Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

Titel: 0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
warte noch.«
    Mittlerweile ahnte ich, daß es ein Kreuz werden würde, wenn ich mit diesem Querkopf zusammenarbeitete, aber ich riß mich zusammen und sagte, daß ich ebenfalls kommen würde.
    »Wann?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen, Sir. Tun Sie mir nur einen Gefallen und geben Sie höllisch acht. Wir haben es mit einem Gegner zu tun, den keiner von uns so leicht fassen kann.«
    »Das wird sich noch herausstellen«, erwiderte Fry.
    »Genau, General, das wird es auch.« Mit dieser Antwort legte ich den Hörer zurück.
    Suko und Kommissar Mallmann hatten die Warnung aus der weißen Wolke sehr genau verstanden, und sie hüteten sich, den Wagen auch nur einen Yard weiterrollen zu lassen.
    Der Tod des Offiziers hatte ihnen gereicht. Sie wußten, wozu die andere Seite fähig war. Die schlug erbarmungslos zu und nahm auf Menschen keine Rücksicht.
    Was würde geschehen?
    Der Gegner hatte die beiden gewarnt, und Suko schielte in die Höhe, da die Gefahr von überall herkommen konnte.
    Dort oben rührte sich nichts. Das Astwerk der Bäume blieb stumm und sah irgendwie drohend aus, als würde es nur darauf warten, um sich auf die beiden stürzen zu können. Der graue Himmel war schwach zu erkennen, auch er gab ihnen keine Hoffnung, und zwischen den dicken Stämmen der Bäume herrschte ein unangenehmes Zwielicht.
    Die Wolke hatte sich jetzt in ihrer gesamten Größe über den Rand der kleinen Senke geschoben und stand vor der Kühlerschnauze des Jeeps wie eine weiße Mauer.
    Nichts rührte sich in ihr.
    Suko und Will atmeten nur flach. Sie schauten beide zu, wie sich in der Wolke etwas bewegte. Es war gewissermaßen der Mittelpunkt, der anfing zu kreisen, sich gleichzeitig auch streckte, so daß sie im Zentrum eine Gestalt erkennen konnten.
    War es ein Mensch?
    Nein, das wohl nicht. Es mußte ein Geist, ein Gespenst sein, das menschliches Aussehen besaß. Wenigstens von der Gestalt her. Nur das Gesicht besaß kein menschliches Aussehen mehr. Es war eine Knochenfratze. Widerlich anzusehen, bleich und auch durchscheinend, so daß die beiden Männer von innen heraus auch die Ohren des Gespenstes sehen konnten.
    Es gab für sie keine andere Möglichkeit. Das mußte einfach das Gespenst aus dem Hexenforst sein, und es hatte sie in ihrer Sprache angeredet.
    Vor dem Wagen war es in die Höhe gewachsen, hatte sich gestreckt, so daß es fast die Höhe eines Baumes erreichte und den beiden wie der Geist eines Riesen vorkam.
    Und wieder wurden sie angesprochen. »Ihr habt bemerkt, zu was ich fähig bin. Ich regiere hier. Ich bin der Herr dieses Waldes, und ich lasse nicht zu, daß Menschen erscheinen, um die Natur zu berauben. Ihr habt Glück gehabt, daß ihr noch nicht daran beteiligt wart. Deshalb lasse ich euch diesmal laufen, aber wehe, wenn ihr nicht gehorcht. Dann wird der Tod schneller sein, als ihr denken könnt. Deshalb fahrt zurück. Sagt den anderen, daß die Toten reichen müssen. Es war meine letzte Warnung. Bei Anbruch der Dunkelheit müßt ihr verschwunden sein…«
    Die letzten Worte hallten noch nach und drangen hinein in das plötzliche Heulen, das zwischen den Baumstämmen wimmerte und das Verschwinden des Gespenstes begleitete.
    Die Wolke jagte zusammen mit der Gestalt in die Finsternis des Waldes hinein und löste sich auf.
    Suko und Will saßen auch weiterhin regungslos. Sie schüttelten die Köpfe, hoben die Schultern, und der Kommissar aus Deutschland wischte über seine Stirn.
    »Verdammt, da haben wir Glück gehabt!« flüsterte er.
    Der Inspektor nickte. »Das kannst du wohl sagen. Es hätte auch anders kommen können.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir fahren zu den anderen.«
    Mallmann lachte krächzend. »Ich kann dir genau sagen, was dann passiert. Man wird dich auslachen. Dich und mich. Der General dreht durch.«
    »Damit unterschreibt er sein eigenes Todesurteil«, erklärte Suko.
    »Meinst du, daß er dir das abnimmt?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Eben. Der Ansicht bin ich auch.«
    »Dennoch müssen wir ihm eine Mitteilung machen.« Suko griff wieder zum Zündschlüssel. Er hatte den Motor vorhin, als das Gespenst erschien, vor Schreck abgewürgt.
    Der Anlasser orgelte einige Male, dann sprang der Motor an, und die Männer konnten starten.
    Sie fuhren jetzt vorsichtiger weiter. Ihre Blicke glitten öfter nach rechts und links weg, als zu Beginn ihrer Rückfahrt. Das Gespenst hatte sich zurückgezogen, und es tauchte auch nicht mehr auf, weil es sein Versprechen hielt.
    Suko mußte das Lenkrad schon

Weitere Kostenlose Bücher