0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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werden den Baum fällen müssen«, sagte Sparks. »Dann haben wir den Wagen ganz schnell wieder unten.«
    »Unterstehen Sie sich! Dieser Baum wird nicht gefällt! Den hat mein fünfter Ehemann, Gott hab’ ihn selig, noch mit eigenen Händen gepflanzt!!« protestierte Mrs. Bellford. »Lassen Sie einen Kranwagen kommen. Oder hängen Sie ihn an ein Seil und ziehen Sie ihn herunter, aber so, daß keine Äste abbrechen!«
    »Das erste kommt zu teuer, das zweite könnte eine Beule im Blech nach sich ziehen«, sagte Othmarsen. »Also alles abgelehnt.«
    »An der Sache mit dem Seil ist was dran«, sagte Sparks. »Wenn wir eine Art Gleitschiene bauen und den Wagen daran nach unten lassen… vielleicht haben wir Glück, und es gibt keine Folgeschäden. Wenn doch, wirst du einen neuen Wagen kaufen müssen.«
    »Wieso ich? Da du ihn als Firmenwagen requiriert hast, wirst du dich auch beteiligen!«
    »Meine Investition in diese Firma besteht in der Erfindung und Konstruktion der Geisterfalle sowie in meinem genialen Planungstalent«, verriet Sparks. »Übrigens ist die Falle leer. Jemand hat die Geister befreit.«
    »Wer?« schrie Othmarsen erschrocken.
    Sparks begann seine Vermutungen darzülegen. Mrs. Bellford trat ihm vors Schienbein. »Sie sollen keine Reden schwingen, sondern jenes Vehikel aus meinem Baum entfernen, oder ich werde böse! Ich werde die Polizei anrufen!«
    »Tun Sie das, gute Frau. Vielleicht kann man uns da auch einen Tip geben.«
    »Ich hab’s«, sagte Othmarsen. »Die befreiten Gespenster haben den Wagen auf den Baum gepackt. Aus Rache.«
    »Möglich. In diesem Fall müßten wir sie überreden, das rückgängig zu machen. Dazu müssen wir sie aber erst wieder einfangen.« Er wandte sich Mrs. Bellford zu. »Sie werden wohl oder übel bis zur Geisterstunde warten müssen…«
    »Pah! Geisterstunde! Kinderkram ist das!« Sie strebte dem Haus zu, um per Telefon die Polizei von dem falschparkenden Auto in ihrem Baum zu informieren.
    »Das wird ungeheuer teuer«, unkte Othmarsen. »Ich denke, beim nächsten Fahrzeug werden wir auf Rolls-Royce umsteigen. Der ist doppelt so schwer wie der Astra. Den heben die Geister nicht so schnell auf den Baum. Und wenn, brechen die Äste.«
    Aber diese Überlegungen halfen ihnen nicht, den Wagen herunter zu bekommen. Das erledigte ein Kranwagen, der aus Edinburgh angefordert wurde und die Betriebskasse der königlichen Geisterjäger ihrer Majestät mit einem höheren Betrag belastete.
    Der einzige, der von der Aktion profitierte, war der alte Potter, weil der halbe Ort nach dem Zuschauen in den »Eisernen Krug« strömte und seine Bier- und Whiskyvorräte drastisch reduzierte.
    Während die Einwohner von Eddleston die gelungene Bergungsaktion feierte, fuhren Sparks und Othmarsen zur Burg hinauf. Sparks wollte die Ruine ausloten. Wenn McThruberry tatsächlich noch spukte, würde er es feststellen.
    Und in den Abendstunden würde er die Geisterfalle wieder aufstellen. Es konnte gefährlich werden, wenn die desorientierten und heimatlosen Gespenster ihr Unwesen trieben. Eine kleine Kostprobe hatten Patty Glandeen und John Clandis ja schon erlebt. Und die größte Gefahr stellte fraglos der 3. Earl of Stayn dar, der Geist mit der Axt. Denn der war ja schon auf Stayn Castle mörderisch aggressiv gewesen.
    Der mußte auf jeden Fall wieder eingesperrt werden, bevor er Gelegenheit zum Morden bekam…
    ***
    Eddleston war nicht schwer zu finden. Da sie aber der Straßenführung folgen und bis fast nach Edinburgh fahren mußten, brauchten Zamorra und Nicole gut anderthalb Stunden, um den kleinen Ort zwischen Edinburgh und Peebles zu erreichen. Die Luftlinien-Entfernung wuchs fast auf das Doppelte.
    An einer Stelle waren sie gar gezwungen, fast eine Meile rückwärts zu fahren, weil ihnen ein überschweres Kranfahrzeug entgegenrollte.
    »Es tut sich was auf Schottlands Straßen«, sagte Nicole, als sie endlich wieder vorwärts kamen. »Was machen wir? Fragen wir erst nach einem Quartier oder nach dem Geisterjäger?«
    »Letzteres«, sagte Zamorra. »Da drüben ist schon die Straße, die zu McThruberry Castle hinaufführt… wir sind gleich da.«
    Eddleston war ein nicht sonderlich großer Ort zwischen den Berghängen. Nicole parkte den Rover vor einem größeren Gebäude, das dem Schild nach »Eiserner Krug« hieß und in dem es Gästezimmer; Frühstück und Bier geben sollte. Auf letzteres waren sie beide weniger erpicht.
    In der Schankstube herrschte drangvolle Enge. Zamorra und Nicole