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0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schrei vernommen hatte.
    »Was ist denn hier los?«
    Dann sah sie die offenstehende Tür von Zimmer 514.
    »Juan… ?« murmelte sie, warf den anderen einen schnellen Blick zu und wollte in das Zimmer stürzen. Zamorra hielt sie auf.
    »Gehen Sie lieber nicht hinein… !«
    »Wer sind Sie? Wer hat geschrien? Warum? Ist etwas mit Juan… mit Señor Bantao?«
    Sie erkannte Zamorra nicht. Dafür aber Nicole. Irgendwie mußte sie einen Eindruck aus ihrer Erschöpfungsbewußtlosigkeit mit herübergerettet haben. »Sie… haben Sie mich nicht in der Nacht aufgefangen? Mein Gott, warum erklärt mir denn keiner, was hier los ist?«
    »Da ist ein Toter«, ächzte das Zimmermädchen. »Der… der…«
    »Juan?« Rafaelas Augen weiteten sich.
    »Keine Ahnung«, sagte Zamorra. »Er sieht nicht gut aus. Muß da schon einige Zeit liegen.«
    »Die Polizei«, sagte das Mädchen. »Die Polizei muß alarmiert werden… nein, erst die Direktion… und machen Sie doch die Tür zu! Dieser Gestank, und die Leute…«
    Plötzlich war Rafaela im Zimmer. Zamorra hörte einen leisen Aufschrei.
    Dann kam die Italienerin wieder heraus.
    »Er trägt Juans Kleidung«, sagte sie bestürzt. »Die Sachen, die Juan gestern trug.«
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Reguas«, sagte Zamorra. »Er ist der Sekte wohl zu dicht auf die Pelle gerückt. Und Reguas hat ihn getötet. Signorina Moricone, wann haben Sie Bantao zuletzt gesehen?«
    »Sind Sie von der Polizei?« fragte sie erstaunt. »Und woher kennen Sie meinen Namen?«
    »Darüber reden wir am besten nicht hier auf dem Gang. Lassen Sie uns frühstücken. Falls es Ihnen nicht vergangen ist…«
    Nicole nahm sich des Zimmermädchens an. Sie verschwanden in der anderen Richtung.
    Zamorra und die Italienerin fuhren im Lift abwärts. Zamorra schaffte es, sein Frühstück niederzumachen. Rafaela dagegen brachte keinen Bissen herunter. Der Anblick der verwesenden Leiche machte ihr zu sehr zu schaffen. Zamorra dagegen hatte im Laufe der Jahre und Abenteuer schon ganz andere Bilder gesehen, er verkraftete es daher leichter. Er berichtete, was sich in der Nacht abgespielt hatte, und verschwieg auch nicht, daß er telepathisch in Rafaelas Gedanken geforscht hatte.
    Rafaela nahm diese Nachricht relativ gelassen hin.
    »Seit ich diesen Schädel und den roten Nachthimmel gesehen habe, glaube ich allmählich alles«, sagte sie leise. »Auch an Telepathie. Eigentlich müßte ich Sie hassen, Signor Zamorra.«
    »Weil ich in Ihren Gedanken geschnüffelt habe?«
    »Ja. Wer weiß, was Sie da alles an Geheimnissen erschnüffelt haben.«
    Der Meister des Übersinnlichen schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich werde mich hüten, jemals mehr als das, was ich unbedingt für meine Arbeit brauche, zu erspähen. Ich habe selbst genug Probleme, ich brauche mich nicht mit den Geheimnissen und Sorgen anderer Leute zu belasten.«
    »Seltsamerweise glaube ich Ihnen«, sagte Rafaela.
    »Ich bin hinter einer Sekte her, die einem Dämon namens Reguas hörig ist«, sagte Zamorra. »Señor Bantao war ebenfalls auf dieser Spur. Hat er Ihnen etwas davon mitgeteilt?«
    »Nein«, sagte Rafaela verblüfft.
    »Ich nehme an, daß er von dem Dämon getötet wurde. Ich bin sicher, der Leichnam, der Señor Bantaos Kleidung trägt, ist Bantao selbst.«
    »Aber wie kann er… wie kann er so schnell verwesen?«
    »Mit Schwarzer Magie ist eine Menge möglich«, sagte Zamorra. »Auch riesige Schädel, die sich bewegen, und ein roter Nachthimmel. Signorina Moricone, wären Sie in der Lage, mich zu dieser Insel zu führen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, wo sie sich befindet«, sagte sie. »Als ich schwamm und die Strömung mich trieb, konnte ich einfach nicht darauf achten, und auf der Yacht war ich dann unter der Rettungsbootplane versteckt, und ich muß auch eingeschlafen sein.«
    Zamorra nickte. »Aber die Yacht würden Sie wiedererkennen, ja?«
    »Sie heißt ›Montego‹. Und sie legte heute nacht am Ende des Hafens an, an der Nordseite.«
    »Das ist doch schon was«, sagte Zamorra. »Sie sollten wirklich ein wenig essen. Sie haben gestern garantiert eine Menge Gewicht verloren durch die Anstrengung. Sie müssen Kräfte sammeln. Sie haben zwar in einem heilenden Tiefschlaf gelegen, aber selbst der kostet noch einmal Kraft.«
    Sie lauschte den Worten nach. »Heilender Tiefschlaf… ich fasse es nicht. Was haben Sie mit mir gemacht?«
    Zamorra lächelte. »Normalerweise müßten Sie jetzt wenigstens eine handfeste Erkältung

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