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0356 - Die Frau, die zweimal starb

0356 - Die Frau, die zweimal starb

Titel: 0356 - Die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Höhe und verneigte mich vor dem gewaltigen Vogelmenschen, der mit seinem Kopf fast die Decke des Tunnels berührte. »Sei gegrüßt, Garuda«, sprach ich ihn an, überzeugt davon, daß er mich auch verstand. Bei diesen Wesen spielten Sprachbarrieren keine Rolle.
    »Auch ich grüße dich, Geisterjäger. Im Reiche des Nirwana spricht man von deinen Taten und deinen Siegen. Aber es ist ein sehr langer Weg, den du zu gehen hast, und ein sehr dornenreicher, denn der Erfolg ist nur dem Kämpfer und dem Tüchtigen gegeben. Doch mag der Mensch noch so tüchtig sein, allein kommt er nie ans Ziel. Er braucht die Hilfe seiner Freunde, nur gemeinsam ist man stark. Ich will dir helfen und dich gleichzeitig zu Hilfe holen, denn es ist Zeit geworden.«
    »Ich höre, Garuda!«
    »Es gibt nicht nur dich und deine Freunde in dem anderen Teil der Welt, die sich gegen das Böse stemmen. Auch im Orient, wo die Tage anders verlaufen, haben sich Menschen zusammengefunden, die die Macht der Finsternis brechen wollen. Sie haben es schwer. So schwer, wie ihr es habt, da die Gegner stark und mächtig sind. Ein Mann, der er sich zum Ziel gesetzt hat, das Böse zu vernichten, ist ausgeschaltet worden. Er lebt noch, doch die Zeichen stehen auf Sturm, und ich spüre, daß die Zeit kommen wird, wo man diesen aufrechten Menschen vernichten will. Man hat ihn wehrlos gemacht. Die schreckliche Magie des Fratzengesichts hat dafür gesorgt, und sein Platz in der Ewigkeit ist bereits vorbestimmt worden. Es soll die Treppe der Martern sein oder die Stufen der Qualen, die in das Nirwana des Todes führen, aus dem es keine Rückkehr mehr gibt. Die Zeit ist sehr schnell davongeeilt, ich habe dich früher treffen wollen, es ging nicht, du warst in anderen Dimensionen und hast dich gegen mächtige Feinde gestemmt und sie auch besiegen können. Nun aber werden wir gemeinsam versuchen, die Treppe der Qualen zu finden und deinem Freund aus Indien, diesem fernen und zauberhaftem Land, zu helfen.«
    Obwohl Garuda nicht mit einem Wort den Namen des Freundes erwähnt hatte, wußte ich, um wen es sich bei diesem Mann handelte.
    Es war Mandra Korab!
    Ein Geisterjäger aus dem fernen Asien. Ein Mensch, der sich den Kräften der Hölle und den Todesboten der finstersten Welt entgegenstemmte, um sie zurückzuschlagen.
    Er hatte es sogar geschafft, der Todesgöttin Kali eine Niederlage zu bereiten, er kämpfte gegen Dämonen aus verschiedenen Dimensionen, gegen mystische Gestalten seiner Heimat und hatte auch dann nicht aufgegeben, als man ihm seine stärksten Waffen nahm.
    Die sieben Dolche!
    Durch Luzifers Eingreifen waren die für Mandra so wichtigen Waffen in alle Himmelsrichtungen verstreut worden. Sie befanden sich auf der Erde ebenso wie in anderen Dimensionen, und gemeinsam mit Mandra Korab hatte ich Jagd auf die Dolche gemacht.
    Sieben waren es gewesen!
    Vier hatte Mandra zurückbekommen, bevor ihn das Fratzengesicht, dieser mächtige Schreckensherrscher erwischte und ihn in eine Schiffsplanke verbannte. [4]
    Einen Dolch besaß ich.
    Zwei blieben noch übrig und gleichzeitig auch verschollen in einem geheimnisvollen Land, das sich Aibon nannte. Wie ich an diese Waffen herankommen sollte und ob ich dies überhaupt jemals schaffen würde, wußte ich leider nicht.
    »Du weißt über Mandra Korab Bescheid?« fragte ich den Adler.
    »Ja, ich kenne sein Schicksal, und ich weiß auch, wie grausam das Fratzengesicht gewesen ist. Man hat es vernichtet, aber du hast Mandra Korab nicht befreien können.«
    »Er befindet sich bei mir zu Hause in London«, sagte ich.
    »Das stimmt, Geisterjäger. Gleichzeitig ist es auch ein Irrtum. In der Planke siehst du Mandras Gesicht und seinen Geist. Sein Körper befindet sich woanders.«
    »Und wo?«
    »Im Land der Gesichtslosen.«
    Ich war überrascht, denn davon hatte ich noch nie etwas gehört.
    »Land der Gesichtslosen?« hauchte ich. »Wo liegt es? Wo ist es?«
    »Es ist eine ferne Dimension. Sie liegt wie fast alle im Schnittpunkt der Zeiten, an der Trennlinie verschiedener Mythologien, wo die des fernen Ostens mit der des Orients und der alten atlantischen zusammentreffen. Es ist eine Welt für sich. Gefährlich und auch voller Pracht. Ich will, daß du sie kennenlernst, denn nur in dieser Welt selbst kannst du deinem Freund Mandra helfen.«
    »Muß ich allein hin?«
    »Ja und nein. Ich werde dir den Weg weisen. So wie ich dem obersten Gott Wischnu als Reittier diente, so werde ich auch dir, John Sinclair, als Bote dienen. Du

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