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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Leute mögen es gruselig. Vielleicht sollten wir noch überall in den Fenstern ein paar Totenschädel aufstellen, von innen beleuchtet… da drüben, auf dem Wehrgang der Mauer, lassen wir in der Abenddämmerung den Kopflosen hin und her wandern. Das muß gegen den Sonnenuntergang ein eindrucksvolles Bild geben…«
    »Hast du schon mal außerhalb des Polarbereiches einen Sonnenuntergang zur Geisterstunde erlebt?« fragte Othmarsen trocken.
    »Ach, du bist immer so frustrierend realistisch«, seufzte Sparks. »Das ist unerträglich, Lyle.«
    Othmarsen winkte ab und trat hinter einen Stein, der auf dem Burghof lag. »Laß die Finger davon«, sagte er. »Du solltest erst mal die Falle befreiungssicherer machen, ehe wir uns Gedanken über den Zoo und seinen Standort machen.«
    Das erinnerte Sparks daran, daß er sich um McThruberry kümmern wollte. Er öffnete den Gepäckraum des Astra und wühlte in einem Aluminiumkoffer, bis er eine Reihe von Gegenständen beisammen hatte, die er dann kunstvoll zusammensetzte. Ein merkwürdiger Mechanismus entstand, dessen Kernstück ein großes Pendel war. Das Erstaunliche an dem Mechanismus war, daß sich das Pendel nicht bewegte, ganz gleich, wie stark man den Apparat hin und her schwenkte, drehte oder schüttelte.
    »Wenn McThruberrys Geist sich in dieser Ruine befindet, werde ich ihn aufspüren«, sagte Sparks. »Vielleicht sollten wir ihn direkt in die Falle gehen lassen. Stell sie auf, Lyle. Vorsichtshalber…«
    Seufzend machte sich Othmarsen an die Arbeit, während Sparks begann, mit dem Mechanismus in der Hand das Burggemäuer zu durchstreifen.
    Einen Raum nach dem anderen untersuchte er, beginnend mit jenem, in welchem McThruberry erhängt aufgefunden worden war, wie man im Dorf erzählte. Er arbeitete sich durch Spinnennetze und Staubschichten, von Etage zu Etage, auch durch die Kellerräume. Aber erst, als er wieder ins Erdgeschoß zurückkehrte, schlug das bis dahin starre Pendel aus.
    Es spürte die Aura eines fremden Geistes…
    ***
    Etwa um diese Zeit trafen Zamorra und Nicole ebenfalls an der Burgruine ein. Zamorra, der diesmal fuhr, lenkte den Wagen gerade in den Innenhof, als er spürte, wie sich sein Amulett erwärmte.
    Merlins Stern zeigte die Nähe einer magischen Kraft an!
    Zamorra hielt an. Im gleichen Moment sah er den Vauxhall Astra, hinter dessen Lenkrad bei offener Tür ein massiger, dunkelhaariger Mann saß und Mundharmonika spielte. Gerade so, als gäbe es die magische Kraft nicht, die das Amulett spürte.
    Zamorra öffnete das Hemd und legte das Amulett frei. Es leuchtete kaum merklich.
    »Gefahr?« fragte Nicole leise.
    »Noch nichts Konkretes«, sagte Zamorra. Der Mann im Vauxhall sah jetzt herüber. Zamorra wendete den Rover, so daß die Fahrzeugfront in Fluchtrichtung stand; eine Vorsichtsmaßnahme, die sich meistens bewährte, und stieg dann aus.
    Die Erwärmung des Amuletts hatte sich nicht weiter verstärkt. Wenn es eine Gefahr gab, so war sie in den letzten Sekunden nicht größer geworden.
    Auch Nicole verließ den Wagen. Sie ging nach rechts herüber, um notfalls hinters Lenkrad springen und starten zu können. Zamorra unterzog die Ruine einer schnellen Sichtprüfung, konnte aber auf Anhieb keine Bedrohung erkennen. Er ging langsam auf den Vauxhall zu.
    »Guten Tag, Sir«, wünschte er. »Mit wem habe ich das Vergnügen? Mein Name ist Zamorra.«
    Der andere hebelte sich aus dem Wagen empor. Er überragte Zamorra zwar nicht in der Höhe, aber in der Breite um fast das Doppelte.
    »Commander Lionel Othmarsen, wenn’s recht ist«, sagte er. »Darf ich erfahren, was Sie hierher treibt, Sir?«
    Zamorra achtete auf die Ausstrahlung des Amuletts. Es blieb nach wie vor warm, aber es warnte nicht vor einer unmittelbaren Gefahr.
    Zamorra entsann sich, daß McThruberry Castle mit Merlins Geld gekauft worden war. Demzufolge hatte Zamorra hier wenigstens teilweise Hausrecht, da er Merlins Freund und Mitarbeiter war, wenn man es genau nahm.
    »Eine Überprüfung unseres Anwesens«, sagte er. »Es wundert mich, hier Menschen zu finden. Normalerweise wird McThruberry Castle eher gemieden. Moment… Othmarsen… gehören Sie nicht zu Sparks, dem Geisterjäger?«
    »In der Tat, Sparks gehört zu mir«, versicherte Othmarsen. »Ihres Anwesens, sagten Sie? Ihnen gehört diese Ruine? Ich dachte, sie wäre McThruberrys Eigentum. Aber der ist ja tot und…«
    Etwas traf seine Kniekehlen. Othmarsen knickte ein und japste erschrocken. Ein höhnisches Kichern

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