Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
verstecken, weil es sie nicht mehr gab. Aber das schloß noch andere Möglichkeiten nicht aus. Allen voran die Möglichkeit Sara Moon.
    Nicole dachte an das Unsichtbare, von dem sie beide beobachtet worden waren. Wo in der Stadt war es jetzt? Es standen mittlerweile ein paar Häuser dazwischen und beeinträchtigten die direkte Sicht auf das Ziel, das Nicole jetzt ohnehin nur noch annähernd in der Richtung, nicht aber in der Entfernung spüren konnte. Das unsichtbare Augenpaar existierte noch, aber durch ihren erschreckten Rückwärtssprung hatte sie ein wenig den Sinn für die Distanz verloren.
    Nicole setzte ihren Weg langsam fort, erreichte die ersten Häuser der Stadt. Sie bedauerte, jetzt unbewaffnet zu sein. Denn sowohl das Amulett als auch den Kristall trug Zamorra bei sich.. War es nicht besser, zum Hubschrauber zurückzugehen und dort auf Zamorras Rückkehr zu warten?
    Nein. Nicole war noch nie die Frau gewesen, die tatenlos abwartete, bis andere die Initiative ergriffen. Okay, sie besaß keine Waffe, aber das machte nichts. Sie wußte sich notfalls auch so ihrer Haut zu wehren.
    Sie wollte sich die Stelle ansehen, an der die Mauer Zamorra verschlungen hatte. Um das Auge konnte sie sich später kümmern. Sie wußte ohnehin nicht, was sie dagegen unternehmen sollte. Sollte sie es zerstören? Wie? Sie konnte ja die Struktur dieses unsichtbaren Augenpaares nicht erkennen. Vielleicht war es besonders geschützt, vielleicht befand es sich gar nicht völlig in dieser Welt.
    Entschlossen näherte sich Nicole der Hauswand, die Zamorra gewissermaßen umhüllt und in sich aufgenommen hatte. Sie tastete das Material ab. Der Stein war so warm, wie er unter der Sonneneinstrahlung sein mußte. Vielleicht ein wenig zu kühl, aber das konnte an der anderen Dimension liegen, in die sich die Stadt zeitweilig zurückzog. Dort war es möglicherweise nicht ganz so heiß wie hier.
    Nicole schlug mit der Faust gegen den weißen Stein. Unter einer dünnen Schicht sollte er blau sein. Irgendwo mußte es auch Stellen geben, wo Ten-dyke die weiße Schicht entfernt hatte. Aber Nicole wollte nicht danach suchen. Das war unwichtig.
    Die Mauer gab keinen Hinweis darauf, ob sich Zamorra darin befand oder nicht. Nicole konnte nichts spüren, obgleich sie ihre Sinne weit öffnete. Aber plötzlich fühlte sie dabei etwas anderes. Fremde, schleichende Gedanken, die abgrundtief schwarz und böse waren. Sara Moon befand sich in der Nähe.
    Jetzt wurde es Nicole doch etwas unbehaglich. Wenn sie Merlins Tochter ohne vorherige Beschwörungszauberei so unglaublich deutlich spürte, war Sara wirklich ganz nah. Nicole wünschte sich, jetzt doch eine Waffe zu haben.
    Unwillkürlich sah sie sich um, blickte vorsichtshalber auch nach oben, ob ein Angriff aus der Luft erfolgte. Man konnte nie wissen… aber niemand stürzte sich oder einen Gegenstand von den Hausdächern auf Nicole herunter.
    Vielleicht war im Moment doch ein taktischer Rückzug angebracht…?
    Nicole entfernte sich von der Hauswand zur Straßenmitte hin. Der Eindruck, daß sich Sara Moon in unmittelbarer Nähe befand, wurde immer stärker. Und dann war sie plötzlich da.
    Sie erschien per zeitlosem Sprung.
    Sie mußte ganz nah gewesen sein, wahrscheinlich in einem der naheliegenden Häuser, aber sie zog es vor, dramatisch aufzutreten. Sie entstand nur wenige Meter vor Nicole aus der Bewegung heraus. Nicole duckte sich unwillkürlich. Sie registrierte die Frau im silbernen Overall vor sich und griff sofort an. Sara Moon besaß Druidenkräfte. Nicole hatte gegen sie nur eine Chance, wenn sie Sara überraschte und nicht zum Handeln kommen ließ.
    Aber ihre Karateschläge erreichten die Druidin nicht. Eine unsichtbare Barriere umgab Merlins Tochter und ließ keinen der Schläge durchkommen. Nicole konnte Sara Moon nicht berühren.
    Die Entartete lachte spöttisch.
    »Du bist mutig, Nicole Duval. Aber es wird dir nicht viel nützen. Dein Schicksal ist besiegelt. Du bist endgültig in meiner Hand - zum letzten Mal.«
    Nicole stand etwas keuchend vor ihr. Die Anstrengung in der Hitze und der dünnen Luft, an die sie sich immer noch nicht so ganz gewöhnt hatte, machte ihr zu schaffen.
    »Große Worte«, sagte sie. »Du prahlst - wie alle deiner Art. Und trotzdem wirst du nichts ausrichten können.«
    Sara Moon lachte wieder spöttisch. Sie streckte beide Hände aus und griff zu.
    Im Gegensatz zu Nicole konnte Sara sie sehr wohl berühren, trotz der Barriere. Und sie nahm sie im zeitlosen Sprung

Weitere Kostenlose Bücher