Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0356 - Die Frau, die zweimal starb

0356 - Die Frau, die zweimal starb

Titel: 0356 - Die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihm jetzt schrecklich erschien, im Endeffekt aber am besten war.
    Man würde die Planke zerhacken!
    Daran dachte Mandra Korab, und er gab sich auch keinerlei Illusionen hin. Vielleicht übernahm sein Freund John Sinclair sogar die Aufgabe. Er mußte ja einsehen, daß es so nicht weiterging. Mandra konnte einfach nicht für immer in der Wohnung bleiben.
    Wie oft hatte er versucht, mit dem Geisterjäger in Kontakt zu treten. Er konnte viel, kannte Tricks und Kniffe, hatte sich schon mit zahlreichen dämonischen Wesen herumgeschlagen, aber er beherrschte die Gabe der Telepathie leider nicht.
    Und das stimmte ihn so traurig.
    Gerade die Telepathie hätte ihn sicherlich weitergebracht. Durch diese Gabe hätte er mit dem Geisterjäger in Verbindung treten können, aber da war nichts. Wenn John sich die Planke wieder einmal angeschaut und Mandra es dann versucht hatte, blieb der Raum zwischen ihnen leer. Zu einem Kontakt kam es nicht.
    Also würde der Inder weiterhin dahinsiechen, bis er irgendwann sein Ende erreichte.
    Zwischendurch waren John Sinclair und Suko lange weggewesen.
    Da der gefangene Inder die Gespräche der beiden Männer hören und verstehen konnte, wußte er auch, daß es den beiden gelungen war, ein mächtiges Dämonenbollwerk zu zerstören.
    Die Großen Alten gab es nicht mehr!
    Jahrelang hatten sie dem Sinclair-Team schwere Sorgen bereitet, jetzt war dieses Kapitel abgeschlossen. Das glaubte Mandra aus den Gesprächen herausgehört zu haben.
    Ansonsten umgab ihn die Stille.
    War es schon die Stille des Todes? Mandra wußte es nicht, jedenfalls befand er sich in einer schweigenden Welt, die auf seine drängenden Fragen keine Antwort gab, und es war ihm auch nicht gelungen, mit seinen Gegnern Kontakt aufzunehmen. Sie befanden sich irgendwo zwischen Raum und Zeit, schwebten in völlig anderen Welten, während sein Platz leider in dieser Planke war.
    Und so wartete Mandra darauf, daß irgend etwas passierte.
    Auch in der letzten Zeit war die Wohnung des Geisterjägers oft verlassen gewesen. Hin und wieder kam Shao und saugte Staub.
    Manchmal öffnete sie auch den Schrank, in den John die Planke gestellt hatte, und wo sich auch der Kelch des Feuers befand.
    Dann sah Mandra jedesmal den gequälten Ausdruck auf dem Gesicht der Chinesin und auch das Weinen, das sie oft genug überkam.
    Er selbst hätte schreien können, aber es war ihm nicht möglich, mit Shao Kontakt aufzunehmen.
    So blieb es bei einem Sichtkontakt.
    Und Mandra blieb weiterhin gefangen.
    Wieder verging Zeit.
    Und er spürte, daß seine Hoffnung immer weiter sank. Die Energie war dabei, ihn zu verlassen, so daß Mandra sich schon in sein Schicksal ergab.
    Das Wort Hoffnung kannte er nicht mehr. Nur ein anderes, das so ähnlich klang, aber das Gegenteil bedeutete.
    Hoffnungslosigkeit…
    Sie war wie ein gewaltiges Meer, in dem der Inder schwamm und sich nicht befreien konnte. Irgendwann würde der Zeitpunkt kommen, wo er untertauchte.
    Das alles hielt ihn bis zu dem Tag gefangen, an dem sich einiges ändern sollte…
    ***
    Es war schon seltsam. Bill Conollys Gedanken beschäftigten sich mit furchtbaren Dingen, die schrecklich, aber dennoch sehr realistisch waren. Wie würde es sein, wenn die Kugeln in seinen Rücken einschlugen. Hörte er noch das Krachen, war es das letzte Geräusch in seinem Leben, würde er den heftigen Schlag spüren, vielleicht brennende, zerreißende Schmerzen, die ihn in den Tod begleiteten?
    Nichts davon trat ein.
    Er hörte statt dessen den heftigen Atem seiner Frau Sheila. Nach den letzten Worten der Killer waren mehrere Sekunden vergangen, in denen sich nichts getan hatte, so daß Bill sich dazu zwang, sein schweißüberströmtes Gesicht zu drehen und Sheila anzublicken.
    Sie stand da mit weichen Knien. Ihre Hände waren gegen die Mauer gepreßt, die Finger hatte sie gekrümmt, den Atem pumpte sie durch den offenen Mund.
    Beide lebten, und die Killer schossen noch immer nicht.
    Was war der Grund?
    Bill vernahm hinter sich ein schweres Ächzen. Es hörte sich an, als würde der Mann unter großen Schmerzen leiden, und obwohl es die Killer nicht gewollt hatten, drehte er sich um, damit er nachschauen konnte, was geschehen war.
    Der Reporter glaubte, einen Traum zu erleben.
    Er sah die beiden Killer-Agenten noch immer an der gleichen Stelle stehen, nur hatte sich deren Haltung verändert. Ihre rechten Arme jeweils waren gegen die Decke gerichtet, damit auch die Mündungen ihrer Revolver.
    Sie standen dort wie ein Starter

Weitere Kostenlose Bücher