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0356 - Die Tarot-Hexe

0356 - Die Tarot-Hexe

Titel: 0356 - Die Tarot-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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– außer, daß sie Zigeunerin war.
    Aber er fand eine Packung Tarot-Karten.
    Unwillkürlich hob der einstige Teufel die buschigen Braunen. Daher also…
    Er zog sich wieder zurück. Diesmal aber ins erste Stockwerk hinauf, weil es unten doch durch das Feuer merklich hell wurde. Noch einmal benutzte er den Zauber des Worts »Agla«, konnte das Feuer aber auch diesmal nicht endgültig löschen.
    Er hatte sich gerade noch rechtzeitig zurückgezogen, als Zamorra auftauchte.
    Sid Amos spielte wiederum den stillen Beobachter…
    ***
    Zamorra stürmte in die Eingangshalle. Der garantiert schwer entflammbare Teppich gloste, und hier und da züngelten Flammen auf. Zamorra war es, als sei gerade in dem Augenblick, als er hereinstürmte, ein Zucken durch das Feuer gegangen, das es fast zum Erlöschen brachte.
    Rasch sah Zamorra sich um. Er erkannte Nicole und eine blonde Frau einträchtig nebeneinander liegend. Sie waren außerhalb des Feuers, und es sah nicht so aus, als hätten sie von Anfang an dort gelegen.
    Blitzschnell sah Zamorra sich um.
    Wer befand sich noch im Château? Wer hatte für die Sicherheit der beiden Frauen gesorgt, um dann wieder unterzutauchen? An Raffael dachte er keine Sekunde lang. Der hätte sich zumindest nicht so fürsorglich um Nicole gekümmert. Im Gegenteil, sie mußte für den Beeinflußten ebenso Gegnerin sein wie Zamorra selbst.
    Es mußte hier bald etwas geschehen. Daß der Teppich verbrannte, war nicht mehr zu verhindern. Aber die Glut griff jetzt auch auf den Parkettboden über und begann ihn zu entflammen.
    Zamorra murmelte eine Verwünschung. Was der erste Brand, den Leonardo deMontagne gelegt hatte, nicht geschafft hatte, schaffte jetzt der zweite, der irgendwie entstanden war!
    Autofeuerlöscher… ?
    Er konnte sich nicht entsinnen, in Mostaches Peugeot einen Löscher gesehen zu haben. Und ob sich im R5 so eine Patrone befand, war ebenfalls fraglich. Feuerlöscher fanden sich eher in Fahrzeugen der Mittelund Oberklasse.
    Es mußte eine andere Möglichkeit geben.
    Magie… ?
    Das Amulett ließ sich dafür nicht verwenden. Aber mit dem Dhyarra-Kristall konnte er vielleicht etwas unternehmen. Aber dafür mußten zuerst die beiden Frauen nach draußen.
    Zamorra trug erst Nicole und dann die blonde Fremde ins Freie. Hinter ihm flammte das Feuer wieder höher empor. Zamorra sah Graque, der wie angewurzelt im Hof stand und herüber sah, und er sah Vaultier, der Raffael vor der Mündung seiner Dienstpistole hatte.
    Zamorra kehrte wieder in die Eingangshalle zurück. Seine Hände umklammerten den blaufunkelnden Dhyarra-Kristall. Der Parkettboden brannte mittlerweile. Die Flammen schlugen meterhoch und verbreiteten eine gewaltige Hitze. Zamorra glaubte vor dem Tor zur Hölle zu stehen.
    Das Feuer kletterte an der Treppe empor und versuchte in den Keller und in den bislang unversehrt gebliebenen Personaltrakt zu gelangen.
    Wenn es sich weiter ausbreitete, würde es das Château möglicherweise völlig zerstören. Bis jemand unten im Dorf den Feuerschein sah und die Feuerwehr in Feurs alarmierte, konnte alles zu spät sein. Damals, das war fast schon ein Zufall gewesen.
    Zamorra konzentrierte sich auf die im Kristall wohnende Energie. Er spürte die Kraft, als der Dhyarra sich aktivierte, und er verband seinen Geist mit dem Zauberstein. Sein hellwacher Geist erteilte dem Dhyarra Befehle.
    Wind kam auf.
    Aber es war kein normaler Wind, der durch die geschlossenen Mauern strich. Es war ein Orkan, der im Mittelpunkt des Feuers sein Zentrum hatte, und der nach allen Seiten zugleich tobte. Die Luftströmungen fauchten die Treppe hinauf, durch die brennende und zerbrechende Tür in den Keller hinab, um Zamorra herum zur Haupttür hinaus. Luft, die Flammen mit sich riß, aber auch Luft, die aus dem Saal gefegt wurde.
    Feuer braucht aber Sauerstoff zum brennen.
    Der wurde ihm hier mit der Luft entzogen, die im Flammenbereich immer dünner wurde. Die Flammen verfärbten sich, wurden kleiner, flackerten unruhig. Dann, ganz allmählich, erloschen sie.
    Und immer noch brauste der Orkan. Immer noch wurden Reste von Luftwolken nach draußen gesaugt, obgleich in der Halle kaum noch Luft war. Zamorra zog sich ebenfalls weiter zurück und stand jetzt draußen, und selbst hier, in unmittelbarer Nähe der Tür, aber eben außerhalb, war die Luft noch extrem dünn wie in Himalaya-Höhen von sechs- oder siebentausend Metern.
    Und immer noch tobte der Sturm, der nur langsam schwächer wurde…
    Eigentlich unmöglich,

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