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0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verglichen. Im Verlauf dieser Prozedur waren Beta-Bromidin-Partikel von der einstmals lichtempfindlichen Substanz der Kopiefolie abgestreift worden und auf den Boden gefallen.
    Tschai fuhr sich mit schwerer Hand über das kurzgeschorene Haar.
    „Sie haben eine Art", sagte er halb mißmutig, halb amüsiert, „einem die Einzelteile des Rätsels so zusammenzuschieben, daß man nur die Lösung sehen kann, auf die Sie hinauswollen. „, Don Masters lächelte spöttisch.
    „Sie sind eingeladen, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Pro Mann eine Lösung. Die beste gewinnt."
    Tschai nickte.
    „Ja, ich weiß. Ihre klingt plausibel. Aber was hätte Baiwoff davon gehabt, wenn es ihm gelungen wäre, Rhodan oder Atlan in die Hand zu bekommen?"
    Masters wurde sofort ernst.
    „Darauf weiß ich keine Antwort", gab er zu. „Das ist die einzige Stelle, an der meine Hypothese auf unsicherem Boden steht. Ich kann mir Baiwoffs Motiv nicht erklären. Man könnte sich natürlich eine Menge zusammenphantasieren. Zum Beispiel: Perry Rhodan wird gekapert, von Wesen, die offensichtlich einer völlig fremden Lebenssphäre angehören und nichts mit den Stützpunktingenieuren zu tun haben. Rhodan ist verschollen. Aber Kibosh Baiwoff, der von der ruchlosen Tat erfahren hat, springt in die Bresche, schlägt die Chloratmer und befreit Rhodan. Verschaffte er sich dadurch nicht einen gehörigen Vorteil in den bevorstehenden Verhandlungen?"
    Tschai Kulu schnaufte verächtlich.
    „An den Haaren herbeigezogen", verwarf er die Idee.
    „Wie Sie meinen", konterte Masters. „Aber kommen Sie nachher nicht und behaupten, ich hätte es Ihnen nicht gesagt!"
    Tschai Kulu kehrte zum Kommandostand zurück. Er empfand ein merkwürdiges Gefühl der Unruhe, obwohl Masters, Unfähigkeit, für Kibosh Baiwoffs klug hypothetisierte Handlungen ein angemessenes Motiv zu finden, ihn erleichtert und gleichzeitig geneigt gemacht hatte zu glauben, daß die Theorie doch weiter nichts als eines von Don Masters, Hirngespinsten sei.
    Aber so einfach, kam ihm zu Bewußtsein, war die Sache nicht abzutun. Der Zwischenfall mit den Piraten war bislang ungeklärt. Don Masters' Hypothese mochte an den Haaren herbeigezogen sein, aber sie war bis jetzt die einzige und zudem, wie gesagt, geschickt mit Indizien belegt.
    Um 1726 Uhr Allgemeiner Zeit erreichte die KC-21 mit verschwindend geringer Geschwindigkeit einen Punkt, der ihr von dem fremden Peilstrahl angewiesen wurde, und kam dort zur Ruhe. Aus dieser Entfernung war die nächststehende Sonne zu einem Ball von verzehrender Lichtfülle angewachsen, aber das Objekt, das die Aufmerksamkeit der Männer an Bord der Korvette in erster Linie in Anspruch nahm, war ein anderes.
    Kibosh Baiwoffs Raumschiff entsprach den Erwartungen, die anhand der frühen Ortung in seine Größe gesetzt worden waren. Eine gewaltige Walze dreitausend Meter lang, fünfhundert Meter im Durchmesser und am Heckende zu einem eintausend Meter durchmessenden Trichter auslaufend, nahm das riesige Fahrzeug fast den gesamten Frontsektor des Bildschirms ein, den Glanz der Riesensonne mit blendender Intensität widerspiegelnd.
    Der Punkt, an dem die Korvette zur Ruhe gekommen war, lag nicht weiter als zehn Kilometer von der Wandung des Riesenschiffes entfernt. Tschai Kulu hatte zuerst befürchtet, der Peilstrahl solle ihn mit seinem Fahrzeug an Bord des Giganten dirigieren - eine Regelung, gegen die er aus leicht ersichtlichen Gründen hätte protestieren müssen. Seine Besorgnis erwies sich jedoch als unbegründet. Kibosh Baiwoff hatte die Absicht, einen gewissen Abstand zu wahren, und wies den Gästen unmittelbar vor den Pforten seines Schiffes eine Sphäre zu, die sie als ihre private zu betrachten eingeladen waren.
    Über die Sicherheit der Sphäre gab sich niemand falschen Hoffnungen hin. Baiwoffs Schiff war, wie die Tastung energetischer Streufelder auswies, schwer bewaffnet, und die Mehrzahl der Geschütze war feuerbereit. Die KC-21 verfügte über eine einzige Transformkanone. Sollte es zu Feindseligkeiten kommen war das Schicksal der Korvette besiegelt.
    Aber die Psychologen hatten behauptet, Baiwoff werde sich an einem so unwichtigen Fahrzeug nicht vergreifen, und Tschai Kulu war gehalten, ihren Theorien Glauben zu schenken.
    Kibosh Baiwoff zeigte sich alles andere als eilig. Die Korvette befand sich schon seit mehr als zwei Stunden auf Position als der Hyperkom zum zweitenmal ansprach. Dieselbe Stimme wie zuvor meldete sich und verkündete: „Druisant Kibosh

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