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0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schilde geführt haben mochten - sie hatten ihr Ziel entweder erreicht oder eingesehen, daß es unter den gegebenen Bedingungen nicht erreichbar war.
    Welches ihr Ziel war, blieb zumindest an Bord der KC-21 weiterhin ein Geheimnis.
    Don Masters war nur noch halb bei Bewußtsein, halb schon wieder in die finstere Tiefe versunken, aus der ihn die Droge für wenige, kostbare Minuten emporgehoben hatte, als Poe Kalani den Lazarettraum betrat.
    Don hörte Tschai Kulu fragen: „Irgend etwas Bemerkenswertes?"
    Poe antwortete: „Wir fanden Chlor. Gerade soviel, wie man erwarten würde, wenn man die Fremden gerochen hat.
    Ich meine - in geringen Mengen. Nicht annähernd soviel, wie da sein müßte, wenn ein ganzer Drucktank voll Chlor ausgelaufen wäre."
    „Gut. Und sonst?"
    „Kondensierte Metalloxyddämpfe. Überreste der Geräteteile, die durch die Explosion zerstört wurden. Nichts Ungewöhnliches. Eine genaue Analyse könnte uns etwas über die Technologie und Metallurgie der Fremden verraten, aber ich erwarte keine Sensationen."
    Don konnte kaum mehr folgen. Vor seinen Augen wallten bunte Nebel. Er hörte die Stimmen wie aus weiter Ferne.
    „Sie haben noch was unter der Manschette", bemerkte Tschai Kulu. „Raus damit!"
    Poe Kalani lachte ein wenig verlegen.
    „Wenn Sie schon die Sprache darauf bringen - wir fanden winzige Spuren einer Chemikalie, von der wir nicht genau wissen, was sie dort zu suchen hat. Ich habe keinerlei Garantie, wohlgemerkt, daß es sich um etwas handelt, was die Fremden dort hinterlassen haben. Es kann schon vorher dort gewesen sein. Aber..."
    „Schon recht", unterbrach Tschai Kulu ungeduldig. „Was ist es?"
    „Beta-Bromidin, eine lichtempfindliche Substanz, die für belichtbare Folien verwendet wird."
     
    3.
     
    16. Juni 2436,1415 Allgemeiner Zeit.
    Die KC-21 glitt aus dem Linearraum. Drei rötlich schimmernde Sonnen in engster Konstellation beherrschten den Frontsektor des Bildschirms. Der Taster bestimmte die Distanz des gleichschenkligen Dreiecks, dessen Eckpunkte die Sonne bildeten, zu rund achttausend Astronomischen Einheiten.
    Tschai Kulu vergewisserte sich, daß der Raum frei von verdächtigen Fahrzeugen war und ging ein letztes Mal zum Linearflug über. Als er wenige Minuten später erneut im Einstein-Kontinuum auftauchte, war er von der nächsten Sonne nur noch zwölf Einheiten entfernt. Er brachte sein kleines Schiff relativ zum Zentrum des Sonnendreiecks zur Ruhe und wartete.
    Seine Geduld wurde nicht auf die Probe gestellt. Die Ankunft der Korvette war beobachtet worden.
    Um 1428 meldete sich der Hyperkom. Eine wohlmodulierte Stimme sagte: „Willkommen im Parjar-System. Kibosh Baiwoff entbietet seine Grüße an die fremden Gäste. Sie werden ersucht sich entlang eines Peilstrahls zu bewegen, der in Kürze ausgestrahlt werden wird. Aus Gründen der Flugsicherheit bittet der Druisant, nicht schneller als mit vierzig Prozent der Geschwindigkeit des Lichtes zu manövrieren. Ich danke."
    Der Empfänger schaltete sich selbsttätig aus. Der Sender, wer er auch immer sein mochte, schien weder zu befürchten, daß seine Botschaft an den falschen Mann geraten sein könne, noch erwartete er Rückfragen.
    Immerhin, das mußte man ihm lassen hatte er sich einer Sprache bedient, deren Tonfall im Verkehr zwischen Terranern und Stützpunktingenieuren bislang noch nicht gehört worden war. Kibosh Baiwoff war darauf bedacht, zum Ausdruck zu bringen, daß er seine Gäste für gleichberechtigte Verhandlungspartner halte.
    Kurze Zeit später wurde der Peilstrahl empfangen. Tschai Kulu setzte sein Schiff in Bewegung. Der Strahl zeigte seitwärts an der nächsten Sonne vorbei. Tastergeräte, die in der angedeuteten Richtung suchten, entdeckten energetische Streustrahlung, die von einer Quelle in etwa neun Astronomischen Einheiten Entfernung ausging. Wenige Minuten später registrierte der Orter einen schwachen Reflex an derselben Stelle.
    Kibosh Baiwoffs Schiff mußte von ungeheuren Ausmaßen sein, wenn es über diese Entfernung hinweg durch Ortung anpeilbar war.
    Tschai Kulu hielt sich genau an die Vorschrift und ließ die Korvette mit rund fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit dahingleiten. Die Taster und Orter begannen, nachdem sie das Ziel erfaßt hatten, sich mit dem umliegenden Raum zu befassen und ermittelten, daß sich außer der KC-21 und Baiwoffs Riesenschiff kein weiteres Raumfahrzeug in diesem Sektor befand.
    Der Anflug würde rund zweieinhalb Stunden in Anspruch nehmen. Tschai

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