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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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gedacht hast, habe ich schon durchgezogen. Richte dich danach.«
    Wir verließen den Keller. Callwood ging vor, Warner war hinter mir. Sie steuerten auf eine Tür zu, durch die das erste Dämmerlicht drang. Durch die Tür kamen wir auf einen kleinen Hof. Ich sah einen großen hellgrauen Wagen auf dem Hof stehen. Der Motor lief.
    Bruce Callwood öffnete die Klappe zum Kofferraum.
    »Steig ein, Ratte«, sagte Callwood und zog eine zweite Schnur aus der Tasche. »Die Fahrt wird zwar nicht sehr bequem für dich werden, aber du wirst sowieso bald jedes Gefühl für Bequemlichkeit verlieren. Also los, wir haben wenig Zeit!«
    Ken Warner gab mir einen Stoß, sodass ich kopfüber in den Kofferraum fiel. Mein Schädel brummte. Ich blieb ruhig liegen. Bruce Callwood band meine Fußgelenke zusammen, er wollte sich kein Risiko erlauben. Er warf die Haube des Kofferraums zu.
    Der Motor heulte noch einmal kurz auf, und der Wagen schoss davon. Ich wurde unsanft gegen die Wand des Kofferraums gepresst.
    Ich wurde ein paarmal hart durcheinander geschüttelt, denn der Wagen verlor nur wenig an Geschwindigkeit, wenn er in eine Kurve ging. Am Fahrgeräusch stellte ich nach etwa dreißig Minuten fest, dass wir die Stadt verlassen haben mussten. Das von den Häuserwänden zurückgeworfene Motorgeräusch fehlte jetzt völlig.
    Die Geschwindigkeit nahm zu. Die beiden Gangster hatten offensichtlich Anweisung, mich so schnell wie möglich zu beseitigen. Für mich wurde es nun langsam Zeit, mir einen Plan zurechtzulegen, wie ich mich in meiner Lage befreien konnte.
    ***
    Meine Möglichkeiten waren reichlich beschränkt. In dem engen Kofferraum war es unmöglich, mich von den Fesseln zu befreien. Ich musste eine günstigere Situation abwarten.
    Meine Überlegungen wurden jäh unterbrochen. Der Wagen bremste und hielt an. Ich hörte, wie an beiden Seiten des Wagens die Türen klappten.
    Als die Haube des Kofferraums geöffnet wurde, musste ich einen Augenblick geblendet die Augen schließen. Inzwischen war es heller Tag geworden. Wir befanden uns auf einem schmalen Waldweg, links lag der Hudson River.
    Ich musste trotz der fatalen Lage zugeben, dass die Gangster den Platz nicht besser wählen konnten. Hier würde es niemandem auffallen, wenn die beiden mich beseitigten.
    Bruce Callwood schnitt mit einem dolchartigen Messer meine Fußfesseln durch. »Steig aus, Ratte«, befahl er.
    In den nächsten Augenblicken musste die Entscheidung fallen. Es musste mir jetzt gelingen, die Gangster zu überlisten. Die Chancen standen eins zu tausend.
    Langsam kletterte ich aus dem Kofferraum. Meine Hände waren noch gefesselt.
    Bruce Callwood und Ken Warner ließen mich nicht aus den Augen. Sie hielten beide einen langläufigen Revolver in der Hand. Es war für mich ein schwacher Trost, dass ich den Knall der Explosion nur schwach hören würde, denn auf beiden Läufen saßen moderne Schalldämpfer.
    »Geh zwei Schritte zur Seite, Schnüffler. Ich habe keine Lust, unseren schönen Wagen zu durchlöchern.«
    Ich blieb stehen und zermarterte mein Gehirn nach einem Ausweg. Gegen die schussbereiten Kanonen der Gangster hatte ich jedoch nicht die geringste Chance.
    »Also aus und vorbei, Jerry«, redete ich mir in Gedanken selbst zu, »in den nächsten Tagen wird in irgendwelchen Zeitungen stehen, dass der G-man Jerry Cotton am Ufer des Hudson tot aufgefunden wurde.«
    Ehrlich gesagt, hatte ich mir mein Ende anders vorgestellt.
    »Wie lange soll ich noch warten, Bulle? Geh endlich zur Seite.«
    Ich trat zur Seite.
    Während mich Ken Warner aus leeren Augen gleichgültig anstarrte, waren die Züge Bruce Callwoods zu einem hämischen Grinsen verzerrt.
    Dann hoben beide gleichzeitig ihre Schießeisen.
    ***
    Nach drei Minuten kam die erste Meldung von Paul Whiteman. Der Chef nahm sie entgegen. Phil lauschte atemlos den Worten unseres Kollegen.
    »Hier Whiteman. Der von uns verfolgte Wagen ist von der 54. Straße auf die Park Avenue gebogen und fährt in schnellem Tempo nach Norden. Wir befinden uns im Augenblick in Höhe der 71. Straße. Nächste Meldung erfolgt in drei Minuten. Ende.«
    Mr. High ließ einige Sekunden wortlos verstreichen. Dann drückte er die Sprechtaste.
    »Achtung! High an alle! In genau einer Minute beginnt der Einsatz. Alle Personen, die sich im Haus befinden, werden verhaftet. Ich erinnere noch einmal daran, dass von der Schusswaffe nur im Notfall Gebrauch zu machen ist. Ende.«
    Während der Chef den Hörer zurücklegte, sah er Phil an, der

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