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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Toter zuviel
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auf das andere Ufer zu.
    Daß die Kerle sich ausgerechnet eine Brücke für die Durchführung ihres Plane sausgesucht hatten, kam uns sehr gelegen. Eine Brücke ist nämlich leicht abzuriegeln.
    Plötzlich stoppte ein grüner Chevrolet neben Mrs. Goodwin. Ein Mann stürzte auf sie zu, sein Gesicht war mit einer Strumpfmaske verhüllt. Er riß ihr die Handtasche aus den Fingern und raste zu seinem Fahrzeug zurück.
    Er machte genau vier Schritte, dann war er von zwei G-men flankiert.
    Die Fahrzeuge hinter dem Chevrolet, denen er die Fahrbahn versperrte, veranstalteten ein wildes Hupkonzert. Ein Ford schob sich auf die Überholbahn vor, dann stoppte auch er. Niemand gab auf ihn acht.
    Aber dann spuckten aus den Seitenfenstern gelb-rote Flämmchen. Das Hupkonzert der Wagen wurde von hell klingenden Paukenschlägen untermalt. Der Mann aus dem Chevrolet schüttelte sich im festen Griff meiner Kollegen, dann knickten seine Knie ein. Der Mann aus dem Ford hatte gut getroffen. Die zwei G-men schleppten den Gangster noch ein paar Schritte weiter, dann ließen sie den leblosen Körper zu Boden gleiten.
    Der Ford sprang mit einem Satz vorwärts und glitt auf die Fahrbahn hinüber, die der Chevrolet blockierte. Hier hatte er freie Fahrt. Er drehte auf, ails wäre er auf einer Rennstrecke. Nach vierhundert Yard erreichte er den Anschluß der Wagenkolonne vor ihm. Er zwängte sich in die Reihe der dahingleitenden Fahrzeuge, überholte mit halsbrecherischen Manövern und ließ ununterbrochen die Hupe ertönen. An der Brückenauffahrt bog er mit kreischenden Reifen in die Kreuzung ein. Daß die Ampel auf rot stand, scherte ihn nicht. Ein Streifenwagen der City Police und drei G-men standen zwar an der Brückenauffahrt bereit, aber sie kamen nicht mehr zum Eingreifen. Die Cops hatten zwar die Schüsse gehört, aber zu spät reagieren können. Der Ford war ihnen zu schnell gewesen. Bis der laufende Verkehr gestoppt war, vergingen wertvolle Sekunden. Auf den Gangsterwagen das Feuer zu eröffnen, war auf der belebten Strafte unmöglich. Wutbebend mußten meine Kollegen den Ford davonbrausen lassen. Aber sie konnten keinen Unschuldigen durch einen Fehlschuß gefährden.
    Das alles hatte sich in weniger als einer Minute abgespielt. An eine Verfolgung war nicht zu denken. Bis wir unsere Wagen erreichen konnten, war der Mörder längst über alle Berge. Die Kollegen von der Stadtpolizei fanden den Ford wenige Stunden später einsam und verlassen in einer Seitenstraße,
    ***
    Wir wandten uns dem grünen Chevrolet und seinem Fahrer zu.
    Phil zog ihm die Strumpfmaske vom Gesicht, Ich kannte diesen Mann! Doch wußte ich im Augenblick nicht, woher ich ihn kannte. So sehr ich auch überlegte, es fiel mir nicht ein.
    »Der Führerschein lautet auf den Namen Stan Pool«, berichtete Lieutenant Boney. »Außerdem hatte er noch eine Quittung über den Beitrag für die Kellnergewerkschaft in der Tasche, die auf den gleichen Namen ausgestellt ist.«
    Plötzlich wußte ich, woher ich das Gesicht des Toten kannte. Der Mann war im Cacadu als Kellner beschäftigt gewesen.
    »Ist das nicht das Lokal, in dem Eosie Roof arbeitet?« fragte Phil.
    »Genau, Und ich will zu Fuß durch ganz Manhattan laufen, wenn da nicht ein Zusammenhang besteht. Vielleicht war es dieser Pool, der mir damals in ihrer Wohnung aufgelauert hat.«
    »Wenn du recht hast, müßte auch der Mörder in der Umgebung von Rosie zu finden sein«, meinte mein Freund. »Jedenfalls werden wir der Dame genau auf die Finger sehen müssen. Ich möchte nur wissen, was die Brüder mit ihrer Drohung, die Wahrheit zu enthüllen, gemeint haben. Die Drohung ist doch nicht einfach aus den Fingern gesogen. Zumindest glaubten sie etwas zu wissen, das bei Mrs. Goodwin 5 000 Dollar locker machen könnte.«
    »Vielleicht haben sie sich in der Person geirrt?« warf Lieutenant Boney ein, der uns zugehört hatte. »Mir fällt da etwas auf, Cotton«, fuhr er fort. »Sie sprechen immer von einer Gang. Ich glaube nicht, daß der Ermordete zu einer richtigen Bande gehört hat.«
    Ich sah ihn erstaunt an.
    »Woraus schließen Sie das, Lieutenant?«
    »Haben Sie schon einmal erlebt, daß ein professioneller Gangster sämtliche Ausweispapiere mit sich herumschleppt, wenn er ein Geschäft ausführen will? Ich glaube eher, daß unser Mann ein Außenseiter ist, der es mit einer kleinen Erpressung versuchen wollte.«
    »Das ist ein guter Hinweis. Kein Boß würde dulden, daß seine Leute ihre Visitenkarten mit sich

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