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0356 - Die Frau, die zweimal starb

0356 - Die Frau, die zweimal starb

Titel: 0356 - Die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Agenten?«
    »Ja«, stimmte Sorrow zu. »Wir arbeiten für unser Land, um es vor den imperialistischen Feinden zu schützen. Wir sind leise, bleiben im Hintergrund und haben die kleine Gabriela immer begleitet. Aber damit ist es jetzt vorbei. Sie wird keine Konzerte mehr geben.«
    »Und wieso nicht?« fragte Bill.
    »Das liegt auf der Hand. Gabriela wollte es nicht, wir wollten aber, haben sie nicht überreden können, da mußte sie eben die Konsequenzen ziehen.«
    Sheila meldete sich wieder. »Ist… Ist sie tot?« hauchte sie den Killern entgegen.
    »So tot, wie man nur sein kann«, erklärte Klakev.
    »Und Sie haben sie umgebracht.«
    »So ist es.«
    Sheila senkte den Kopf. Sie wußte nach diesem freimütigen Geständnis, daß die beiden Agenten nicht im Traum daran denken würden, auch sie am Leben zu lassen. Die Erklärung oder Aufklärung war praktisch das Todesurteil für die Conolly gewesen.
    Bill fing sich eher als seine Frau. »Man weiß übrigens, wo wir uns aufhalten. Deshalb gebe ich Ihnen keine großen Chancen, wenn Sie uns töten. Man wird Sie jagen und stellen.«
    »Auch in Rußland?« fragte Klakev leise.
    Da mußte Bill passen.
    »Es gibt Möglichkeiten, innerhalb weniger Stunden in unser Heimatland zu gelangen«, erklärte der Killer und wedelte ein wenig mit seiner Waffe. »Das sollte euch Reportern doch bekannt sein.«
    »Es war kein Bluff«, erklärte Bill. »Wir sind zwar allein, besitzen aber Rückendeckung.«
    »Ich weiß.« Sarrow sprach die Antwort so dahin und schaute dabei seinen Kumpan an. »Wen willst du umlegen? Die Frau oder ihn?«
    »Die Kleine ist mir lieber!«
    »Einverstanden.«
    Nach diesen Worten begann Sheila zu schwanken. Sie mußte sich breitbeinig hinstellen. Für einen Moment zuckte Klakev schon, und Bill glaubte, daß er abdrücken würde. Dann beruhigte er sich wieder und deutete auf die freie Ziegelwand. »Stell dich dahin.«
    Sheila ging nicht sofort. Sie warf Bill einen Blick zu, der dem Reporter unter die Haut drang, weil er all die Hoffnungslosigkeit und Angst beinhaltete, zu der ein Mensch fähig ist. Sheila sah einfach keine Chance mehr, und Bill glaubte ebenfalls nicht, der Kugel der russischen Killer entkommen zu können.
    Sheila und Bill hatten sich oft genug in Lebensgefahr befunden, waren sogar im Vorhof der Hölle eingeschlossen worden und wieder freigekommen. Nun hatten beide das Gefühl, daß ihr Leben durch die Kugeln russischer KGB-Killer enden würde.
    »An die Wand mit euch!« befahl Sorrow. »Mit dem Gesicht gegen die Steine.«
    Es hieß im Klartext, daß Sheila und Bill in den Rücken geschossenwerden sollten!
    Auf dem Weg zu ihrem Ziel schauten sich beide an. So bleich hatte Bill seine Frau noch nie zuvor gesehen. In ihren Augen schwamm das Wasser. Sie bewegte die Lippen und sprach »stumm« einen Namen aus.
    Johnny…
    Sheila dachte an ihren gemeinsamen Sohn. Auch Bill konnte keinen anderen Gedanken fassen. Vom Magen her drückte es heiß gegen die Kehle. Die rauhe Ziegelsteinwand verschwamm vor seinen Augen, und er hatte das Gefühl, direkt ins Leere zu schreien.
    »Schneller!«
    Kalt klang der Befehl. Die beiden Russen kannten keine Gnade.
    Sie hatten ihren Schützling aus dem Weg geräumt und würden auch bei den Conollys nicht zögern.
    Drei Tote an einem Abend.
    Bill stoppte. Er befand sich noch eine Fußlänge von der Mauer entfernt. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er die Steine an, die ineinanderliefen, denn die Mörtelstreifen zwischen ihnen konnte er kaum noch ausmachen.
    Auch Sheila war jetzt da.
    Eine Beinlänge trennte sie.
    Da bewegte Sheila ihren rechten Arm zur Seite, und Bill verstand das Zeichen.
    Sie wollte seine Hand in der Sekunde des Todes halten.
    Ihre Finger fanden sich. Bill spürte die zitternde Bewegung an Sheilas Hand. Auch seine konnte er nicht ruhig halten, und er fühlte auch die Kälte, trotz des Schweißes, der auf der Haut lag.
    Er bedeckte jeden Flecken ihres Körpers.
    Dann hörte er Sheilas Stimme. »Es… es tut mir so leid, Bill. Ich … ich … weiß nicht …«
    »Schon gut.« Bill preßte die Worte hervor. Mehr konnte er nicht sagen. Dafür vernahm er das Lachen der beiden Killer und die Stimme des Mannes mit der Schalldämpfer-Waffe. »Wie nett ihr gemeinsam in den Tod gehen wollt. Das ist was für eine Liebesschnulze. Na ja, so soll es sein…«
    Die Conollys erwarteten die tödlichen Kugeln…
    ***
    Er war tot und lebte trotzdem!
    Er konnte sehen, hören, riechen, schmecken, nur gelang es ihm nicht,

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