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0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verlassen.
    Dann brachte sie Rafaela Moricone zu Bett. Das Mädchen wachte zwischendurch immer wieder mal auf, bekam halbwegs mit, was geschah, und versank wieder in Schlaf. Rafaela murmelte etwas von brennendem Himmel und einem riesigen Schädel, der sich bewegte, und von einer Eva, die möglicherweise ermordet worden sei. Die Polizei müsse verständigt werden.
    Aber Rafaela war mit Sicherheit nicht vernehmungsfähig!
    Und mit ihren verworrenen Aussagen im Halbschlaf würde die Polizei nicht viel anfangen können.
    Das hier war ein Fall für Zamorra. Mit seinen telepathischen Kräften konnte er vielleicht etwas erfahren. Immerhin war Nicole inzwischen klar geworden, daß das Mädchen zu Tode erschöpft war. Unbeschreibliche Strapazen mußten hinter der Italienerin liegen.
    Nicole begab sich eine Etage tiefer und weckte Zamorra. Der knurrte unwillig und hörte sich die Story an.
    »Und?« fragte er schließlich verdrossen. »Meinst du, daß die Sache etwas mit uns zu tun hat? Ein bißchen seltsam, nicht wahr?«
    »Denk an den Schädel, den sie erwähnt hat.«
    Den hatte Zamorra überhört. »Okay… warte einen Moment.« Er kleidete sich hastig an und folgte Nicole dann in Rafaelas Zimmer. Rafaela schlief.
    Zamorra weckte sie nicht auf. Er berührte ihre Stirn mit dem Amulett, aktivierte es und begann, sich in den Geist der Italienerin zu versenken.
    Zunächst nahm er nichts wahr, dann drangen durch dumpfe Schleier wirre Träume zu ihm durch. Alptraumsequenzen wechselten sich mit Schwärze ab. Aber vorsichtig begann er, auf Rafaela einzuwirken und sie zu beruhigen, während er tiefer forschte.
    Er fahndete in ihren Erinnerungen. Was ihn nichts anging, ließ er fort.
    Er wollte nur wissen, was es mit diesem brennenden Himmel auf sich hatte und mit dem Schädel. Aber die Eindrücke waren zu verwaschen.
    Immerhin waren sie noch stark genug, daß er wachsam blieb. Da war tatsächlich irgend etwas geschehen. Und da selten zwei magische Phänomene, die nichts miteinander zu tun hatten, zugleich in einer Gegend aktiv wurden, konnte dieses Geschehen durchaus mit Reguas zu tun haben.
    Nur der brennende Himmel, das rote Leuchten, irritierte Zamorra. Er konnte sich nicht erinnern, irgendwo auch nur einen Schimmer roten Lichtes gesehen zu haben. Dabei waren Nicole und er doch spät abends noch draußen gewesen. Sie hatten nach der Beschwörung noch einen Spaziergang gemacht. Bewegung tat gut, und frische Luft war erholsam…
    Aber der Himmel war ringsum normal gewesen.
    »Wir sollten sie schlafen lassen«, sagte Zamorra. »Wenigstens ein paar Stunden. Wenn sie wieder fit ist, kann sie uns mehr sagen. Ich werde ihr den posthypnotischen Befehl geben, daß sie gegen neun Uhr erwacht und auf die Frühstücksterrasse hinaus kommt. Und zwischendurch versetze ich sie in den Tiefschlaf. Damit erholt sie sich schneller, als wenn sie nur so schläft.«
    Als sie in ihr Zimmer zurückkehrten, grübelte er noch über jene Eva Rolant nach, die Rafaela erwähnt hatte. Ob die auch hier im Hotel wohnte oder gewohnt hatte? Und jetzt war sie offenbar ebenso verschwunden wie der Reporter Bantao… ?
    Zamorra ahnte, daß es noch einige Überraschungen geben würde…
    ***
    Die erste Überraschung der unangenehmen Art zeigte sich am kommenden Morgen. Zamorra und Nicole begaben sich bereits vor neun Uhr zur Frühstücksterrasse, aber aus irgend einem Grund schlug Zamorra dabei den Weg zur Treppe ein und machte einen Umweg an Rafaelas Zimmer vorbei. Dabei passierten sie zwangsläufig auch Zimmer 514, in dem Bantao logierte.
    Gerade öffnete ein Zimmermädchen die Tür mit einem Generalschlüssel.
    Augenblicke später ertönte von drinnen ein gellender Schrei, und kreidebleich taumelte das Mädchen wieder ins Freie.
    Zamorra war schon zur Stelle. Er fing das Mädchen auf, reichte es an Nicole weiter und betrat das Zimmer des Reporters.
    Er erstarrte.
    Da lag jemand auf dem Bett, und der sah aus, als sei er schon seit mindestens zwei Wochen tot!
    Entsprechend war der Gestank im Zimmer.
    Der Schrei hatte noch jemanden alarmiert: Rafaela Moricone, die gerade aus ihrem Zimmer trat, um laut posthypnotischem Befehl zur Frühstücksterrasse hinunter zu gehen. Zamorra, der gerade wieder ins Freie trat, sah Rafaela. Seine Hand berührte das Amulett. Mit einem schnellen geistigen Befehl setzte er einen magischen Impuls frei und löschte den Befehl.
    Rafaela sah ihn verwirrt an, sah das Zimmermädchen und Nicole und erinnerte sich unterbewußt, daß sie einen

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