Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
magischen Schwingungen überaus empfindlich, seit sie vor längerer Zeit einmal kurzzeitig selbst Dämonenblut in den Adern gehabt hatte.
    Hier paßte nichts zusammen…
    Sie stieg in den Wagen. Sie wollte noch einen Versuch wagen, obgleich sie ahnte, daß es sinnlos sein würde. Sie aktivierte den Transfunk. Wenn sie durchkam, konnte sie Leute alarmieren, die nicht ungläubig reagieren und sie auslachen würden, sondern die tatsächlich Hilfe schickten.
    Aber das starke Rauschen und Pfeifen, das alles überlagerte und jede Verständigung unmöglich machte, war unverändert zu hören. Der Störsender der EWIGEN im Beaminster-Cottage arbeitete seit Wochen und legte die Transfunk -Frequenz lahm.
    Damit konnte sie die Hoffnung, Hilfe herbei zu funken, auch aufgeben. Sie waren hier abgeschnitten und auf sich allein gestellt. Die umstürzenden Bäume vor und hinter dem Wagen ließen keinen Zweifel offen. Das war kein Zufall. Sie befanden sich in einer Falle, und sie wurden beobachtet. Jeder Fluchtversuch wurde vereitelt.
    Nicole seufzte.
    Die umgestürzten Bäume bildeten neue Triebe aus, obgleich sie nicht mehr mit dem Boden verwurzelt waren! Sie wuchsen weiter und begannen die Straße restlos zu überwuchern. In spätestens einer Stunde würde hier eine undurchdringliche Doppelmauer aus Pflanzendickicht existieren.
    Nicole mußte entweder zurück ins Dorf oder hinaus aus dem Wald, um sich zur Schnellstraße durchzuschlagen. Aber wahrscheinlich würden die Bäume das verhindern. Außerdem befand sich Zamorra drinnen im Dorf, in dieser riesigen Falle. Er wußte vielleicht gar nicht, was Nicole versucht hatte. Außerdem mußte er informiert werden.
    Sie wandte sich also wieder in Richtung Gresanne und versuchte, über den Baumstamm zu klettern. Es war ihr, als griffen die Äste nach ihr. Zweige und Blätter strichen durch ihr Gesicht. Abwehrend hielt sie einen Arm vor die Augen, um sie zu schützen. Innerhalb der wenigen Sekunden, die sie brauchte, um auf den meterstarken Stamm zu klettern, wurden die Äste aggressiv. Sie waren beweglich wie Krakenarme, und sie griffen nach Nicole, um ihr das Gesicht zu zerkratzen oder sie festzuhalten!
    Verflixt, diese Bäume lebten! Und wie!
    Etwas ringelte sich blitzschnell um ihren Fuß. Nicole stürzte, aber sie fiel in Äste und Zweige, die verhinderten, daß sie vom Stamm auf die Straße fiel. Im nächsten Moment mußte sie schon mit aller Kraft gegen diese pflanzlichen Fesseln ankämpfen. Aber die Greifäste waren stark.
    Sie hielten Nicole fest, und um sie herum verstärkte sich das Wachstum, um sie einzuschließen…
    ***
    Zamorra hatte das Amulett wieder an der silbernen Halskette befestigt. So hatte er beide Hände frei. Er stellte fest, daß Nicole mit dem Mercedes verschwunden war. Das war vernünftig. Sie würde losgefahren sein, um einen Durchbruch zu versuchen und Hilfe heranzuschaffen. Sie wußte schließlich, an welche Freunde sie sich zu wenden hatten.
    Er selbst schritt die Fläche ab, über die sich die Fragmente des explodierten Baumes verteilt hatten. Die Hölzer besaßen eine geradezu dämonische Vitalität. Sie trieben Wurzeln und fraßen sich damit in den Boden, sogar durch den Asphalt der Straße hindurch, den sie einfach beiseitesprengten!
    Er kniete neben einem Holzstück nieder und versuchte es aus dem Boden zu reißen. Es gelang ihm beim dritten Ruck. Er hakte das Amulett wieder los, aktivierte es erneut wie vorhin beim Baum und preßte es gegen das Holz.
    Ein häßliches Zischen wie von verdampfendem Wasser erklang. Das Holz versuchte sich unter dem Amulett, das es gegen den Boden drückte, wegzurollen! Die Würzelchen und die Zweiglein arbeiteten wie ziehende und stemmende Ärmchen. Gleichzeitig fühlte Zamorra einen schwachen Widerstand. Das Holz wollte das Amulett von sich weg katapultieren. Es war wie bei dem Baumriesen, wenngleich entschieden schwächer. Zamorra ahnte, daß man diese dämonischen Hölzer nur einigermaßen erfolgreich würde bekämpfen können, wenn man es tat, solange sie klein und damit halbwegs kraftlos waren.
    Das Holz verdorrte unter dem Amulett und zerpulverte zu Staub.
    Zamorra wollte danach greifen, den seltsam glitzernden Staub mit den Fingern berühren. Doch noch ehe seine Fingerkuppen die funkelnden Partikel berühren konnten, floß grünlich waberndes Licht aus dem Amulett, raste an seinem Arm entlang und umhüllte seinen Körper. Der magische Schutzschirm hüllte Zamorra ein. Gleichzeitig empfand er einen starken

Weitere Kostenlose Bücher