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0358 - Begegnung in M-87

Titel: 0358 - Begegnung in M-87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon sagen - da setzt ihr Theorie gegen Theorie, und auf die einfachste Idee kommt niemand. Natürlich ist da ein fremdes Raumschiff in diese Galaxis eingedrungen, und selbstverständlich kommt es aus unserer heimatlichen Milchstraße. Natürlich sind es nicht die Zweitkonditionierten, die sich der Mühe der langen Reise unterzogen. Warum sollten sie auch? Ist doch ein ganz klarer Fall, wer da gekommen ist."
    In der Kabine herrschte verdutztes Schweigen. Dann fragte Rhodan: „So, wer denn?"
    Gucky schlug mit der flachen Seite seines Schwanzes so fest auf den Tisch, daß es dröhnte.
    „Du hast wenig Vertrauen zu deinen eigenen Leuten, Perry. Du glaubst, sie finden sich mit deinem Verschwinden ab. Du traust ihnen nicht einmal zu, daß sie eine Rettungsaktion aussenden. Du kannst mich von mir aus für verrückt halten, aber ich bin fest davon überzeugt, daß unser guter, alter und etwas dicklicher Freund Bully eine Rettungsexpedition geschickt hat. Und das war der Knall, den wir gehört haben - beziehungsweise der Energieausbruch, der geortet werden konnte."
    „Du bist vollkommen übergeschnappt!" sagte Roi Danton überzeugt.
    Gucky blieb stehen, ohne sich um zudrehen. Aber mit seinem Schwanz vollführte er eine so schnelle Bewegung, daß Roi Danton ganz überraschend vor die Brust getroffen wurde. Fast hätte er den Halt verloren und wäre vom Sessel gefallen. Im letzten Augenblick klammerte er sich an den Armstutzen fest.
    „Ich bin durchaus nicht übergeschnappt, verehrter Monsieur. Ich kann nur logisch denken, und das können Terraner nicht immer. Wollen wir wetten, daß ich recht habe?"
    Atlan wehrte erschrocken ab.
    „Mit dir wettet kein Mensch mehr, Gucky. Solchen Übermut hat schon mancher teuer bezahlen müssen. Aber du gestattest mir eine Frage: Wie kommst du auf die Idee, daß ausgerechnet Terraner den Energieschock verursacht haben?"
    Gucky drehte sich einmal im Kreis und machte eine großartige Geste.
    „Ihr unterschätzt den Wagemut der Terraner, Freunde. Ihr unterschätzt das strategische Geschick und die Erfindungsgabe eines Bully, eines Allan D. Mercant und eines Julian Tifflor. Schließlich wissen sie ja auch, wie wir verschwunden sind. Sie wissen, daß ein Paratronschirm daran schuld war. Und sie werden das Experiment wiederholen, weil sie damit rechnen, an der gleichen Stelle aufzutauchen, an der auch wir auftauchten. Also ist mein Gedanke, daß Terraner den angemessenen Energieausbruch verursachten, gar nicht so abwegig. Deshalb auch mein Wettangebot."
    „Ziemlich makaber, aus solchen Dingen Profit schlagen zu wollen", meinte Roi Danton, der wieder fest im Sessel saß. Etwas versöhnlicher fügte er hinzu: „Aber im Grunde genommen ist deine Idee gar nicht so dumm, Gucky. Vielleicht sind es wirklich Terraner."
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Unmöglich!" sagte Atlan. „Bei allem Respekt vor meinen besten Freunden, so muß ich doch gestehen, das traue ich ihnen nicht zu. Das Risiko wäre zu groß."
    „Oh, du kleinmütiger Geist", rief Gucky dramatisch aus und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Ich kenne dich nicht mehr wieder, unsterblicher Arkonide. Dir aber, Roi Danton, sei Dank für deine Zuversicht. Und was meinst du dazu, Perry?"
    Rhodan sah Gucky sekundenlang an, dann sagte er: „Du hoffst vergeblich, mein kleiner Freund. Ich wette nicht."
     
    2.
     
    Auch in den folgenden zwanzig Stunden konnte keine Einigung erzielt werden. Die Meinung darüber, wer oder was den Energieausbruch ausgelöst haben könnte, blieb unterschiedlich. Guckys phantastische Auffassung, es könne sich nur um ein terranisches Kommando handeln, das den Auftrag erhalten habe, sie zu suchen, blieb unbeachtet. Lediglich Roi Danton schien die Meinung des Mausbibers zu teilen.
    Dann trat ein Ereignis ein, das sich entscheidend auf den weiteren Lauf der Geschehnisse auswirken sollte.
    Agen Thrumb, der Stützpunktingenieur mit den zwanzig leuchtenden blauen Steinen, erwachte aus der Schocknarkose.
    Das haluterähnliche Wesen hatte immer wieder um diese Narkose gebeten, weil sie die einzige Möglichkeit war, eine Entführung durch die Absolute Bewegung zu verhindern. Solange Agen Thrumb bewußtlos war, konnte ihm nichts passieren.
    Da Agen Thrumb sich anscheinend auf die Seite der Terraner geschlagen hatte, war für ihn die Nähe des eigentlichen galaktischen Zentrums besonders gefährlich. Das war auch der Grund, warum er Rhodan gedrängt hatte, die Randzonen aufzusuchen. Und immer dann, wenn er

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