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0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Radeczin.
    Kulu sagte: „Sie stehen unter Drogen, Masters. In Wirklichkeit geht es Ihnen nicht so gut, wie Sie glauben. Radeczin rief mich her. Er meinte, Sie wüßten etwas Wichtiges."
    Masters begriff. Sie hatten ihn mit Gewalt zum Bewußtsein gebracht. Sie wollten wissen, was er zu sagen hatte. Es überraschte ihn nicht, daß unter der Wirkung der Droge auch sein Sprechmechanismus wieder einwandfrei funktionierte.
    „Einer der Fremden kam durch den Decksgang. Ich hatte mich in einem Kabelschacht versteckt. Der Schacht liegt..."
    Tschai Kulus Handbewegung unterbrach ihn.
    „Wir wissen, wo der Schacht liegt. Sie wurden davor gefunden."
    „Gut. Ich hatte die Absicht, mir einen der Fremden zu greifen. Ich wollte wissen, wer er war, was er wollte und woher er kam. Ich war bewaffnet. Ich hatte vor ihn einzuschüchtern, aber der Kerl an den ich geriet, war so schnell mit seiner Waffe bei der Hand, daß ich schießen mußte. Ich traf die Klimagarnitur auf seinem Rücken. Es gab eine Explosion, eine Stichflamme. Der Fremde wurde von den Beinen gerissen und war bewußtlos. Ich ging..."
    Tschai Kulu hob ein zweites Mal die Hand.
    „Eine Explosion? Als Sie die Klimageräte trafen?" fragte er verblüfft.
    Don nickte.
    „Es brachte mich durcheinander. Ich konnte es mir nicht erklären."
    Kulu wandte sich an Poe Kalani.
    „Was sagen Sie dazu?"
    Poe Kalani hatte ein wohlgeformtes Gesicht und vollen, schwarzen Haarwuchs. Mit seiner bronzenen Hautfarbe und dem athletisch geformten Körper war er der unbestrittene Adonis der KC-21-Besatzung.
    Sein ästhetisches Äußeres täuschte nur zu leicht darüber hinweg, daß er eine Kapazität auf dem Gebiet der anorganischen Chemie war.
    Poe wiegte den Kopf, als fände er es schwer, eine Entscheidung zu treffen, und meinte schließlich: „Chlor ist eine überaus aktive Substanz. Sie greift an, was sich ihr bietet. Aber eine explosionsartige Reaktion unter den Bedingungen, die Don beschreibt, wäre nur in Gegenwart von Wasserstoff möglich gewesen."
    Tschai machte ein grimmiges Gesicht.
    „Unsere Bordatmosphäre enthält so gut wie keinen Wasserstoff."
    „Eben", lächelte Poe Kalani. „Deswegen kann ich mir die Sache nicht erklären."
    „Es besteht natürlich die Möglichkeit", warf Radeczin ein, „daß die Explosion nicht vom Chlor, sondern irgend etwas anderem ausgelöst wurde."
    „Die Klimagarnitur eines Raumschutzanzuges", dozierte Tschai Kulu, ohne den Arzt dabei anzusehen", enthält aus Gründen, die auf der Hand liegen, keine explosiven Elemente."
    Menc Radeczin hob die Schultern und machte mit gespreizten Händen eine Geste der Ratlosigkeit.
    „Dann... „, begann er, aber Tschai Kulu ließ ihn nicht zu Ende sprechen.
    „Poe - Sie sehen sich die Sache an. Nehmen Sie sich, was Sie an Geräten brauchen, und untersuchen Sie die Stelle des Ganges, an der Masters gefunden wurde, einen Quadratmillimeter nach dem andern."
    Poe Kalani nickte und schickte sich an zu gehen.
    „Moment mal", protestierte Don Masters. „Das war nur die Hälfte der Geschichte."
    Poe blieb stehen und sah ihn fragend an.
    „Ich schoß ihm die ganze Klimaanlage entzwei", fuhr Don Masters fort. „Einschließlich des Tanks, der die Anzugatmosphäre enthalten haben muß. Meinen Sie nicht auch, daß der Gang in Chlor hätte schwimmen müssen?"
    Tschai Kulu bekam große Augen.
    „Sie meinen..."
    „Ich meine, daß der Chlorgestank, nachdem ich gefeuert hatte, um keine Nuance intensiver war als vorher."
     
    *
     
    Poe Kalani verschwand eilends, um seiner Aufgabe nachzugehen. Während die Wirkung der Droge allmählich nachließ, erfuhr Don Masters von Tschai Kulu, was sich inzwischen ereignet hatte.
    Die vier Fremden hatten die Korvette verlassen und sich an Bord ihres Mutterschiffes zurückbegeben. Eine halbe Stunde, nachdem Don gefunden worden war, hatten sich die beiden feindlichen Schiffe in Bewegung gesetzt. An der Intensität ihrer Beschleunigung war zu erkennen, daß sie eine längere Fahrt vor sich hatten.
    Die anderen drei Schiffe, die sich im Augenblick des Auftauchens aus dem Linearraum ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Korvette befunden hatten, sowie die mehr als einhundert Einheiten, die wegen der großen Entfernung nur als schwache Reflexe auf den Orterschirmen der KC-21 erschienen waren, hatte ebenso Fahrt aufgenommen. Der gesamte Flottenverband war somit auf Fahrt gegangen und zwischen zehn und dreizehn Minuten später von den Orterschirmen verschwunden.
    Was immer die Fremden im

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