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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kauft New York
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bis sie mit heulenden Sirenen vor die Tür fegten.
    Wir hatten noch mal Glück gehabt. Vier zum Äußersten entschlossene Gangster außer Gefecht zu setzen, ist keine Kleinigkeit. Solche Burschen sind so gefährlich wie eine Ladung Nitroglyzerin, und um eine solche Begegnung unbeschadet zu überstehen, braucht man nicht nur Erfahrung, sondern auch Glück.
    ***
    Lieutenant Stedler führte die Kommission. Traylor war noch so mit Arbeit eingedeckt, dass wir diesmal auf ihn verzichten mussten.
    Während sich der Arzt um die beiden verletzten Gangster kümmerte, ließ ich mir von dem einen den Namen sagen. Er wollte erst nicht mit der Sprache heraus, aber als ich ihm klarmachte, dass wir ihn ja doch anhand seiner Fingerabdrücke würden identifizieren können, wurde er vernünftig. Er hieß Chess Bender und stammte aus San Francisco. Bereitwillig nannte er die Namen der beiden Bewusstlosen: Allan Moss und Pete Stirling. Sie waren nicht aus New York, wie auch der leider entkommene Mann, der den Wortführer gespielt hatte. Angeblich hieß er Jeff Dawser. Ich musste daran denken, dass einer der Mörder Medinas, wahrscheinlich der Mann, der den Schuss abgegeben hatte, von seinem Kumpanen mit Jeff angesprochen worden war.
    Wir gaben die Gangster in die Obhut der Stadtpolizei und nahmen Ben mit uns.
    Er bekam Handschellen angelegt und musste sich auf den Notsitz bequemem. Wir lieferten ihn im Zellentrakt ab und bereiteten uns für seine Vernehmung vor. Es war nicht allzu viel von ihm zu erwarten. Wahrscheinlich war er in die Hintergründe des Falles gar nicht eingeweiht, aber vielleicht ergaben sich wieder ein paar Stücke des Bildes, das wir zusammensetzten.
    Eines war uns klar: Der Anschlag auf Snooty ging auf das Konto Chuck Mortons. Vermutlich waren Ben und Stuck die Täter.
    Ich rief Stan Holden an und teilte ihm den Überfall auf seinen Partner mit. Der Detektiv war bestürzt.
    Ich wartete geduldig, bis er sich wieder gefasst hatte. Mit gepresster Stimme fragte er, ob er mich heute noch besuchen könne. Ich sagte es ihm zu und legte auf.
    Der zweite Wagen, in dem Dan Groman entführt worden war, blieb spurlos verschwunden. Keine Streife hatte ihn zu Gesicht bekommen. Da alle Brücken, Tunnels und Fähren streng überwacht wurden, musste er sich noch in Manhattan befinden. Sicher hatte man den Wagen in einer privaten Garage oder einem anderen Ort abgestellt, wo ihn die Polizei nicht zu Gesicht bekam.
    Ich wollte gerade Mortons Leibwächter vorführen lassen, als mir eine Hazel Apton gemeldet wurde.
    »Wer ist denn das?«, fragte ich, aber dann fiel es mir ein. Apton war der Name des Redakteurs, der in Texas erschossen worden war. Aus der gleichen Waffe, die nun schon so vielen Menschen das Leben verkürzt hatte.
    ***
    Hazel Apton war eine Südstaatlerin vom Scheitel bis zur Sohle.
    »Was kann ich für Sie tun, Mrs. Apton?«, fragte ich, nachdem ich ihr einen Platz in meinem Office angeboten hatte. Phil hatte seinen Stuhl ein wenig zur Seite gerückt und hielt ihr seine Zigarettenpackung hin. Sie fischte ein Stäbchen heraus und ließ sich Feuer reichen.
    »Sie wissen, dass mein Mann ermordet wurde, Agent Cotton. Die Polizei hat den Täter nicht gefunden. Ich konnte mir damals nicht denken, warum jemand Gil ans Leben wollte und habe das auch den Beamten gesagt. Inzwischen habe ich ein wenig nachgedacht. Es muss irgendwie mit seiner Arbeit Zusammenhängen. Ich habe eine Schwester, die in New York lebt. Sie bat mich, sie zu besuchen. Wahrscheinlich wollte sie mir meinen Schmerz ein wenig erleichtern, indem sie mich einlud. Heute Morgen las ich nun in der Zeitung, dass der gleiche Mörder noch andere Menschen auf dem Gewissen hat. Ich entschloss mich, Sie aufzusuchen.«
    Unsere Pressestelle hatte eine entsprechende Verlautbarung hinausgegeben.
    »Erzählen Sie bitte«, forderte ich sie auf. »Ich kann mir denken, dass Sie für das, was Sie uns mitteilen wollen, keine Beweise vorlegen können. Doch wir sind Ihnen für jeden Hinweis dankbar.«
    Ich war gespannt auf das, was sie uns zu erzählen hatte.
    »Gil verstand eine Menge von seinem Beruf«, fing sie an. »Wenn er von einem Unrecht erfuhr, das irgendjemandem zugefügt worden konnte er sich bis zur Weißglut daran ereifern. Vor ungefähr drei Monaten gab es in Abilene eine Reihe von Vorkommnissen. Die Schlägereien nahmen zu, man scheute sich, abends noch auszugehen. Und es gab in der besseren Gesellschaft ein paar Skandale. Die jungen Leute begannen plötzlich Marihuana zu

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