anderes Mädchen zu lieben. Ne rien va plus.
    Klar, Roodin?"
    Roodin trat einige Schritte zurück.
    „Ja. Uns allen ist einiges klargeworden. Warum, bei allen Kometen, hat denn der Kapitän niemals etwas darüber gesagt? Er konnte sich doch ausrechnen, daß wir genügend Verständnis für ihn aufbringen würden! Das Leben an Bord während der letzten Jahre war nicht gerade amüsant."
    Amber schüttelte in wildem Protest seinen bemerkenswerten Kopf.
    „Vivier sich sagte: Wem geht an, was ich denke.
    Ich bin Kapitän, nicht Unterhaltungskünstler. Meine Gedanken sind Eigentümlichkeit meiner selbst. Sie Verständnis, Roodin? Nicht berichten Vivier lüsker?"
    „Nein!" sagte Roodin mit lauter Stimme. „Keine Sorge. Wir sind ja keine Kinder mehr, Lourener!"
    Es schien nichts zu geben, was Amber weiter ausführen konnte. Das war eine mehr als ausreichende Erklärung für das merkwürdige Verhalten des Kapitäns.
    Roodin hätte noch einige Zweifel über das Verhältnis zwischen Amber und Bontainer äußern können, er hätte zusammen mit einem Wissenschaftler die Äußerungen bis an den Ursprung zurückverfolgen und logisch klären können, aber ihm genügten die Erklärungen.
    „Und aus welchen Gründen", fragte er streng, „seid gerade ihr zwei so gute Freunde geworden?"
    Amber zögerte. Dann sagte er schrill, aber wesentlich leiser: „Ergänzung. Ich bin dumm und lasterlich - lastervoll -, und Vivier ist sehr klug. Ich habe Begabung, die er braucht, aber nicht Besitz, klar?
    Mehr ich darf nicht sagen. Leid tun groß.
    Verständnis?"
    Roodin begriff.
    Auf eine noch zu entdeckende Weise ergänzten sich der Lourener und der Galaktopsychologe vorzüglich. Also mußte ein mentales Band zwischen Bontainer und Amber bestehen, von dessen wahrer Natur niemand an Bord eine Ahnung hatte. Was war also für den Kapitän und Wissenschaftler gleich viel wert? Welche Begabung hatte der durchsichtige Pfahl, der hier vor dem Sessel stand und dessen erschreckendes biologisches Innenleben von dem halbtransparenten Stoff nur schwach verdeckt wurde?
    Roodin nahm sich vor, später darauf zurückzukommen.
    „Ich bringe das Schiff in die Kreisbahn. Ein Drittel einer Astronomischen Einheit dürfte genügen", sagte er halblaut und stützte sich auf das Pult, während er die Werte ablas. „Wir sind dann in einer unproblematischen Entfernung vom Planeten und nahe genug an der Sonne, wenigstens streckenweise, um schwer geortet werden zu können."
    „Der Raum um uns ist, abgesehen von dem Wrack, leer", erwiderte Baylee Vadokas. An seinem Arbeitstisch stellte der Zweite Funker, Toni Utikam, den Text des Notrufes zusammen und rechnete die Koordinaten aus. Der gesamte Text wurde vorkodiert und sendebereit auf einem Band gespeichert.
    „Da wir vermutlich tagelang auf dieser Parkbahn kreisen werden, bin ich dafür, daß wir die unterbrochene Diensteinteilung wiederaufnehmen", sagte Roodin endlich, nachdem er die notwendigen Steuerkorrekturen vorgenommen hatte.
    „Das bedeutet, daß Thom Parson, Utikam und Lerville
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