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0353 - Die Vampirkutsche

0353 - Die Vampirkutsche

Titel: 0353 - Die Vampirkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augen?«
    »Ja. Sie kennen ihn also wirklich?«
    »Und ob«, murmelte Zamorra. »Gryf ist also hier. Ich fasse es nicht… ich möchte doch wahrhaftig mal eine Küchenschüssel sehen, in der er derzeit nicht rührt… ob er hinter dieser Sache steckt?«
    »Von der Zeit her könnte es hinkommen«, sagte Nicole. »Aber ich bin mir nicht so sicher. Vergiß nicht, daß er in Neapel von Aprils Yacht geflohen ist. Geflohen, cherie. Er muß ungezielt gesprungen sein. Vielleicht ist er nur zufällig hier, weil er ursprünglich seine Ruhe haben wollte. Ruhe vor uns…«
    Zamorra nickte, während Vereschy und jetzt auch der Wirt verständnislos zuhörten. Zamorra erhob sich. »Wie dem auch sei… jetzt will ich’s wissen«, sagte er. »Herr Salmak… in welchem Zimmer finden wir Herrn Landrys? Vielleicht ist er sogar gerade im Hause?«
    »Das ist anzunehmen. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen«, bot der Wirt an. Er ging vor Zamorra die Treppe hinauf.
    Der Parapsychologe, gefolgt von Nicole, öffnete sein Hemd, unter dem er das Amulett trug. Vorsichtshalber aktivierte er es. Er mußte wachsam sein. Gryf nahm keine Rücksicht mehr darauf, daß sie früher Freunde gewesen waren, das hatte er in Neapel deutlich gezeigt. Er würde Zamorra sofort angreifen oder fliehen, Das mußte Zamorra verhindern.
    Mit der anderen Hand griff er in die Tasche seiner hellen Anzugjacke. Dort befand sich der mit Bill Flemings restlicher Mentalenergie aufgeladene Dhyarra-Kristall.
    Zamorra konnte nicht verhindern, daß sein Herz vor Aufregung schneller schlug, als der Wirt an Gryfs Zimmertür klopfte.
    Von drinnen kam keine Antwort.
    »Das war gestern auch«, sagte der Wirt. »Es besagt nichts. Vielleicht ist er wieder weg. Obwohl ich ihn dann eigentlich hätte sehen müssen. Aber er kommt und geht wohl wie ein Gespenst.«
    »Er nimmt seine eigenen Wege«, sagte Zamorra. »Wege, die kein normaler Mensch beschreiten kann.«
    »Sie kennen ihn gut?«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er nickte. »Er heißt eigentlich Gryf ap Llandrysgryf, aber weil das wohl kein Mensch richtig aussprechen kann, nennt er sich derzeit Mac Landrys. Er ist einer meiner besten Freunde, und wir haben jahrelang Seite an Seite gearbeitet.« So konnte man die Dämonenjagden auch umschreiben. »Gibt es eine Möglichkeit, das Zimmer zu öffnen?«
    »Wenn der Schlüssel innen nicht quer steckt… aber ich weiß nicht…« Der Wirt wand sich. Sicher, er hatte das Zimmer gestern abend schon einmal geöffnet. Aber da war die Situation doch ganz anders gewesen.
    »Bitte«, sagte Nicole leise. »Tun Sie uns den Gefallen. Herr Landrys wird bestimmt nichts dagegen haben.«
    Der Wirt kramte umständlich in seiner Tasche, bis er einen Schlüsselbund fand. »Was meinten Sie übrigens vorhin mit den eigenen Wegen, die kein Mensch beschreiben kann?«
    »Hm«, machte Zamorra statt einer Antwort und sah zu, wie der Wirt aufschloß. Dann schob er seinen Arm zwischen Türrahmen und Wirt, bevor dieser die Tür aufstoßen konnte.
    Zamorra übernahm das selbst. Er ignorierte das maßlos erstaunte Gesicht Salmaks, hieb die Faust auf die Klinke und trat mit dem Fuß gegen die Tür.
    Die flog sofort bis zur Wand auf.
    Und aus dem Dunkel des Zimmers jagte eine fauchende Kreatur auf Zamorra zu, um sich in ihn zu verbeißen…
    ***
    Zamorra wurde gegen den Wirt und mit ihm bis vor die Wand geschleudert. Im gleichen Moment baute das Amulett den grünlich flirrenden magischen Schutzschirm auf. Die Vampirzähne schlugen dagegen. Die Kreatur schrie. Nicole packte mit beiden Händen zu, riß den Vampir an den Schultern von Zamorra weg und wollte dann einen betäubenden Griff ansetzen. Aber im gleichen Moment ergriff der Vampir-Druide die Flucht. Er nutzte die Bewegung, in die Nicole ihn mit ihrem Zurückreißen gezwungen hatte, zum zeitlosen Sprung. Aber da Nicoles linke Hand ihn festhielt, wurde sie mit in den Sprung gezogen.
    Zamorra schrie eine Verwünschung. »Das gibt’s doch nicht… jetzt ist er schon wieder entwischt…«
    »Was… was war das?« keuchte der Wirt. »Der Vampir? Der verfluchte Baron?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Die grünen Druiden-Augen hatten ihm Gryf verraten. Gryf, der zum Vampir geworden war! Zamorra entsann sich vage, daß sie vor ein paar Tagen noch darüber diskutiert hatten, was wohl aus dem Druiden werden würde, wenn er tatsächlich dem Bann des Fürsten der Finsternis auf Dauer verfiel. Zamorra wußte nicht mehr, ob er oder Nicole es gewesen war, der behauptet hatte, es

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