Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eine unnatürliche Kälte in sich barg.
    Das war ich nicht gewohnt.
    Die Treppe schlug eine Kurve, bevor wir die Galerie erreichten, und es passierte nichts.
    Ich blieb an deren Beginn stehen, wartete auf die anderen und ging erst dann über die Brücke aus ebenfalls gefrorenem Schleim weiter. Sie war schwierig zu begehen, da sie Buckel bildete, auf denen wir leicht abrutschen konnten.
    Als erster erreichte ich die andere Seite.
    Ali kam auch sicher zu mir, nur Leona blieb noch auf der Galerie stehen, um sich umzusehen.
    »Komm!« sagte ich.
    »Da, die Risse!« rief Ali, als der provisorische Übergang auch schon anfing zu knacken. Ich dachte an die Brücke der Skelette, da hatte ich mich auch so unsicher gefühlt. Und ich sah jetzt, wie Leona die Arme ausbreitete, um das Gleichgewicht zu halten.
    Sie kippte nach links weg.
    Zum Glück ging sie dabei noch einen Schritt nach vorn, so daß sie in meine Nähe geriet. Und irgendwann gelang es mir, sie am Ellbogen zu packen.
    Ihr Schrei ging im Poltern der in die Tiefe fallenden Steine unter.
    Die Frau schlug gegen die Wand, die den schmalen Pfad, auf dem wir standen, abstützte. Fast hätte sie mich durch ihr Gewicht noch in die Tiefe gerissen.
    Ali hielt die Lampe. Mit der anderen Hand hielt er mich am Hosengürtel fest, als ich die Frau hochzog.
    So schafften wir es schließlich.
    Schweratmend blieb Leona neben mir stehen. Für einen Moment sah ich ihr erlösendes Lächeln, dann hörte ich die rauhe Stimme.
    »Du hast mir das Leben gerettet.«
    »Möglich.«
    Sie schaute in die Tiefe, und wir folgten ihrem Blick. Dort tat sich etwas Schlimmes.
    Keiner von uns wußte, was den Ausschlag gegeben hatte, aber das zu Boden gefallene Gestein begann sich plötzlich aufzulösen.
    Daran trug der Untergrund die Schuld, der wie eine ätzende Säure wirkte, viel schlimmer als eine mir bekannte Flüssigkeit dieser Art, denn die Steine lösten sich innerhalb von Sekundenschnelle auf.
    Dabei entstanden Dämpfe, die träge den Raum hinter dem Eingang ausfüllten.
    Wir schauten uns gegenseitig an, und es waren keine freundlichen oder fröhlichen Blicke, die wir uns da zuwarfen.
    »Das hätte aber ins Auge gehen können!« flüsterte Ali.
    Wir widersprachen nicht.
    Keiner wollte zusehen, wie die Steine vergingen, und so verschwanden wir in einen schmalen Gang, der schnurgerade in die entgegengesetzte Richtung führte, allerdings von einigen Nischen oder kleinen Quergängen aufgelockert wurde.
    Am Ende des Ganges befand sich ein graues Rechteck. Es war eines der Fenster.
    Ali überholte uns, lief schnell auf das Fenster zu und blieb davor stehen.
    Er staunte laut, so daß auch wir uns beeilen mußten. Als wir das offene Fenster erreichten, war ich ebenfalls überrascht und brachte kein Wort hervor.
    Diese Seite der Welt hatten wir bisher noch nicht kennengelernt.
    Nun sahen wir sie, und unser Blick konnte in eine klare, weite Ferne schweifen. Es war eine Welt mit einem Ende, einem Horizont und einer Dimensionsgrenze.
    Sie wand sich wie das Innere einer Kugel in die Höhe. Durch diese Form veränderte sich auch die Perspektive der erkennbaren Dinge.
    Dazu zählte ich auch die angrenzenden Welten.
    Ich schaute mit weit aufgerissenen Augen in zwei weitere Dimensionen der Großen Alten.
    In die des gigantischen Kraken Krol und in die Welt des gläsernen Gorgos…
    ***
    Der eine hätte geschrien, der andere wäre vielleicht in die Tiefe gesprungen, und ein dritter hätte versucht, sich auf den Teufel zu stürzen.
    Suko tat nichts von diesen Dingen. Er blieb auf dem Fleck stehen und schaute in die widerliche Fratze seines Gegenübers.
    Das Schreien der Seelen war verstummt. Die Stille lastete zwischen den beiden so unterschiedlichen Personen.
    Suko unterbrach sie nicht, es war der Teufel, der ihn ansprach.
    »Du sagst ja nichts, Chinese!«
    »Was soll ich dir darauf antworten?«
    Asmodis begann zu lachen. Er warf seinen Schädel in den Nacken und ließ Laute hören, die Suko erschreckten. »Ja, ja!« schrie er schließlich. »Was soll ein Mensch darauf auch schon antworten, wenn er völlig chancenlos ist.«
    »Das muß sich noch herausstellen«, erwiderte Suko möglichst gelassen.
    Damit irritierte er selbst den Teufel. »Wieso? Was rechnest du dir noch aus? Du bist zwar kein Sinclair, aber ein guter Ersatz. Den Geisterjäger werden die Großen Alten schon vernichten.«
    »Um genau die dreht es sich.«
    »Sie sollen deine Chance sein?«
    »So ungefähr«, gab Suko zu. »Oder rechnest du im

Weitere Kostenlose Bücher