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0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Baiwoff erachtet den Besuch der fremden Gäste als eine hohe Ehre und bittet die hochgestellten Besucher, sich an Bord seines Schiffes einzufinden. Er hofft, daß eine Frist von zehn Garh'ha bis zum Eintreffen der Gäste genehm ist, andernfalls er um kurze, informelle Benachrichtigung bittet. Eine Hauptschleuse wird den Besuchern zum Anbordgehen zur Verfügung gestellt."
    Wie beim erstenmal erwartete der Sprecher keine unmittelbare Antwort. Der Empfänger schaltete sich aus. Tschai Kulu verkündete die offizielle Einladung über Interkom und traf die Auswahl seiner Begleiter. Es entsprach den Regeln des Protokolls, beim ersten Besuch die Kommission vorzustellen, mit der Kibosh Baiwoff in den bevorstehenden Verhandlungen zu tun haben würde. Der Mann jedoch, den Tschai für am wichtigsten hielt, weil er der einzige war, der ausreichende Kenntnisse besaß, um Kibosh Baiwoffs Züge zu deuten, fiel vorläufig aus. Don Masters hatte nach wie vor Bettruhe. Tschai Kulu bestellte Dr. Radeczin und Oberstleutnant Kalani zu sich und trug ihnen auf, sich für den ersten offiziellen Besuch an Bord des fremden Schiffes bereitzumachen.
    Das Kommando der Korvette ging an den Ersten Offizier, Captain Max Lyman, über. Tschai Kulu und seine beiden Begleiter verließen die KC-21 per Raumgleiter etwa zehn Minuten, bevor die von Kibosh Baiwoff festgesetzte Frist von 10 Garh'ha oder rund fünfzehn Minuten verstrichen war.
    Als der Gleiter sich dem riesigen Walzenschiff näherte, öffnete sich nahe der Mitte des gigantischen Rumpfes eine Schleuse, deren Einfahrt groß genug gewesen wäre, um die gesamte Korvette aufzunehmen. Tschai Kulu, der das Fahrzeug selbst steuerte, hielt auf die Öffnung zu. Aus wenigen hundert Metern Entfernung erkannte er, daß Kibosh Baiwoff keine Kosten gescheut hatte, die terranischen Unterhändler mit einem Prunk zu empfangen, dessen umfassende Pracht die Gäste überwältigen mußte.
    Das luftleere Schleusenschott erstrahlte in hellstem Glanz aus vielfarbigen Scheinwerfern, deren Lichtkegel sich in den glänzenden Metallwänden brachen und einen verwirrenden Effekt hervorriefen.
    Eine halbe Kompanie von Gleitrobotern schwebte in strenger Formation unter der Decke. Ihre plastometallenen Leiber, sonst dumpf schwarz, leuchteten in hellstem Silberglanz. Zu beiden Seiten des Schotts salutierten Dumfrie-Wachen in Raumanzügen, indem sie sich mit der Faust des rechten Greifarms gegen die linke Brust schlugen.
    Tschai setzte den Gleiter ab. Das Zeremoniell verlief wie am Schnürchen. Das Fahrzeug war kaum zur Ruhe gekommen, da glitt das äußere Schleusenschott zu. Die rasch einströmende Luft diente als Resonanzträger für eine Fanfare dumfriesischer Prägung, etwas schrill in den Ohren der Terraner, aber ohne Zweifel wohlgemeint. Vier Offiziere schritten auf den Gleiter zu und nahmen Tschai Kulu und seine Begleiter in die Mitte. Sie hatten die Helme ihrer Raumanzüge nach hinten geklappt, um die Ungefährlichkeit der Schleusenatmosphäre unter Beweis zu stellen.
    Ein Schott, so groß wie ein fünfstöckiges Bürogebäude, rollte vor den Terranern und ihrer Eskorte zur Seite. Ein riesiger, hell erleuchteter Raum tat sich vor den Terranern und ihrer Eskorte auf.
    Ungefähr ein Bataillon Dumfries war aufmarschiert, um die Gäste zu begrüßen. Eine Art Militärkapelle erfüllte die Luft mit der eigenartigen, nicht unangenehmen Musik der Wesen dieser Galaxis. Aus dem Hintergrund, von acht sorgfältig gekleideten Offizieren umgeben, trat ein Mann, dem die Würde seines Standes an den zwanzig blauen Steinen abzulesen war, die er, zu einem Kreis geordnet, am Oberkörper trug. Er unterschied sich in Größe und Hautfarbe von den Dumfries und war auf den ersten Blick als einer der Stützpunktingenieure zu erkennen.
    Er blieb vor Tschai Kulu stehen und verneigte sich - eine Geste, die von den Terranern mit überraschender Schnelle auf Stützpunktingenieure, Dumfries und Skoars abgefärbt hatte.
    „Ich bin Lopar Meeno, Kibosh Baiwoffs Adjutant, und heiße Sie an Bord des Schiffes des Druisant willkommen", verkündete er im Zentrumsidiom.
    Tschai Kulu verneigte sich ebenfalls.
    „Mein Name ist Tschai Kulu, Major der Flotte des Solaren Imperiums. Meine Begleiter sind Doktor Radeczin, Captain der Flotte und Bordarzt, sowie mein zweiter Offizier, Poe Kalani, Oberleutnant. Ich bitte, dem Druisant zu versichern, daß wir uns durch seine Einladung geehrt fühlen. Wie Sie sehen, haben wir uns befleißigt, pünktlich zu

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