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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Toter zuviel
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bei sich, deren dünner Strahl uns den Weg zeigte. Man hätte sich sonst zehnmal die Füße brechen können in dem Wirrwarr.
    Smiley ging hinter mir. Er stieß mir schmerzhaft seine Pistole in die Seite, wenn es ihm nicht schnell genug vorwärts ging. Dann traten wir durch eine schmale Stahltür, hinter der steile Betonstufen in den Keller führten. Wir betraten einen Raum, der komfortabel ausgestattet war. An der Längswand standen zwei Couches, aus einem Schreibtisch nahm Steve Crown eine Flasche Gin. Sie verzichteten auf die Gläser. Ein Schrank war mit Konservenbüchsen gefüllt.
    »Hier können wir es eine Weile aushalten«, meinte Smiley.
    »Wir haben für zwei Wochen vorgesorgt. Bis dahin werden die Cops glauben, wir hätten die Stadt verlassen!«
    Dingler schüttelte angewidert den Kopf.
    »Ihr werdet doch nicht glauben, daß ich mir zwei Wochen lang in diesem Loch eure Gesichter anschaue! Du hast Geld, Crown, und du wirst mir etwas davon abgeben. Ich nehme mir ein Taxi und fahre zur Grand Central Station, Wenn ich einmal in meinem Abteil sitze, sieht mich New York nicht wieder.«
    »Hier kann uns doch nichts passieren. Wir warten einfach ab, bis der ganze Rummel vorbei ist und verschwinden dann. Meinst du, die Geschichte war für mich ein Spaß? Wir sitzen jetzt alle im gleichen Boot. Wenn einer von uns einen Fehler macht, sind wir alle dran. Du wirst also eine Weile in unserer Gesellschaft bleiben müssen, Dingler. Ich überlege mir nur, wie lange wir diese Ratte durchfüttern sollen?«
    »Erschießen wir ihn doch gleich!« ließ sich Smiley vernehmen.
    »Ich kann sein Gesicht nicht mehr sehen!«
    »Du möchtest wohl lieber den Elektrischen Stuhl sehen?« fragte ich ihn.
    »Mensch, Boß! Das bringt mich auf eine Idee! Wir setzen diesen Burschen auf den Elektrischen Stuhl! Wir haben doch jetzt Zeit und wissen sowieso nicht, wie wir sie totschlagen sollen«, meinte Smiley plötzlich.
    »Und woher willst du die Sitzgelegenheit nehmen?«
    Dingler schnaufte verächtlich. »Ihr seid Greenhorns. Wenn ihr ihn los werden wollt, schießt ihm ein Loch in den Bauch oder gebt ihm eins über den Schädel. Aber spart euch diese Mätzchen!«
    Seine so betont zur Schau getragene Überlegenheit reizte den Bandenchef zum Widerspruch. Er wollte Dingler zeigen, daß er der Boß war.
    Crown und Smiley packten mich hart an und stießen mich die Treppe hinauf. Dingler schloß sich an.
    Vor einer Tür mit der Aufschrift »Lebensgefahr« machten sie halt. Dahinter verbarg sich die Transformatorenstation, die früher einen Betrieb mit Strom versorgt hatte. Dier Transformator setzte die 20 000 Volt des Erdkabels in die Netzspannung um. Von Stützisolatoren führten blanke Kupferschienen zur Wand. Der Hauptschalter stand auf »Aus«.
    »Wir binden ihn jetzt an die Kupferschienen, und dann schalten wir ein«, sagte Smiley.
    Er wickelte mir einen blanken Draht um Bein und Oberarm. Die Enden des Drahtes verband er mit den Kupfersehienen. Er schien Erfahrung zu haben.
    Crown stellte sich an den Schalter und legte die Hand auf den Griff.
    Ich zerrte an der Nylonschnur. Es half nichts.
    »Jetzt kriegt er Angst!« höhnte Dingler. Er trat auf mich zu und spuckte mir ins Gesicht.
    Das war zuviel für mich. Es war eine Reflexbewegung, als ich aufsprang. Mit aller Gewalt stemmte ich die Füße gegen den Boden. Der Stahl stürzte um.
    Im gleichen Augenblick riß Crown den Schalter nach unten. Der Transformator sang wieder sein monotones Lind.
    Aber ich war noch am Leben.
    Durch den Sturz waren die Zuleitungen abgerissen. Das war mein Glück.
    Wütend sprangen die Gangster auf mich ein und richteten den Stahl wieder auf.
    In diesem Augenblick ertönte eine Stirnme, die ich nur zu gut kannte: »Hände hochnehmen! FBI!«
    Phil mit vier Kollegen! Es läßt sich nicht beschreiben, wie erleichtert ich war. Ich hatte mich in den letzten Minuten auf den sicheren Tod vorbereitet.
    Die drei Gangster streckten die Hände himmelwärts. Der Haß in ihren Gesichtern wandelte sich in Bestürzung. Und dann begriffen sie, daß sie endgültig gefaßt waren. Widerstandslos ließen sich die drei Gangster Handschellen anlegen. Ich saß noch immer als unbeteiligter Zuschauer auf meinem Stuhl, »Eigentlich könntet ihr mich jetzt losbinden«, meinte ich, wieder munter geworden.
    »Entschuldige, Jerry!« rief Phil. »Du kommst gleich dran«!
    Er begann, meine Fesseln zu lösen. »Danke für den fabelhaften Kundendienst«, sagte ich. »Eine halbe Minute später und ihr

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