Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
schleuderte ihn, ihm die Luft aus den Lungen pressend, meterweit zurück, ehe es zu Boden fiel.
    Zamorra hörte Flüche und Verwünschungen und einen Wutschrei. Er wischte sich die Schmerz-Tränen aus den Augen, sah den Baumriesen und auch die beiden Äste, die plötzlich unglaublich beweglich geworden waren. Wie mächtige Tentakel eines Tiefsee-Krakenungeheuers peitschten sie herab, schlangen ihre Spitzen um menschliche Körper und rissen diese in die Luft empor!
    Zamorra machte sich nicht die Mühe, sich nach dem Amulett zu bücken. Er sparte die Zeit und Kraft und rief es zu sich. Es gehorchte dem geistigen Befehl sofort und flog ihm in die ausgestreckte Hand.
    Angriff! schrien seine Gedanken den nächsten Befehl. Angriff mit allen Mitteln! Und dabei stellte er sich mit aller Konzentration den erwünschten Gegenschlag des Amuletts bildhaft vor.
    Es gehorchte abermals!
    Flirrende Blitze rasten aus dem Drudenfuß in der Mitte hervor und schlugen in den mächtigen Baumstamm ein, der an zwei Menschen zum Mörder werden wollte! Funken sprühten an der Einschlagstelle nach allen Seiten. Abermals schrie der Baum. Er schaffte es nicht mehr, die beiden Männer zu halten. Aus fünf Meter Höhe stürzten sie in die Tiefe!
    Zamorra konnte ihnen nicht helfen, nicht mal auf sie achten. Er steuerte weiterhin den Angriff des Amuletts. Weißmagische Energien griffen den mörderischen Baum an und plötzlich wurde Merlins Stern in Zamorras Hand heiß, aber es war keine Hitze, die ihn verbrennen konnte.
    Da stand der Baum in Flammen! Und von einem Moment zum anderen versprühte er statt Baumharz eine schwarze, klebrige Flüssigkeit nach allein Seiten, ehe er explosionsartig zerplatzte!
    Die Holzfragmente flogen Dutzende von Metern weit! Die schwarze Flüssigkeit überschüttete zwei der Holzfäller, die aufschreiend zurückwichen. Dann brachen die Reste des Baumes mit rauschender Laubkrone in sich zusammen.
    Merlins Stern stellte das Abfeuern der Strahlenblitze ein.
    Der mörderische Baumgigant war vernichtet!
    ***
    Nicole glaubte schon nicht mehr, es noch rechtzeitig zu schaffen, und sah den Wagen schon gegen den riesigen Baumstamm krachen, der unnatürlich schnell über die Straße gestürzt war. Aber dann gab es doch nur einen ganz schwachen Ruck, und der Mercedes stand.
    Nicole atmete tief durch und zwang sich, sich zu entspannen. Tief atmete sie durch. Dann setzte sie den Wagen einen halben Meter zurück.
    Sie stieg aus. Der Mercedes hatte bei dem schwachen Ruck nichts abbekommen. Nur das Kennzeichen war ein wenig verbogen, aber das war nicht so schlimm. Schlimmer wäre es gewesen, wenn Nicole Verletzungen davongetragen hätte.
    Sie blieb vor dem Baum stehen, der die Straße vollständig versperrte. Es gab keine Möglichkeit, rechts oder links an ihm vorbeizukommen. Höchstens zu Fuß, aber das würde auch eine mühselige Arbeit sein. Das Unterholz stand hier geradezu teuflisch dicht.
    Nicole fragte sich, wie dieser Baum so blitzschnell kippen konnte, noch dazu, ohne von den dicht stehenden, starken Ästen der anderen Stämme abgebremst zu werden. Noch dazu war er, wie sie feststellte, mitsamt allem Wurzelwerk aus dem Boden gekommen.
    Das ging nicht mit rechten Dingen zu!
    Aber das gesamte Wachsen dieses Waldes war doch nicht normal!
    Schweren Herzens mußte Nicole sich damit abfinden, daß es hier kein Durchkommen mehr gab. Sie mußte zurück. Vielleicht gab es auf der anderen Seite des Dorfes noch eine Chance. Außer, Gresanne lag am Ende der Straße… aber das konnte Nicole sich nicht vorstellen.
    Sie wollte gerade einsteigen, um den Mercedes im Rückwärtsgang wieder ins Dorf zurückzufahren - das waren ja nur ein paar Dutzend Meter.
    Aber da krachte nur einen Meter hinter dem Wagen der nächste Baum quer über die Straße und riegelte Nicole vom Dorf ab…
    ***
    Den Baumriesen vor dem Garagentor gab es nicht mehr. Nur noch ein niedriger Stumpf war zu sehen, aus dem schwarze, brodelnde Flüssigkeit hervorquoll. Die Baumkrone war ebenfalls zerschmettert; Äste und Laub lagen im Umkreis von zwei Dutzend Metern verteilt.
    Zamorra hörte die beiden Männer, die mit der schwarzen Flüssigkeit berührt worden waren, fluchen. Daß sie nicht vor Schmerzen schrien, beruhigte ihn etwas. Demzufolge konnte es keine ätzende Flüssigkeit sein.
    Aber sie war klebrig und hatte die Männer restlos verschmiert. Der klebrige Saft ließ sich nicht abwischen und pappte die Kleidung bereits aneinander und an die Haut.
    »Runter mit dem Zeug«,

Weitere Kostenlose Bücher