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0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ist immer noch so aufregend wie früher?«
    »Allerdings, du Lüstling«, sagte Nicole. »Ich fürchte nur, daß sie diese zweite Haut nicht unbedingt dir zuliebe trägt.«
    Zamorra grinste.
    »Kommen wir zurück zum Thema«, sagte er. »Verdächtig ist es allerdings schon, vor allem, daß sie einen Dhyarra besitzt. Aber ich glaube nicht, daß sie etwas mit der DYNASTIE zu tun hat. Sie arbeitet für die andere Seite, für die MÄCHTIGEN. Wahrscheinlich ist ihr der Dhyarra irgendwie in die Hände gefallen. Hast du abschätzen können, wie stark er ist?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Dazu hätte ich mich auf ihn konzentrieren und ihn in Ruhe ausloten müssen«, sagte sie. »Aber ich schätze, daß er analog ihren Para-Kräften etwa fünfter bis sechster Ordnung sein dürfte.«
    Zamorra schürzte die Lippen.
    »Das wäre dann schon verdammt stark«, sagte er. »Dagegen können wir nicht anstinken. Aber ich hoffe, daß er kleiner ist. Erster oder höchstens dritter Ordnung. Denn stärkere Kräfte erfordern ja nicht einen stärkeren Kristall. Ich kann ja auch einen Dhyarra dritter Ordnung kontrollieren, besitze aber nur einen zweiter Ordnung. Wo ist der überhaupt geblieben?« Er fand ihn zwischen zwei Sträuchern auf dem hier und da aufgeplatzten Straßenbelag und nahm ihn wieder an sich.
    »Sid Amos erzählte, daß die Zeitlose, Sara Moons Mutter, aus einer Verbindung eines EWIGEN mit einem MÄCHTIGEN entstand«, fuhr Zamorra fort. »Es ist mir zwar rätselhaft, wie so etwas rein biologisch funktioniert, aber das Produkt haben wir ja erlebt.« Er dachte an die blauhäutige Frau mit den großen Schmetterlingsflügeln, die nicht nur in der Zeit hatte reisen können, sondern sie auch in gewissem Rahmen verändern konnte. Aber das war nun vorbei. Die Zeitlose war tot, von Sid Amos erschlagen, und Zamorra hoffte, daß ihre magischen Anlagen sich auf Sara Moon vererbt hatten.
    »Also doch eine Spur, die zur DYNASTIE führt«, sagte Nicole. »Diese Sara wird für mich immer interessanter.«
    »Aber auch gefährlicher. Nein… ich glaube nicht, daß sie etwas mit der DYNASTIE zu tun hat. Ted hätte dann Andeutungen gemacht. Okay, er mag sie über den Dhyarra-Kristall aufgespürt haben. Aber wenn sie wirklich zur DYNASTIE gehörte, hätte er sich selbst mit um sie gekümmert. Dann wäre sie nämlich für ihn eine direkte Bedrohung. Die EWIGEN und die MÄCHTIGEN haben sich in den Jahrtausenden ohnehin weit voneinander entfernt. Vielleicht standen sie sich damals, vor zweihundert oder dreihundert Jahrtausenden, näher, als die Zeitlose entstand… inzwischen hat sich viel getan.«
    Er schnipste mit den Fingern.
    »Zudem würde sie in der DYNASTIE mit Sicherheit eine Machtposition anstreben. Und dann wäre sie anderweitig beschäftigt, nicht hier. Der Kristall besagt nicht viel. Ich besitze auch einen, ohne ein EWIGER zu sein.«
    Nicole lächelte.
    »Du redest wie ein Rechtsanwalt«, sagte sie. »Du versuchst Sara zu verteidigen. Vielleicht hast du recht. Wir sollten sie fragen, sobald wir sie haben.«
    »Dazu müssen wir Zusehen, daß sie uns nicht wieder überrascht«, sagte Zamorra. »Im Gegenteil - wir müssen sie überraschen. Halte deine Para-Sinne offen, Nici. Ich nehme an, daß du sie rechtzeitig spüren wirst, wenn sie sich naht, nicht wahr?«
    »Ich bin mir da plötzlich nicht mehr so sicher«, murmelte Nicole. »Ich glaube, es hat sich irgend etwas in mir verändert. Ich konnte vorhin im Keller ja nicht einmal die Türen als magische Erzeugnisse erkennen, was doch sonst eine meiner leichtesten Übungen war. Ich glaube, mit ihrem Aktivierungsversuch hat Sara das Gegenteil in mir bewirkt.«
    »Verflixt«, entfuhr es Zamorra. »Du verlierst deine Para-Fähigkeiten?«
    »Die ohnehin nur schwach ausgeprägt waren«, sagte sie. »Glaube nicht, ich wäre darüber verärgert. Para ist eine Belastung für mich.«
    Zamorra schwieg betroffen.
    Er entsann sich der Anfänge. Damals, als er aus den USA nach Frankreich kam, um sein Erbe anzutreten und Château Montagne zu übernehmen. Seine frisch engagierte Sekretärin Nicole Duval hatte sich lange Zeit gesträubt, übersinnliche Erscheinungen und Magie als real zu akzeptieren.
    Niemand ändert sich jemals völlig…
    »Versuche trotzdem, sie zu erkennen, wenn sie sich nähert«, bat Zamorra. »Auf das Amulett ist derzeit kein Verlaß. Es hat sich verausgabt und muß sich erst einmal wieder erholen.«
    »Ich versuch’s«, versprach Nicole. Aber sie setzte keine großen Hoffnungen

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