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0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kulu hatte sich gerade vorgenommen, diesen Zeitraum als wohlverdiente Ruhepause zu betrachten und zu benutzen, als er einen Anruf von Don Masters erhielt.
     
    *
     
    „Die ganze Angelegenheit stinkt zum Himmel", behauptete Masters.
    Er war wiederhergestellt, aber Radeczin hatte ihm zwanzig weitere Stunden Bettruhe verordnet. Die Unterredung fand in Masters, Kabine statt. Die Turu-Maus Susi lauschte der Debatte mit gespannter Aufmerksamkeit.
    „Das mag sein", antwortete Tschai Kulu wesentlich ruhiger als sein Gesprächspartner, „aber wir haben keinerlei Anhaltspunkte. Die Indizien sind zu schwach, um Baiwoff etwas anhaben zu können."
    Masters machte eine abwehrende Geste.
    „Niemand will ihm etwas anhaben. Er will uns etwas anhaben. Ich bin dafür, daß wir umkehren und uns so schnell wie möglich auf den Heimweg machen."
    „Aha", brummte Kulu. „All das, nur weil Sie die vier Piraten für Kibosh Baiwoffs Leute halten."
    „Es liegt auf der Hand, nicht wahr?" brauste Masters auf. „Niemand, der nicht mit Baiwoff im Einvernehmen steht könnte in diesem Raumsektor eine so starke Flotte konzentrieren. Niemand außer Baiwoffs Leuten hätte einen Grund, sich als zweiarmige, chloratmende Wesen zu verkleiden, wenn sie sich an Bord eines terranischen Schiffes begeben."
    „Und was", fragte Tschai Kulu, „hatten sie vor? Weshalb kamen sie überhaupt an Bord?"
    Masters lächelte matt. Er saß halb aufrecht in seiner Pneumoliege. Die Strapazen, die er durchgemacht hatte, zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. Der Schlag, der ihn zu Boden gestreckt hatte war mit einem harten, stumpfen Gegenstand ausgeführt worden, vermutlich mit dem Lauf einer Waffe eines der Fremden, der sich unbemerkt von hinten herangeschlichen hatte, während Masters sich über den Bewußtlosen beugte. Der Aufprall hatte einen leichten Schädelbruch und eine schwere Gehirnerschütterung verursacht. Während Menc Radeczin den Bruch mit der üblichen Substitution von Knochenmaterie hatte heilen können, standen ihm zur Behandlung der Erschütterung nur beschränkte Mittel zur Verfügung. Eine Cerebro-Massage hatte Dons Schmerzen gelindert, aber er brauchte weiterhin Ruhe, um die Folgen des mit mörderischer Wucht geführten Schlages vollends zu überwinden.
    „Darüber", antwortete er, „habe ich mir lange Zeit den Kopf zerbrochen. Wir wissen, daß sie am Schiff selbst nichts verändert haben. Sie kamen hierher, um nach etwas zu suchen. Etwas - oder jemand. Meine Hypothese ist, daß sie nach wichtigen Persönlichkeiten suchten. Hätte sich zum Beispiel Perry Rhodan selbst an Bord befunden, dann wären wir vermutlich gekapert worden. Oder Atlan, oder irgend sonst jemand, der in Baiwoffs Augen von ausreichender Bedeutung ist."
    Tschai Kulu wiegte bedächtig den mächtigen Schädel.
    „Klingt gut", gab er zu. „Aber außer Ihrer Phantasie haben Sie keinen Anhaltspunkt."
    „Doch, einen."
    Tschai sah überrascht auf.
    „Wie gut, glauben Sie", fragte Masters, als wolle er ihn auf die Probe stellen, „sind den Stützpunktingenieuren die Physiognomien unserer höchsten Offiziere bekannt?"
    Tschai überlegte kurz.
    „Sie könnten Perry Rhodan wahrscheinlich ohne viel Mühe erkennen, auch Atlan. Aber dann..." Er erinnerte sich an etwas, stutzte und fuhr fort: „Natürlich haben sie Schwierigkeiten, unsere Gesichter auseinanderzuhalten. Genau wie wir. Für mich zum Beispiel sehen die Dumfries einer so aus wie der andere, und wenn die Stützpunktingenieure nicht die blauen Steine auf der Brust trügen, könnte ich sie nicht von dem übrigen Volk unterscheiden."
    „Eben. Nehmen wir an, es geht der Gegenseite genauso. Versetzen Sie sich an Kibosh Baiwoffs Stelle. Er schickt Leute aus, um unser Schiff aufzubringen und zu ermitteln, ob sich wichtige Persönlichkeiten an Bord befinden. Wie vergewissert er sich, daß seine Leute wirklich imstande sind, die Gesuchten zu erkennen?"
    Tschai hob die Schultern.
    „Einfach. Ich gäbe ihnen detaillierte Photographien mit..."
    Er hatte das Wort noch nicht ausgesprochen, da wußte er, worauf Masters hinauswollte Beta-Bromidin, die Substanz, von der Poe Kalani Spuren in der Nähe der Stelle gefunden hatte, an der Masters niedergeschlagen worden war.
    Die Erklärung war einfach, fast primitiv. Der Fremde, der Masters niederschlug, hatte auftragsgemäß die Bilder der wichtigen Persönlichkeiten, denen die Suche galt, aus der Tasche seiner Raumschutzmontur hervorgezogen und sie mit dem bewußtlosen Don Masters

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