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0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

Titel: 0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.«
    »Sagte ich doch!« rief Saxon. Er gönnte den beiden Männern wohl den Mißerfolg.
    Suko drehte sich um. Wie zufällig blickte er dorthin, wo die Rotorblätter im Boden steckten.
    Eines davon bewegte sich.
    Zuerst hatte der Inspektor an eine Täuschung geglaubt, bis er sah, daß es tatsächlich stimmte. Eine nicht faßbare Kraft drückte es aus dem Boden in die Höhe.
    »Will!«
    Auch Mallmann hatte es gesehen, Suko hätte nicht zu rufen brauchen. Nur der Lieutenant entdeckte das Rotorblatt nicht, weil er gerade in eine andere Richtung schaute.
    Und auf ihn genau hatte es dieses unheimliche Ding abgesehen.
    Kaum schwebte es über dem Untergrund, als es sich drehte und mit der schmalen Seite auf den Offizier zeigte.
    »Saxon, zur Seite!« brüllte Suko.
    Der Mann drehte den Kopf.
    Im gleichen Augenblick jagte das schwere Rotorblatt wie eine mit unheimlicher Kraft geschleuderte Lanze los und zielte in Brusthöhe auf den Lieutenant.
    Der stand starr vor Angst.
    Im letzten Augenblick, bevor ihn das Rotorblatt erreichen konnte, verzerrte sich sein Gesicht in Todesangst, dann traf die zweckentfremdete Lanze ihn voll.
    Und sie schlug durch, bis in den Stamm.
    Will Mallmann hatte die Hände vor sein Gesicht geschlagen. So entsetzt war er. Sukos Arme hingen rechts und links des Körpers nachunten. Auch sein Gesicht zeigte eine unnatürliche Blässe. Sie standen da und konnten nichts sagen, weil sie einfach zu geschockt waren.
    Zudem war das Bild, das sie zu sehen bekamen, unwahrscheinlich grausam und schrecklich. Sie wollten nicht hinsehen und richteten ihre Blicke zu Boden.
    So kam auch Will Mallmann auf den Inspektor zu, der gegen die anderen Rotorblätter schielte, als wollte er nachforschen, ob sie nicht aus dem Boden stiegen.
    Direkt daneben trafen sie zusammen. Wills Gesicht hatte eine Gänsehaut bekommen. »Jetzt weiß ich«, flüsterte er, »daß dieser Absturz nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Hast du eine Erklärung, Suko?«
    »Verdammt, nein.«
    Der Inspektor hob seinen rechten Fuß und trat mit der Spitze gegen eines der aus dem Boden ragenden Rotorblätter. »Ich weiß es nicht, zum Henker, ich weiß es wirklich nicht. Tut mir leid…«
    Will überwand sich selbst und faßte eines der Rotorblätter an.
    »Fühlt sich völlig normal an.«
    »Hattest du etwas anderes angenommen?«
    »Vielleicht.«
    Suko schaute in die Höhe und sah über sich das dichte Filigran aus Ästen und Zweigen. Da war vieles ineinander verschlungen.
    Wer viel Fantasie besaß, konnte daraus sogar Bilder erkennen. Figuren, Fratzen oder andere Dinge.
    Dem Chinesen war klar, daß der Hexenforst, wie der Wald im Volksmund genannt wurde, von einer unheimlichen fremden Kraft beeinflußt war. Sie bestimmte, was innerhalb des Gebietes geschah und nicht die Menschen, die den Wald für ihre Zwecke ausnutzen wollten.
    Ihnen fiel auch auf, daß sie keine Vogelstimmen hörten. Zwar hatten sich im Winter die Singvögel in Richtung Süden verdrückt, oft genug aber tobten Spatzen durch die Baumkronen oder wurden von Krähen und Raben gejagt. Das war hier nicht der Fall. Der Wald wirkte tatsächlich wie ein fluchbeladenes und verwunschenes Gebiet.
    »Hier lauert etwas«, flüsterte Will. »Verdammt, hier lauert etwas.« Er drehte sich bei seinen eigenen Worten, um es entdecken zu können, aber er sah nichts. Ebenso Suko. Beide Männer hatten nur eine Gänsehaut bekommen.
    »Du wirst es nicht finden«, sagte der Inspektor. »Ich werde auch nichts finden. Das andere spielt mit uns Katze und Maus. Es kommt hervor, wann es will.«
    »Ja, das ist möglich.«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als zurückzufahren.«
    »Bin nur gespannt, was dieser General sagt.«
    »Der wird es kaum glauben.«
    »Dann hält er uns wohl für die Mörder«, folgerte der deutsche Kommissar.
    »Das kann uns passieren«, erwiderte Suko. »Wer weiß schon, was im Kopf dieses Mannes vorgeht. Hinzu kommt – das will ich zu seiner Entschuldigung sagen –, daß es uns auch verdammt schwerfallen wird, die Wahrheit so zu erklären, daß man sie uns abnimmt.«
    Der Meinung war Will Mallmann ebenfalls.
    Suko fuhr. Der Schlüssel steckte, so brauchte er nicht noch einmal zu dem Toten zurück. Er wollte auch dafür Sorge tragen, daß die Leiche abgeholt wurde.
    Es war nicht einfach, auf dem schmalen Pfad zu wenden. Mit der Kühlerschnauze stießen sie einige Male in das Unterholz, setzten wieder zurück, fuhren vor und hatten es

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