Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beschleunigt, in Richtung der bevorzugten Polarisation fällt Das träge Nervensystem des Menschen vermag dem schnellen Wechsel der Polarisationsrichtungen nicht zu folgen, zumindest nicht mit ausreichender Deutlichkeit, um den Körper spüren zu lassen, daß er in rascher Folge durch Schwerefelder ständig wechselnder Richtung gleitet - ebenso wenig, wie das menschliche Auge den Helligkeitsschwankungen einer mit 50 Hz-Wechselstrom betriebenen Glühbirne folgen kann. Was bleibt, ist ein merkwürdig belebendes Gefühl wie von einem sanften Massageapparat, ein Effekt, der dazu geführt hat, daß manche Sanatorien auf der Erde den „DG-Pulsator" mit großem Erfolg als Heilgerät verwenden.
    Seinem inneren Aufbau zufolge, ist das DG-Feld jeder Selbstlenk-Initiative des transportierten Objekts abhold. Jeder Versuch, in eine bestimmte Richtung zu beschleunigen, wird von den entgegengesetzt polarisierten Schichten gehemmt und mehr oder weniger im Keime erstickt. Es bedarf einiger Erfahrung, um im Einflußbereich eines solchen Feldes nach eigenem Willen zu manövrieren.
    Don Masters und Stan Szypinski, an Bord terranischer Raumschiffe praktisch groß geworden, besaßen diese Erfahrung. Sich von den Wänden des Schachtes horizontal abstoßend, so daß die vertikal gestaffelten Schichtfelder nur einen geringen Einfluß ausüben konnten, gelang es ihnen schließlich, den Rand des zylindrischen Behälters zu erreichen. Sie schoben sich daran in die Höhe, bis sie über die Kante ins Innere des Gefäßes gelangen konnten. Unter den Streben versteckt, erwarteten sie das Ende der langsamen, spannungserfüllten Reise.
    Ihre Vorsicht erwies sich als angebracht. Durch die Glaswand des Behälters blickend, sahen sie auf mehreren Etagen Scharen von Dumfries und anderen Wesen, die mit Eifer irgendwelchen Arbeiten nachgingen und die beiden Terraner, wenn sie allein und ohne Schutz durch den Schacht geglitten wären, ohne Zweifel bemerkt hätten. In den oberen Regionen war das Schiff für die Dauer des Besuches der Terraner in eine Art Dornröschenschlaf verfallen. Hier unten jedoch herrschte die übliche Aktivität. Don Masters war plötzlich sicher, daß es ihm gelingen würde, die Beweise zu finden, nach denen er suchte, wenn sie an Bord waren.
    Minuten später schlug der Behälter mit sanftem Ruck auf dem Grunde des Schachtes auf. Es gab zwei Ausgänge, die einander gegenüberlagen, jeder groß genug, um Objekte bis zum Umfang eines mehrstöckigen Wohnhauses mühelos durchzulassen. Der Schachtboden wurde von einem breiten Laufband durchzogen, das, soweit Don beurteilen konnte, durch die eine Öffnung hereinkam und durch die andere den Schacht wieder verließ. Auf dem Band ruhend, glitt der Behälter, in dem sie sich befanden, auf die Schachtwand zu und durch die Austrittsöffnung in einen breiten, hell erleuchteten Gang, der radial zur Peripherie des Schiffes führte. Der Behälter war auf die Seite zu liegen gekommen.
    Don und Shippi arbeiteten sich aus ihrem Versteck hervor und hielten sich am Rand des gläsernen Gefäßes bereit abzuspringen, wann immer die Lage es erforderte.
    Der Gang war leer und offenbar ausschließlich für den Transport von Waren gedacht, denn die Streifen festen Bodens, die rechts und links neben dem Band herliefen, waren kaum breiter als einen Meter. Die Wände waren glatt, völlig frei von Türen oder Schotten, als seien sie nur dazu da, dem Gang mit dem langsam dahingleitenden Rollband seinen Kurs vorzuschreiben.
    Nach etwa achtzig Metern begann der Gang, sich zu neigen. Die Wände traten in leichtem Winkel auseinander und gewährten den Streifen festen Bodens, die der Neigung des Bandes nicht folgten, mehr Raum. Don hielt es für an der Zeit, den Behälter zu verlassen. Er stieg auf das Band hinaus und setzte mit einem Sprung auf die nun mehr als zwei Meter breite Bordkante, die weiterhin horizontal verlief. Shippi hatte es, als er ihm folgte, schon schwerer. Das Band war inzwischen weiter abwärts geglitten, und die Bordkante lag so hoch, daß der nicht besonders groß gewachsene Sergeant sie gerade noch mit den Händen fassen konnte, um sich kraft seiner Armmuskeln in die Höhe zu schwingen.
    Während der Behälter mit den metallenen Streben unter ihnen verschwand, verfolgten Don und Shippi den horizontal verlaufenden Bord bis zu einer Stelle, an der er vor einem schmalen Wandstück mit einem gerade mannshohen Schott endete. Links neben ihnen öffnete sich die Schlucht, in die das Rollband versunken

Weitere Kostenlose Bücher