Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Toter zuviel
Vom Netzwerk:
wieder zu.
    »Haben Sie eine Ahnung, wer Ihrer so freundlich gedenkt?«
    »Bis jetzt noch nicht, Sam! Aber ich werde dem unbekannten Spender als Gegengeschenk ein Paar Handschellen schicken.«
    »Ich denke, du solltest das Rauchen jetzt endlich aufgeben«, meinte Phil, »du siehst, wie recht die Ärzte haben, wenn sie sagen, das Rauchen sei gefährlich.«
    »Dieser hinterhältige Mordanschlag zeigt, daß wir den Burschen aus seiner Ruhe aufgescheucht haben. Er fühlt sich in seiner Sicherheit bedroht. Wir müssen etwas getan haben, das ihn aus seiner Ruhe aufscheuchte. Aber was?«
    »Wenn wir das wüßten, könnten wir jetzt eine Partie Schach spielen und in aller Ruhe eine Flasche Scotch dazu trinken«, meinte mein Freund. »Weil wir es aber nicht wissen, werden wir heute nacht nicht viel zum Schlafen kommen.«
    ***
    Ich bestellte zwei Whisky. Wir warteten auf Rosie.
    »Nettes Lokal!« spottete Phil. »Genau das, was ich mir immer für einen erholsamen Abend gewünscht habe.« Der Kellner kam zurück und baute zwei halbgefüllte Gläser mit einer bräunlichen Flüssigkeit vor uns auf. Ob es wirklich Whisky war, mußte sich erst herausstellen. Ich hielt den Kellner am Ärmel zurück und fragte nach Rosie. Erst wollte er sich ärgerlich freimachen, aber ein dickes Trinkgeld weckte sein Interesse. Er sah nach seiner Uhr.
    »Sie müßte eigentlich schon hier sein«, sagte er dann. »In den letzten Tagen hat sie so ihre Eigenheiten, sie kommt nicht immer so regelmäßig zu ihrem Job. Das war man früher nicht gewohnt bei ihr.«
    Wir bedankten uns und zogen ab. Wir konnten nicht unsere Zeit damit verplempern, hier auf Rosie zu warten.
    Auf der Straße fiel uns ein eleganter ausländischer Sportwagen auf. Ich habe für schnelle Wagen was übrig. Es war ein Mercedes 190 SL, der da an den Randstein glitt. Noch mehr staunte ich, als Rosie Roof dem sündhaft teuren Auto entstieg. Eine Nerzstola umrahmte ihre Schultern. In der Hand schlenkerte sie eine Tasche aus bestimmt echtem Krokodilleder.
    »Hallo, Rosie«, sagte ich, »ich denke, der Weihnachtsmann kommt erst im Dezember?«
    Ihr Lächeln verflüchtigte sich, als sie mich erkannte.
    »Sieh da, der Schnüffler, der in seiner Freizeit Gangster spielt!«
    »Sagen Sie nur nichts gegen mein Hobby«, grinste ich und deutete auf den Mercedes. »Es zahlt sich vielleicht nicht so gut aus, aber ich habe meinen Spaß daran!«
    »Ich muß jetzt anfangen«, erklärte sie gereizt. »Ich bin schon zu spät. Wenn Sie etwas von mir wollen, kommen Sie mit herein!«
    »Später, Rosie«, sagte ich, »später. Vielleicht stecken wir heute noch mal kurz den Kopf zu Tür ‘rein. Vorerst muß ich mich meinem Hobby widmen.«
    Sie verschwand im Eingang des Cacadu.
    Rosies Ausstattung und ihr forsches Auftreten mußten einen sehr ernsten Hintergrund haben. Rosie wußte etwas, und jemand hatte ihr dieses kostspielige Pflaster über den Mund geklebt.
    Ich mußte an Lieutenant Boneys Theorie von einem Amateurverbrecher denken. Ein Gangsterboß würde kaum so tief in die Tasche greifen. Diese Leute hielten eine Kugel für eine bessere Schweigegarantie als teure Geschenke.
    »Was jetzt?« fragte Phil.
    »Zu Rosies Wohnung«, meinte ich, »der Durchsuchungsbefehl, den Mister High vorsorglich vom Richter hat ausstellen lassen, kommt uns jetzt gelegen.«
    Als wir bei Rosies Apartmenthouse ankamen, sah ich Licht in ihrer Wohnung.
    »Entweder hat sie vergessen, es auszudrehen, oder sie hat wieder Besiuch.«
    Wir parkten den Jaguar am Straßenrand zwei Blocks entfernt und gingen durch eine Einfahrt in den Hof. Die Sprossen der Feuerleiter endeten etwa fünf Fuß über dem mit Kies bestreuten Erdboden. Mit einem Klimmzug zog ich mich hoch. Als ich mit den Füßen sicheren Halt gefunden hatte, kletterte ich nach oben. Bald hing ich neben dem Fenster, das zu Rosies Wohnzimmer gehörte. Ich ließ mich darauf zu fallen, während ich mich mit der rechten Hand am Holm der Leiter festhielt.
    Die Vorhänge waren zugezogen. Nur ein schmaler Spalt war offen geblieben.
    Ich überlegte gerade, ob ich den Weg nach unten wieder antreten sollte, als sich ein Schatten hinter dem Vorhang bewegte. Ich versuchte, durch den Spalt im Vorhang wenigstens Umrisse ausmachen zu können.
    Dicht am Vorhang schob sich eine Hand vorbei. Und diese Hand trug eine Tätowierung, die mir sehr bekannt vorkam: zwei gekreuzte Kanonenrohre.
    Mit der Geschwindigkeit eines trainierten Feuerwehrmannes glitt ich wieder nach unten. Ich setzte meine

Weitere Kostenlose Bücher